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Testpflicht auch bei Familienbesuchen über der Grenze

Von Magdalena Lagetar und Roman Kloibhofer   02.Februar 2021

 Alle Pendler, die bisher ohne Quarantänepflicht die deutsch-bayerische Grenze passieren durften, dürfen das auch weiterhin. Neu ist, dass sie sich künftig wöchentlich testen lassen und online registrieren müssen (Einreiseformular Pre-Travel-Clearance). Das gab VP-Innenminister Karl Nehammer gestern bei einer Pressekonferenz bekannt.

Betroffen sind nicht nur jene Menschen, die aus beruflichen Gründen oder zu Ausbildungszwecken die Grenze (mindestens einmal monatlich) passieren, sondern jegliche Art von Grenzpendlern, bestätigt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums auf OÖN-Anfrage. Für Berufspendler ändert diese Regelung bis auf das wöchentliche Registrieren nicht viel, müssen sie doch auf Anordnung des bayrischen Gesundheitsministeriums schon seit Mitte Jänner jede Woche einen negativen Corona-Test vorweisen können.

Erschwert wird die Einreise nach Österreich für die Menschen im Grenzgebiet, die regelmäßig ihre Familien oder Lebenspartner auf der anderen Seite der Grenze besuchen. Denn auch für sie gilt künftig die Test- und Registrierungspflicht. Die Reaktionen sind unterschiedlich.
„Ich verstehe einfach grundsätzlich nicht, welche Aussagekraft ein sieben Tage alter Corona-Test haben soll. Ein Test ist doch nur eine Momentaufnahme“, sagt Janine Denk. Die Simbacherin wohnt in Braunau und arbeitet in Eggenfelden. Ihre Eltern und Schwester wohnen noch in Simbach. „Jetzt werden die Maßnahmen wieder gelockert, aber das gilt nicht für uns hier im Grenzgebiet. Meine Mutter wohnt nur ein paar Kilometer weiter und damit sie mich besuchen kann, kann sie nicht so wie die Mehrheit einfach ins Auto steigen, sondern hat viel mehr Aufwand“, sagt sie. Ähnlich sieht das Braunauer Fredi Brüggler. Er wohnt in Pfarrkirchen und hat Familie in seiner Heimatstadt. „Dass die Grenze immer wieder Thema ist, ärgert mich“, sagt er. Diese sei in den Köpfen der Menschen doch gar nicht mehr vorhanden, aber in der Pandemie immer wieder Thema.

Gelassen reagiert Gabi Schatzl aus Obernberg. Die 64-Jährige fährt mindestens zwei- bis dreimal in der Woche zu ihren Eltern über die Grenze. Die beiden (84 und 86 Jahre alt) leben in Bad Füssing, nur wenige Kilometer von Obernberg entfernt. „Ich habe eine Bestätigung, dass meine Eltern auf meine Pflege angewiesen sind“, sagt sie. Zwar lebt eine 24-Stunden-Pflegekraft bei den Eltern, aber die Unterstützung durch die Tochter ist dennoch nötig. Mit der Testpflicht hat Gabi Schatzl kein Problem: „Ich habe mich bisher schon regelmäßig testen lassen und werde das auch weiterhin tun, das ist für mich überhaupt kein Problem“, sagt sie.

Wie es mit der Registrierungspflicht aussieht, kann Gabi Schatzl noch nicht sagen, denn: „Ich hab einen Wohnsitz in Österreich und in Deutschland, was das künftig bedeutet, weiß ich noch nicht.“ Bisher sei das Pendeln ohne Probleme möglich gewesen. Was ihr aber aufgefallen ist: „In letzter Zeit sind mir sehr viele Fahrzeuge aus England untergekommen, ich habe viele Pick Ups mit englischen Kennzeichen an der Grenze gesehen.“  

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