SV Ried gastiert bei Rapid: 40 Mal gespielt, noch nie ist was passiert
RIED / WIEN. Die Innviertler haben in der Bundesliga noch nie beim Rekordmeister gewonnen
Freitag, 6. Oktober 1995, Hanappi-Stadion in Wien-Hütteldorf. Die SV Ried, damals noch von Jahrhunderttrainer Klaus Roitinger trainiert, hat im ersten Bundesliga-Auswärtsspiel der Vereinsgeschichte gegen Rapid beim 1:4 keine Chance. Es war der Beginn einer sportlichen "Horror-Serie", wie es im österreichischen Profifußball mit Sicherheit nicht viele gibt. Am Samstag um 17 Uhr gastiert Ried erstmals seit rund vier Jahren wieder in Hütteldorf.
Insgesamt 40 Mal hat der Zeugwart der SV Ried in den vergangenen 25 Jahren den Bus vor einem Bundesliga-Auswärtsspiel gegen Rapid befüllt, mit drei Punkten im Gepäck sind die Rieder seither noch nie aus Hütteldorf zurückgekehrt. Lediglich einmal siegte die SV Ried bei Rapid, das war allerdings im ÖFB-Cup im Herbst 2011. In der Meisterschaft holten die Innviertler in bisher 40 Spielen lediglich acht Unentschieden, 32 Mal ging die SV Ried als Verlierer vom Platz.
19.000 Kilometer für acht Punkte
Für die lediglich acht Punkte, die man aus Wien entführte, mussten die Busfahrer der Rieder insgesamt rund 19.000 Kilometer zurücklegen. Umso interessanter erscheint die umgekehrte Statistik des Duells Ried gegen Rapid: Im heimischen Stadion haben nämlich die Innviertler mit 17 Siegen, zehn Unentschieden und nur 14 Niederlagen die Nase vorne. Das packende Spiel im Herbst 2020 entschied die SV Ried daheim mit 4:3 für sich, den Siegestreffer erzielte Marco Grüll, der im Sommer zu Rapid wechselt.
Ried will die Serie brechen
Am Samstag nehmen die Rieder einen erneuten Anlauf, um die Schreckensbilanz in der Allianz-Arena in Wien endlich zu beenden. Das bisher letzte Bundesliga-Spiel in Hütteldorf fand im Dezember 2016 statt. Im Cup duellierten sich die Teams zuletzt vcor drei Jahren in Wien, da gewann Rapid knapp mit 2:1. Nach drei Jahren in der Zweiten Liga hoffen die Innviertler heute auf eine große Überraschung.
Muslic fordert Mut
Ein Vorteil für Ried könnte sein, dass keine Zuschauer erlaubt sind, denn die Rapid-Fans gelten als die lautstärksten der Bundesliga. Allerdings spielen die Wiener eine starke Saison und sind in der Tabelle Zweiter hinter Serienmeister Red Bull Salzburg. "Wir müssen uns in Hütteldorf etwas zutrauen, dürfen nicht defensiv und abwartend spielen, sonst fahren sie über uns drüber. Die Mannschaft hat im Herbst schon gezeigt, dass sie Rapid wehtun kann", sagt Miron Muslic, der im siebten Spiel als Cheftrainer der SV Ried endlich auf seinen ersten vollen Erfolg hofft. Zumindest blieben die Innviertler bei den Unentschieden gegen Hartberg und St. Pölten zwei Spiele in Folge ohne Niederlage.
Heute hat man nichts zu verlieren. Man kann frei drauflos spielen, alles geben und vielleicht sogar noch etwas dazulernen - und wenn es wie im Heinspiel sogar eine Überraschung gibt, werden wir SVR-Fans uns freuen.
Heut is soweit
Heute kann die SVR mit dem Mut des Aussenseiters aufspielen.
... wird sich auch nicht ändern.