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Wie aus einem Scherz ein Weingut mit rund viereinhalb Hektar wurde

Von Thomas Streif, 13. August 2021, 00:04 Uhr
Wie aus einem Scherz ein Weingut mit rund viereinhalb Hektar wurde
Der "Weinautomat" in Mehrnbach ist 24 Stunden täglich in Betrieb.

MEHRNBACH. Weingut Christian mit Hauptsitz in Mehrnbach produziert rund 20.000 Flaschen pro Jahr.

Etwas mehr als fünf Jahre ist es jetzt her, dass Christian Größlbauer und Christian Pumberger in Mehrnbach bei einem gemeinsamen Glas Wein zusammensaßen. "Dabei haben wir auf einige herumstehende Rebstöcke geschaut und zum Scherz gesagt, dass wir ja unseren eigenen Wein anbauen könnten", erzählt Größlbauer mit einem Lachen.

Es war der Anfang des "Weingut Christian" mit Hauptsitz in Mehrnbach. 2017 setzten die beiden händisch mit Unterstützung von Freunden und Verwandten die ersten 4000 Rebstöcke in Mehrnbach und Senftenbach.

Das Duo bezeichnet diese Anfänge als "sehr lehrreiche Zeit". Ein Jahr später wurde das Anbaugebiet um weitere rund 3,5 Hektar in Tumeltsham und Neuhofen erweitert. Alltäglich ist der Anbau von Wein im Innviertel nicht. "Am Anfang wurden wir nicht von allen ernst genommen, das hat sich dann aber rasch geändert", erzählt Größlbauer, der in Krems die Ausbildung zum Facharbeiter für Wein- und Kellerwirtschaft absolvierte. Im Winter schließt der 37-jährige Rieder die Ausbildung zum Weinbaumeister ab. Dem Zufall will man auf den Weinhängen im Bezirk Ried schließlich nichts überlassen.

Im Herbst 2019 wurden die ersten Flaschen Grüner Veltliner und Chardonnay abgefüllt, die Produktpalette wurde mittlerweile um die Sorten Gelber Muskateller und Sauvignon Blanc erweitert.

"Ich fühle mich mit dem Boden verbunden, täglich kann ich zusehen, wie hier etwas entsteht", sagt Größlbauer, der sich vor allem um die Bewirtschaftung der Weingärten kümmert. Eine optimale Versorgung der Rebstöcke zu gewährleisten sei ein wesentlicher Bestandteil seiner täglichen Arbeit. "Man hat jedes Jahr neue Herausforderungen, weil die Natur ein ständiger Gegenspieler ist", sagt der Weinbauer. Heuer hatte man beim Weingut Christian bereits mit einem erheblichen Hagelschaden zu kämpfen. "Das gehört halt leider dazu. Ich habe einige Minuten benötigt, um mich zu fangen. Dann habe ich mich umgedreht und mir gesagt, dass es weitergeht", sagt Größlbauer.

Wie aus einem Scherz ein Weingut mit rund viereinhalb Hektar wurde
Christian Größlbauer in seinem Weingarten in Mehrnbach

"Gehen unseren eigenen Weg"

Belächelt für ihre Arbeit wird das Duo jetzt nur noch sehr selten. "Und wenn jemand Spinner zu mir sagt, dann macht mir das nichts aus. Wir haben ein außergewöhnliches Produkt, mit dem es Spaß macht zu arbeiten. Wir müssen nicht alles so machen, wie es viele andere machen. Wir gehen hier unsere eigenen Wege", sagt Größlbauer. Grundsätzlich seien die meisten Reaktionen, vor allem aus dem Freundeskreis, für den mutigen Schritt eines Weinbaugebietes im Bezirk Ried aber sehr positiv gewesen.

Um sich ständig weiterzubilden, ist Größlbauer viel in anderen Weinbaugebieten, vor allem in Niederösterreich, unterwegs. "Bei den Gesprächen mit den vielen Winzern merke ich, dass alle sehr daran interessiert sind, wie wir in Oberösterreich Wein anbauen", sagt der 37-Jährige.

Videointerview mit Christian Größlbauer:

16.000 Rebstöcke

Insgesamt darf das Weingut Christian bereits 16.000 Rebstöcke auf rund viereinhalb Hektar Anbaufläche sein Eigen nennen. Daraus können derzeit rund 20.000 Flaschen pro Jahr abgefüllt werden. "Der Ertrag unserer Rebstöcke wird in den kommenden Jahren noch steigen", sagt der Innviertler Weinbauer. Derzeit geht der Großteil des Weins an Privatkunden und an einige Lebensmitteleinzelhändler. "Wir bauen unsere Strukturen Schritt für Schritt auf. Die Weine sind mittlerweile auch bei mehreren Gastronomiebetrieben erhältlich, zudem haben wir am Standort in Mehrnbach einen 24-Stunden-Weinautomat, wo man sich die gekühlten Getränke rund um die Uhr abholen kann", sagt Größlbauer.

Mehr Informationen zum Weingut Christian gibt es auf der Homepage unter: www.weingutchristian.at

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Weinverkostungen werden auf Anfrage durchgeführt.
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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif

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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
rudolfa.j. (3.612 Kommentare)
am 14.08.2021 14:39

Aus "Scherz "???Eher mit förderungsgeld!!!!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 14.08.2021 07:47

soviel ich informiert bin gibt es auch schon Weinbauer in der Nähe von Eferding ,in Hartkirchen die Rotwein herstellen .
WER weiß mehr darüber ? ...

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 13.08.2021 21:26

Super Initiative! Weinbau hat im Innviertel Tradition. Haben damals die Römer mitgebracht. Zahlreiche Ortsnamen wie "Weinberg" bezeugen davon. Bitte weitermachen 😊

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 13.08.2021 16:26

Gratuliere zum Mut u Durchhaltevermögen! Wir brauchen wieder mehr Menschen, die etwas ausprobieren und auch ein Scheitern riskieren. Super Sache! Viel Erfolg!

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 13.08.2021 09:14

Der Weinbau hat in Oberösterreich Tradition.
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Im Hochmittelalter - so um 1.100 - war das Temperatur-Optimum im Klima von Mitteluropa. Es war so mild wie heute. Die Weinstöcke wurden bis 500 Meter Seehöhe angepflanzt und haben Trauben geliefert, um daraus einen guten Wein herzustellen.
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Bei meinem Elternhaus gibt es heute noch eine Wiese mit dem Namen Weinberg - und das ist auf 500 Meter Seehöhe.
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In der Neuzeit kam die kleine Eiszeit. da wurden fast alle Weingärten in Oberösterreich gerodet, weil der Wein ungenießbar gewesen ist.

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weinberg93 (16.324 Kommentare)
am 13.08.2021 23:59

Und jetzt wird im Innviertel Most (aus Äpfel und Birnen) gemacht und der ist auch ungenießbar!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 14.08.2021 07:46

DECORDOBA

hätten die damaligen Weinbauern gewusst wie man Eiswein herstellt, sie hätten sich die Weingärten nie gerodet.

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