SV Ried: Sportchef stärkt Trainer Heinle den Rücken
RIED. Thomas Reifeltshammer will den eingeschlagenen Weg mit Heinle fortsetzen
In der zehnten Runde der Fußball-Bundesliga kommt es am Sonntag (14.30 Uhr) in Ried zu einem echten "Kellerduell". Die SV Guntamatic Ried, derzeit Vorletzter, trifft daheim auf den Tabellenletzten Altach. Beide Mannschaften haben nach neun Runden erst fünf Punkte auf dem Konto. Der Druck für beide Trainer ist groß. In Altach sitzt mit Miroslav Klose ein Fußballweltmeister und WM-Rekordtorschütze auf der Bank. Altach ist seine erste Profistation als Cheftrainer, auch er muss bald Ergebnisse liefern, ein WM-Titel als Spieler ist auf lange Sicht gesehen kein Bonus. Für Christian Heinle ist das Engagement bei der SV Ried ebenfalls die erste Station im professionellen Fußball. Nach dem punktemäßig sehr schwachen Saisonstart ist der 37-jährige Grieskirchner angezählt, viele Fans wünschen sich einen (erneuten) Trainerwechsel. Verliert Ried auch gegen Altach, dann wird es – zumindest in der Öffentlichkeit – eine Trainerdiskussion geben. So sind die Mechanismen im Fußballgeschäft. Die OÖN haben gestern mit dem sportlichen Leiter der SV Guntamatic Ried, Thomas Reifeltshammer, ein Gespräch über die aktuelle Situation geführt. Reifeltshammer bezog dabei zu verschiedenen Fragen sehr klar Stellung.
OÖN: Wie hat der Verein den schwachen Saisonstart in der Länderspielpause analysiert?
Reifeltshammer: Nachdem die internen Gespräche, in denen das Spiel gegen Austria Wien analysiert wurde, abgeschlossen waren, lag ein großer Fokus darauf, dass die verletzten Spieler für das Altach-Spiel wieder fit werden.
Wie sieht es voraussichtlich personell am Sonntag aus?
Man sieht Licht am Ende des Tunnels. Ich hoffe, dass Michael Martin, Kingsley Michael und Stefan Nutz wieder in den Kader zurückkehren können. Auch Matthias Gragger, der zuletzt bei den Amateuren eine Stunde lang gespielt hat, könnte wieder ein Thema werden. Leo Mikic war krank, bei ihm wird man sehen, wie es ihm geht. Marcel Ziegl fehlt noch länger.
Was sind Ihre Erwartungen gegen Altach?
Wir brauchen in unserer Situation endlich ein Erfolgserlebnis. Wie es dann letztendlich zustande kommt, ist nicht vorrangig. Wir müssen unser Glück erzwingen, dann werden wir auch die Trendwende bald schaffen.
Wie geht Trainer Heinle mit der Situation um?
Er merkt natürlich, dass der Druck zunimmt. Wir sind aber noch im ersten Drittel der Meisterschaft. Auch wenn die Ergebnisse bisher noch nicht passen, muss man sich generell die Frage stellen, wie man als Verein damit umgeht. Will man diese schwere Phase gemeinsam meistern und den eingeschlagenen Weg weitergehen oder wieder alles ändern. Wir haben zu wenig Punkte, aber man darf dabei auch die Gesamtsituation nicht vergessen. Wir hatten und haben zu viele verletzte Spieler, zudem haben uns im Sommer wichtige Leistungsträger verlassen. Mit unseren Mitteln ist es leider nicht möglich, diese immer eins zu eins zu kompensieren. Ich möchte, dass wir uns Stück für Stück den Erfolg erarbeiten. Ried kann nicht "blind" Geld in teure Spieler investieren. Vielmehr müssen wir uns in Bereichen wie Scouting, Videoanalysen und auch in der Akademie nachhaltig verbessern und hier Geld in die Hand nehmen. Aber ja, der Klassenerhalt ist dafür die wichtigste Grundlage, denn wie mühsam es in der zweiten Liga ist, haben wir drei Jahre lang am eigenen Leib erfahren.
Wenn Ried gegen Altach verliert, wird Heinle dann bleiben?
Wenn es nach mir geht, dann bleibt er unser Cheftrainer. Ich werde mich für ihn einsetzen, denn bei einem Wechsel drehen wir uns wieder im Kreis. Ich habe volles Vertrauen in ihn und das Trainerteam. Die Mannschaft steht hinter dem Trainer. Ich bin überzeugt davon, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Wenn die Mannschaft von Verletzungen endlich verschont bleibt, dann werden wir uns stabilisieren. Die entscheidende Phase der Meisterschaft folgt im Frühjahr. Wie gesagt, ich bin vom eingeschlagenen Weg überzeugt. Wir sollten hier mutig sein und diesen weitergehen.
Laut OÖN-Informationen findet in aller Regel am ersten Montag des Monats eine Vorstandssitzung statt. Das wäre also am Tag nach dem Altach-Spiel der Fall. Sind Sie dabei?
Ja, meine Aufgabe ist es, einen sportlichen Bericht abzugeben. Ich werde mich, unabhängig vom Ausgang des Altach-Spiels, auf alle Fälle beim Vorstand für eine Zukunft mit Heinle einsetzen.
Die SVR hat noch einen langen Weg vorsich um wieder ein fixer Bestandteil der Bundesliga zu sein. Die Fehler die Sportchef Reifeltshammer anführt sind alle richtig rühren aber schon von früher her. Die Akademie/NW waren jahrelang ein notwendiges Anhängsel mit einer schlechten Struktur! Wolfgang Fiala erbte ein der größten Baustellen der SVR! Auch das die SVR KM in der Bundesliga einmal nur einen Cheftrainer hatte weil kein Geld für einen CO da war hat es bei den Vorgängern eines Thomas Reifeltshammer gegeben! Das dieser Trainerfriedhof in Ried ein Ende haben soll auch da bin ich beim Sportdirektor. Das heuer im Sommer meiner Meinung Fehler bei Transfers passiert sind wird man bei der Analyse nicht abstreiten. Nicht absteigen ist heuer das Thema in Ried dabei muss man aber im Spiel flexibel werden, mehr Klartext bei Interviews reden und diese Innviertler Sturheit abstreifen den auch die kostet Punkte! Dreckig gewinnen ist mit den Mitteln der SVR durchaus erlaubt. Alles gute für heute!
Heinle sagt, wir müssen das Spiel am Sonntag gewinnen. Er kluges Kerlchen, der weiß was geschehen muss.
Bei der SVR regiert das Prinzip Hoffnung. Reifeltshammer sagt, der Fokus in der Länderspielpause lag darauf, dass die verletzten Spieler wieder fit werden. Auf die Frage, wie es personell am Sonntag ausschaut, entnehme ich aus Reifeltshammers Antwort, dass kein einziger der verletzten Spieler morgen fix spielen kann. Sicher ist nur, dass Ziegl noch länger ausfällt. Schaut nicht gut aus, gerade auch, weil Reifeltshammer die schlechte Performance ständig mit den vielen verletzten Spielern rechtfertigt. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass auch andere Vereine dieses Problem haben - nicht nur die SVR.
Auch ohne Corona-Beschränkungen öffnet der SV Ried heute wieder sein Tor und freut sich auf regen Besuch durch Herrn Ball.
Es wird mit Heinle nicht gelingen eine Trendwende zum Positiven einzuleiten. Er will einen Fussballstil spielen lassen wofür der SVR Kader nicht geeignet ist. Die Folge ist dass die Spieler verunsichert sind.