Ungarn-Limit fordert Polizei an Innviertler Grenze
INNVIERTEL. Viele Rumänen und Bulgaren wollen eingeschränkte Durchreisekorridor-Zeiten nicht wahrhaben
Für die mit verstärkter Streifenpräsenz geforderte Exekutive gibt es derzeit auch an den Grenzen viel zu tun. An der "neuen" Grenze bei Braunau-Ranshofen wird bei der Einreise aus Deutschland kontrolliert – viele Rumänen und Bulgaren, die in ihre Heimatländer reisen wollen, müssen vertröstet werden: weil Ungarn an der burgenländischen Grenze die Durchreise nur für gewisse Zeitfenster offen hält, reagiert man auch an der Innviertler Grenze.
Viele versuchen es mehrfach
Rumänen und Bulgaren dürfen bei uns jeweils erst zu jener Zeit die Durchreise antreten, die es ermöglicht, den Beginn des ungarischen Korridors zu erreichen.
Das wollen offenbar viele Betroffene nicht wahrhaben – an der Grenze zum Innviertel wieder nach Deutschland zurückgeschickt, kommen viele nach zehn bis 15 Minuten wieder, um es erneut zu versuchen. "Manche gleich vier, fünf Mal. Das erschwert unsere Arbeit zusätzlich, und es erhöht das Verkehrsaufkommen weiter", so ein Innviertler Polizist auf OÖN-Anfrage. Die B148, die bei Braunau nach Bayern führt, ist weiterhin frequentiert – Berufspendler und Warentransporte sind nach wie vor unterwegs. Kräfte des Bundesheeres unterstützen an den Grenzen sanitätsbehördlich – beim Fiebermessen und Protokollieren.
Die Innviertler halten sich abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen an den Aufruf, möglichst zu Hause zu bleiben – und unterlassen "Gruppenbildungen", so erste Erfahrungen der Polizei.
Im Bezirk Braunau zum Beispiel gab es bis gestern noch keine diesbezügliche Anzeige. "Die Leute sind sehr vernünftig. Wenn sich Menschen fallweise doch zu dicht nebeneinander aufhalten, genügt ein Hinweis durch die Streife, und sie gehen anstandslos weg", so ein Polizist aus dem Bezirk Braunau.
"Wir sind derzeit aber schon gefordert. Das Tagesgeschäft läuft ja auch weiter. Innerhalb unserer Einheit haben wir derzeit keine Coronavirus-Ansteckungsfälle. Wenn solche auftreten, wird es sicher schwierig."
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