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SV-Ried-Kicker Lukas Grgic: "Ich mache mich jetzt sicher nicht aus dem Staub"

Von Thomas Streif   03.Juni 2018

"Es tut extrem weh, das soll es aber auch", sagt SV-Ried-Mittelfeldspieler Lukas Grgic (22). Die Rieder Kicker haben den Wiederaufstieg nicht geschafft und müssen auch in der Saison 2018/2019 in der zweiten Liga spielen. Die OÖN trafen den gebürtigen Welser zum Interview.

Zehn Tage sind seit dem letzten Saisonspiel vergangen. Wie waren die vergangenen Tage für Sie?

Lukas Grgic: Die ersten Tage waren richtig heftig. Die Enttäuschung sitzt nach wie vor tief, aber wir müssen jetzt aufstehen und den Weg weitergehen, auch wenn es nicht leicht wird.

Bei Ihnen wurde die Option für eine Verpflichtung vom LASK gezogen. Bleiben Sie der SV Ried auch in der zweiten Liga erhalten?

Ich laufe hier sicher nicht weg und bin froh, Ried-Spieler zu sein. Ich will dem Verein und den Fans etwas zurückgeben und mich nicht gleich wieder aus dem Staub machen. Wir müssen jetzt Schritt für Schritt gehen. Man muss schauen, wie der Verein und die Mannschaft für die neue Saison aufgestellt sein wird. Wichtig ist die Vorbereitung, die am 18. Juni beginnt.

Rückblickend: Worin sehen Sie die Ursachen für das bittere Scheitern? Gibt es eine Erklärung für die schwache Frühjahrssaison?

Ich habe in den vergangenen Tagen viel darüber nachgedacht, woran es gelegen sein könnte. Ich glaube, dass wir leider in einen Negativlauf gekommen sind, aus dieser Situation haben wir uns nicht wirklich befreien können. Phasenweise haben wir eher wie ein Abstiegsaspirant, der völlig verunsichert ist, als ein Aufstiegskandidat agiert. Wir haben uns zu wenig dagegen gewehrt, ich hinterfrage mich natürlich selber, auch ich muss noch viel besser werden. Wir hätten mit mehr Selbstbewusstsein in die Spiele gehen müssen. Aber noch einmal: Auch wenn es schwer wird, in einer 16er-Liga Erster zu werden. Wir müssen diese Herausforderung annehmen und den Blick jetzt wieder nach vorne richten.

War der Druck für die Mannschaft zu groß?

Sicher war der Druck riesig, die Duelle gegen uns waren für viele Mannschaften die Spiele des Jahres, das hat es für uns nicht leichter gemacht. Grundsätzlich ist es mir aber lieber, als Favorit und mit breiter Brust ins Spiel zu gehen.

Wiederholt war von Spannungen innerhalb der Mannschaft zu hören. Würden Sie sagen, dass auch das Teil des Scheiterns war?

Reibungen sind eigentlich nichts Schlechtes, es zeigt eine gewisse Siegermentalität. Wichtig ist, dass man am Platz eine Mannschaft ist, das war bei uns der Fall, auch wenn es leider nicht gereicht hat.

Die Enttäuschung und der Frust bei den Fans ist riesengroß. Haben Sie Verständnis dafür?

Die Fans opfern ihre Zeit, Geld und vieles mehr für uns, fahren auch in der zweiten Liga zu den Auswärtsspielen. Ich ziehe den Hut vor den Fans, dass sie uns trotz der mäßigen Leistungen fast immer unterstützt haben. Ich hoffe, dass sie uns weiter treu bleiben. Mit den Fans im Rücken sollen wir wieder eine Heimmacht werden. Für die Gastmannschaften darf es im Innviertel nichts zu holen geben.

Am 18. Juni ist Trainingsstart. Um den Blick nach vorne zu richten: Mit welchen Zielen gehen Sie in die Saison 2018/2019?

Erstes Ziel für mich persönlich ist, wieder fit zu werden. Ich glaube aber, dass die Verletzung beim Sprunggelenk bis zum Trainingsauftakt kein Problem mehr sein sollte. Ich möchte in der Mannschaft eine tragende Rolle einnehmen, ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen, bescheiden und demütig bleiben. Ried ist ein großer Verein, aber die Realität heißt derzeit Zweite Liga. Es müssen endlich Taten auf dem Platz folgen. Das Motto sollte lauten: Weniger reden, mehr Verantwortung übernehmen.

Können Sie sich eine langfristige Zukunft im Innviertel vorstellen?

Natürlich, ich möchte gerne mittelfristig hier in eine Führungsrolle reinwachsen. Ich spiele mit ganzem Herz für Ried, fühle mich extrem wohl und will dem Verein mit vollem Einsatz bei dem Weg zurück in die Bundesliga helfen.

In welcher Rolle sehen Sie sich innerhalb der Mannschaft? Gibt es diesbezüglich einen Unterschied zwischen der vergangenen Saison, in der sie ja erst etwas später dazukamen und der kommenden?

Ich wollte in der vergangenen Saison Verantwortung übernehmen und möchte ab sofort noch mehr vorangehen und vor allem mit guten Leistungen aufzeigen.

Die Trainerfrage ist noch immer nicht geklärt. Wie sehen Sie die Situation?

Thomas Weissenböck ist ein absoluter Fachmann, er hat die Mannschaft voll erreicht. Auch die Zusammenarbeit mit Miron Muslic, Dieter Alge und Tamasz Tiefenbach hat sehr gut funktioniert. Ich würde mich freuen, wenn der Verein dem Team weiter das Vertrauen schenken würde. Das ist aber Entscheidung der Vereinsführung, wir Spieler müssen endlich am Platz abliefern.

Was muss sich ändern, um nächste Saison endlich wieder so etwas wie eine Aufbruchsstimmung zu entfachen?

Wir brauchen möglichst viel Ruhe, intern als auch in der Öffentlichkeit. Daher sollte die Trainerfrage rasch geklärt werden. Bis zum Trainingsauftakt ist wichtig, dass das Grundgerüst der Mannschaft steht. Ich glaube, wenn alle zusammenhalten, Verein, Fans, dann kann in der Region wieder etwas entstehen. Jetzt liegt es an uns, dass wir uns dieses Vertrauen Stück für Stück zurückerarbeiten.

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Antreiber im Mittelfeld: Lukas Grgic

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