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Vater und Sohn bestellten Waren um rund 170.000 Euro, ohne zu bezahlen

Von Thomas Streif, 12. Juli 2019, 05:44 Uhr
Vater und Sohn bestellten Waren um rund 170.000 Euro ohne zu bezahlen
Die meisten Produkte bestellten die beiden Innviertler im Internet bei verschiedensten Firmen Bild: colourbox.com

INNVIERTEL. Beide wurden wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges im Landesgericht Ried verurteilt.

Die Anklageschrift von Staatsanwalt Franz-Joseph Zimmer ist lange. Vor ihm und dem Schöffengericht unter der Leitung des Richters Andreas Rumplmayr haben zwei Beschuldigte, Vater (49) und Sohn (20), auf der Anklagebank Platz genommen. Den beiden wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Rund 70 Fakten sind angeklagt. Immer wieder wurden Waren – meist über das Internet, aber auch bei lokalen Brauereien oder Geschäften – bestellt, bezahlt wurde aber so gut wie nie. Meist dürfte der Sohn bestellt haben. Nachdem der 20-Jährige bei seinem Vater einzog, hat das Unheil seinen Lauf genommen. Der Sohn dürfte laut Anklage auch die treibende Kraft bei den vielen Einkäufen gewesen sein.

Unzählige Gegenstände, die in den bestellten Mengen überhaupt nicht verwendet werden konnten, wurden angeschafft. Von der Polizei wurde im Keller kiloweise Wurst und Fleisch gefunden, dazu ein neuer Laubsauger sowie Weinflaschen, Haribo-Süßigkeiten, Sekt, Schokolade, Bier, Fisch und viele weitere Gegenstände, wie etwa Müsli im Wert von mehr als 700 Euro. "Sie haben derart viele Sachen bestellt, dass der ganze Keller und eine Halle voll angeräumt waren. Was wollten Sie damit tun?", fragt Rumplmayr den 20-Jährigen. "Ich habe einen Großteil der Gegenstände nicht gebraucht, aber nachdem ich die Waren im Internet gesehen habe, hatte ich den Drang, sie zu bestellen, leider hatte ich halt kein Geld", sagt der 20-Jährige mit leiser Stimme. Die beiden Innviertler, die von Tanja Baminger-Dvorak und Stefan Glaser verteidigt werden, bestreiten ihre Taten nicht, beide sind geständig. Weiterverkauft wurde nur ein geringer Anteil der bestellten Gegenstände, vieles wurde von der Polizei in Originalverpackung sichergestellt. Die Bestellsucht habe 2017 begonnen, sagt der 20-Jährige. Grund dafür? "Ich wusste, dass ich die Waren nicht bezahlen kann, jetzt gehe ich einer Arbeit nach, der Drang, etwas zu kaufen, ist weg." Bei dem Beschuldigten wurde eine pathologische Kaufsucht festgestellt, er wird therapeutisch behandelt.

Äußerst unangenehm ist dem 49-Jährigen die Befragung durch den Richter. "Ich habe leider keine Schritte unternommen, um meinen Sohn von den Bestellungen abzuhalten. Es tut mir so leid, so etwas kommt nie wieder vor", sagt der bisher unbescholtene Innviertler mit leiser Stimme. Vom Erlös einiger verkaufter Gegenstände habe er auch etwas erhalten, räumt er ein. "Die Angeklagten haben alles zugegeben, dass kommt bei Betrügern nur selten vor. Sie haben sehr viele Firmen getäuscht, es ist ein riesiger Schaden entstanden", sagt Ankläger Zimmer in seinem Schlussplädoyer und fügt hinzu: "Es wird wahrscheinlich eine Ewigkeit dauern, bis sie den verursachten Schaden zurückbezahlt haben." Eine Privatinsolvenz der beiden Beschuldigten wird wohl unvermeidbar sein.

Rechtskräftige Urteile

Nach kurzer Beratung gibt das Schöffengericht die Urteile bekannt. Der bereits vorbestrafte 20-Jährige wird zu 13 Monaten Haft verurteilt. Den unbedingt verhängten Teil von einem Monat hat der Innviertler bereits in Untersuchungshaft verbüßt. Sein Vater wird zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt. Psychotherapie und Bewährungshilfe werden angeordnet. Die Urteile sind bereits rechtskräftig.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif

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15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
renele (3.081 Kommentare)
am 12.07.2019 21:35

Tja, solche bestellwütige gibt es öfters, die denken nicht an ihre Familienangehörigen und reisen diese in die Armutsfalle mit rein.

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2good4U (17.629 Kommentare)
am 12.07.2019 17:14

Was die Frage aufwirft wieso es eigentlich so einfach ist Waren um solche Beträge zu bestellen? Sichtlich gibt es kein funktionierendes System mit dem sich Firmen vor so etwas schützen können.

Die werden das ja nicht alles an einem Tag bestellt haben.

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 12.07.2019 16:24

ja und, so hat jeder seinen Tick : - )

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.07.2019 15:21

im Artikel :

Nach kurzer Beratung gibt das Schöffengericht die Urteile bekannt. Der bereits vorbestrafte 20-Jährige wird zu 13 Monaten Haft verurteilt. Den unbedingt verhängten Teil von einem Monat hat der Innviertler bereits in Untersuchungshaft verbüßt

UNFASSBAR diese Justiz ...denn NUR 1 Monat Haft tz tz tz
es müsste lauten :12 Monate UNBEDINGTE Haft !

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 12.07.2019 08:59

Lächerliche Strafen. Wer bezahlt Psychotherapie und Bewährungshilfe? Und die Geschädigten schauen durch die Finger.

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( Kommentare)
am 12.07.2019 12:27

Wenn steht, es wird eine Insolvenz, gibt es eine Gläubiger Verhandlung mit den Angeklagten, Masseverwalter....., Rechtspfleger, Juristen!

Dort wird ausgehandelt, wie viel die Beschuldigten in 5 oder 7 Jahren zurück zahlen müssen, mit den Einverständnis der Gläubiger!

Also bekommen diese Gläubiger Geld, und nicht wie hier geschrieben wird, 0 durch die Finger schauen!

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( Kommentare)
am 12.07.2019 12:30

Da gibt es unseren Land, Menschen die wenig in den Sozialtopf zahlten und bekommen teure OP......!

Dagegen sind Therapeuten und Therapie dieser Diagnose billig!!🤔🙄

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betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 12.07.2019 07:36

Wir wohl bald ein Haus günstig zu ersteigern sein.

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jamei (25.499 Kommentare)
am 12.07.2019 08:45

Mit vollem Keller?....

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chesyrybeck (248 Kommentare)
am 12.07.2019 07:04

Da sieht man echt mal wieder wenn die Eltern DUMM sind was,was wird wohl aus den Kindern werden.Meistens nichts gutes.Einstein hätte gesagt 1+1 sind 2 Idioten.

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( Kommentare)
am 12.07.2019 12:32

Das ist nicht Krankheit, das war einfach GIER!!

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 12.07.2019 04:45

Auf die Schadenssumme bezogen ist dennoch - ¡ laut Bericht ! - recht wenig da.

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( Kommentare)
am 12.07.2019 17:25

Bier hält sich ja nur begrenzt. 🤣

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 17.07.2019 16:19

Alles Male alles hat seine Grenzen Bier hält sich bei mir überhaupt
nicht das rinnt immer aus.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 17.07.2019 16:20

Rinnt dreimal aus und zuletzt den Bach runter

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