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Über den Mythos von Geburtsorten: Von Bethlehem bis Braunau

21. Juli 2016, 00:04 Uhr
Über den Mythos von Geburtsorten: Von Bethlehem bis Braunau
Otmar Wenzl versucht, den Geburtsorte-Mythos zu erklären. Bild: (Grabmann)

RIED. Warum Geburtsorten, unabhängig von der eigentlichen Wirkungsstätte, häufig eine übertriebene Bedeutung beigemessen wird.

Jesus, geboren von einer Jungfrau im Stall von Bethlehem. Mozart, der picksüße Salzburger. Und Braunau, die pittoreske Stadt im Innviertel, welche den Makel, einst Geburtsstadt Adolf Hitlers gewesen zu sein, nicht loswerden kann. Die Biographien historischer Persönlichkeiten sind häufig untrennbar mit ihrem (vermeintlichen) Geburtsort verknüpft, auch wenn dieser auf ihr Wirken kaum Einfluss hatte. Doch warum entwickelt die Abstammungsgeschichte oft eine solche Eigendynamik? Die OÖN haben sich auf Spurensuche begeben:

"Obwohl die Evangelien anderes berichten, wurde Jesus nicht in Bethlehem, sondern in Nazareth geboren. Wahrscheinlich hat er die Stadt sein Leben lang nie betreten", sagt Otmar Wenzl, ehemals Gymnasialprofessor und Regisseur der Mettmacher Passion. Dass Bethlehem diesen Nimbus erhalten konnte, bezeichnet er als "phantastisch, fatal und höchst interessant." Das erste der Evangelien wurde von Markus um 70 n.Chr. geschrieben. Durch eine Vermischung von Wahrem und Glaubensgut wurden die vollbrachten Wunder erklärt und der Aufstieg Bethlehems, der Stadt König Davids, zur Geburtsstadt des Erlösers hatte begonnen.

Anders herum verhält es sich mit Mozart. Der Komponist stammte zwar aus Salzburg, fand die Stadt laut Otmar Wenzl so grauenhaft, dass er nichts anderes wollte, als möglichst schnell nach Wien zu fliehen. Dennoch hätte Salzburg heute nicht seinen weltweiten Ruf, wenn man Mozart nicht dermaßen für sich vereinnahmen würde. Auch ökonomisch wäre eine Imagekorrektur wohl ein schwerer Schlag – siehe Mozartkugeln ...

Adolf Hitler hatte zu seiner Geburtsstadt keinerlei emotionale Bindung, war nie Ehrenbürger und zeigte keinerlei Interesse an ihrer Entwicklung. Warum also dieser Mythos? Eine endgültige Antwort, wie es rückblickend zu solchen Verklärungen kommen kann, hat auch Otmar Wenzl nicht, aber er ist sich sicher, dass die Vernunft die Entstehung eines Mythos nicht ausschließt. Essentiell sei zudem der Wunsch der Menschen nach etwas nicht Begreifbarem: "Dieser ist vonnöten, damit es zu einem solchen Mythos kommen kann." (rokl, prel)

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