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Vom "Sauhaufen" zum Meister-Team

Von Elisabeth Ertl, 06. Juni 2019, 04:01 Uhr
Vom "Sauhaufen" zum Meister-Team
Diese Mannschaft war in der Saison 2018/19 unschlagbar! Antiesenhofen/Weilbach feierte in 18 Runden 16 Siege, holte mit 15 Punkten Vorsprung den Meistertitel und war auch beim Feiern desselben einsame Spitze. Bild: privat

ANTIESENHOFEN, WEILBACH, HOHENZELL. Frauenfußball: In viereinhalb Jahren hat Daniel Weissteiner aus einem "Sauhaufen" ein Team geformt – Mit ihm steigt die SPG Antiesenhofen/Weilbach in die OÖ-Liga Frauen auf.

"Ich bin mit Sicherheit der unbeliebteste Trainer der Landesliga", sagt Daniel Weissteiner von sich selbst. Zweifellos ist der 37-Jährige der erfolgreichste. Mit seinen Ladys von der Spielgemeinschaft Antiesenhofen/Weilbach blieb er in 18 Spielen unbesiegt, feierte 16 Siege und holte am Ende mit einem eindrucksvollen Vorsprung von 15 Punkten den Meistertitel der Landesliga Frauen OÖ. Dieser Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit – und zum Teil dem Zufall geschuldet. Denn im Grunde hatte Daniel Weissteiner, der seit elf Jahren Geschäftsführer des "lusthouse Haag" ist, nichts mit Frauenfußball am Hut. Eine seiner Mitarbeiterinnen war und ist Sektionsleiterin der SPG Antiesenhofen/Weilbach. Sie hat ihren Chef für den Trainerposten angeheuert. "Ich habe mir ein Spiel angesehen und es ganz witzig gefunden. Deshalb habe ich diesen Sauhaufen übernommen", sagt Daniel Weissteiner.

Starkes Kollektiv als Basis

Gleich beim ersten Training habe er den Spielerinnen gesagt, dass er mit ihnen nicht seine wertvolle Freizeit verschwenden werde. Er fordert von "seinen Mädels" vollen Einsatz, Willen und soziale Kompetenz. "Ich bin kein Trainer, der viel auf Taktik setzt. Dazu kenne ich mich zu wenig aus. Ich war selbst kein besonders guter Fußballer, weiß aber, dass es in dieser Liga vor allem auf den Zusammenhalt und ein starkes Kollektiv ankommt", ist der Hohenzeller überzeugt. Der Fußballverein in seiner Heimatgemeinde und auch andere Klubs seien nicht sehr gut auf ihn zu sprechen. "Ich bin nicht auf den Mund gefallen, spreche gute Spielerinnen aktiv an und versuche, sie für Antiesenhofen/Weilbach zu gewinnen. Das finden viele Vereine unangemessen und unfair. Aber damit kann ich gut leben. In dieser Hinsicht hat mich mein Job im Laufe der Jahre abgehärtet", sagt Daniel Weissteiner.

Zwei relevante Fußballerinnen, die er verpflichten konnte, sind Vanessa Hartl und Nina Wasserbauer. Beide verfügen über internationale Erfahrung. Geld fließe bei derartigen Transfers so gut wie keines. "Genau deshalb ist der Frauenfußball so ehrlich. Für mich ist Bezahlung im Unterhaus sowieso ein No-Go. Vanessa und Nina sind für uns als Verein wichtig, weil sie individuelle Klasse haben und sich die anderen viel von ihnen abschauen können. Sie bringen die nötige Ruhe hinein", sagt der 37-Jährige. Beiden wird auch in der OÖ-Liga (höchste Spielklasse in Oberösterreich) eine entscheidende Rolle zukommen.

Verschärfte Bedingungen

Um perfekt vorbereitet in die neue Saison zu starten, wird Daniel Weissteiner das Training verschärfen. "Wir müssen uns anpassen, an der Kraft arbeiten und das Verlieren wieder lernen (die letzte Niederlage kassierte die Spielgemeinschaft am 10. Juni 2018 auswärts gegen Scharnstein, Anm. der Red.). Zuletzt konnten wir uns sogar Fehler erlauben und haben trotzdem gewonnen. Das wird in der neuen Liga nicht mehr der Fall sein", ist der Innviertler überzeugt. Dennoch gibt er sich mit dem Klassenerhalt allein nicht zufrieden. "Es steckt so viel Potential in der Mannschaft, dass ein Top-Fünf-Platz durchaus realistisch ist."

Warum Daniel Weissteiner, der die SPG Antiesenhofen/Weilbach bereits zum zweiten Mal zu einem Meistertitel geführt hat, seiner Mannschaft so sehr vertraut, hat diverse Gründe. "Bei uns gibt es keine Gruppenbildung. Das ist mir besonders wichtig. Neue werden sofort integriert und alle kämpfen gemeinsam für das gleiche Ziel. Das handhabe ich nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch in der Arbeit so", sagt der 37-Jährige. Die Methodik scheint sich bezahlt zu machen. "Bei den ersten Trainings waren nur sieben oder acht Leute da. Jetzt haben wir einen Kader von 24 Spielerinnen, wobei durchschnittlich 14 bis 19 im Training sind. Dieses Engagement weiß ich sehr zu schätzen." Ob sich darüber auch die Gegner der neuen Liga freuen, ist fraglich. Aber auf die Meinung anderer legt Daniel Weissteiner ohnehin kaum Wert. Seine Ergebnisse sprechen für sich.

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Autorin
Elisabeth Ertl
Lokalredakteurin Innviertel
Elisabeth Ertl

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1  Kommentar
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nordlicht (1.476 Kommentare)
am 06.06.2019 07:23

Tolle Sache! Ich kenne den Trainer persönlich und weiß, wie ernst er die Sache nimmt. Das ist großartig! Frauenfußball ist ein toller Sport! Gratulation zu dieser Leistung!

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