Widerhall: Suche nach neuem Chorleiter bisher ohne Echo
SCHÄRDING. Adolf Preuner gibt nach 35 Jahren den Taktstock ab. Widerhall-Obmann Gottfried Denk hofft sehr, dass sein Chor zumindest "eingeschränkt" tätig bleiben kann.
"Ich war 35 Jahre Chorleiter. Das ist lang genug. Ich hab denen schon vor drei Jahren gesagt, dass ich aufhöre, dann aber doch immer noch ein Jahr angehängt." Adolf – "Adi" – Preuner ist bekannt dafür, seine Meinung frei herauszusagen. Dafür ist er als Kulturschaffender im ganzen Land nicht nur bekannt, sondern auch beliebt. Nun legt er den Taktstock als Chorleiter bei Widerhall endgültig nieder. Womit Obmann Gottfried Denk wenig Freude hat, "die Entscheidung vom Adi ist aber zu respektieren. Wir sind ihm zu sehr viel Dank verpflichtet."
Anfang April wird bei der Jahreshauptversammlung endgültig entschieden, wie es mit dem gemischten Chor Widerhall weitergeht. An ein totales Auflösen sei nicht gedacht, "uns geht es halt wie den Vichtensteinern und Florianern. Die Chöre dort müssen auch seit längerem leiser treten", sagt Widerhall-Obmann Denk. Der derzeit zehn Männer und 18 Frauen umfassende Chor werde künftig halt "nur noch eingeschränkt aktiv werden können".
Denk denkt an Treffensintervalle von ungefähr einmal monatlich. Wer denn statt Preuner künftig den Ton angeben werde, wisse man heute noch nicht. "Wir freuen uns aber über jede interessierte Anfrage", sagt Denk, und nennt für eventuelle Interessenten gleich auch seine Telefonnummer: 07712 / 2446.
"Irgendwann reicht es"
"Ich bin am 23. Februar achtzig geworden, da ist es an der Zeit, leiser zu treten": Adi Preuner hat weit über das Innviertel hinaus Bekanntheit als Sänger, Chorleiter, Musiker und Moderator erlangt. Genau erinnert er sich: "Mit der Singerei habe ich 1962 mit dem Feichtinger-Trio in Suben angefangen. Es folgten 1971 der Subener Viergesang und einige andere Gruppen. Widerhall Schärding habe ich 35 Jahre geleitet. Naja, irgendwann reicht es", sagt Preuner in seiner redseligen Art. Schließlich müsse man ab einem gewissen Alter schon etwas "genauer auf seine Gesundheit schauen". Nach drei Schlaganfällen, von denen er sich "erstaunlich und Gott sei Dank gut erholt" hat, und einem Viermetersturz vom Dach vor zwei Jahren, habe er die Zeichen der Zeit erkannt.
Schon steht aber das nächste Großereignis ins "Preuner-Haus": Adolf feiert mit seiner Gattin Brunhilde am 16. März "den Hundertsechziger". Ein Jubiläum, das natürlich mit seinem Chor, vielen Freunden und der Verwandtschaft begangen werde. Den Sängerinnen und Sängern von Widerhall stünde er auch künftig zur Seite, "halt nicht mehr so regelmäßig und intensiv wie bisher".
Seitens der Stadtgemeinde streut Markus Furtner den Widerhall-Aktiven Blumen, wenn er lobend erwähnt: "Der Chor hat bei vielen Gelegenheiten einen wesentlichen kulturellen Beitrag geleistet. Regelmäßig wurden Weihnachtsfeiern umrahmt, auch an der 700-Jahr-Feier von Schärding und so manchem Radio-Frühschoppen wurde stimmkräftig mitgewirkt." Man wisse aber auch seitens der Stadtgemeinde um die "Nachwuchsprobleme" bei Widerhall, hoffe aber doch sehr – so Furtner – dass es sich bei dem "Auflösungsgerede nur um Gerüchte" handle.
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