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Sportbekleidungshersteller Löffler näht täglich bis zu 1000 Schutzmasken

Von Thomas Streif   24.März 2020

Mit rund der Hälfte der Belegschaft konzentriert sich der Rieder Sportbekleidungshersteller Löffler in Zeiten der Corona-Krise neben dem Aufrechterhalten der regulären Produktion auf das Nähen von Schutzmasken. Damit wolle man den so wichtigen Gesundheits- und Pflegebereich unterstützen, sagt Löffler-Geschäftsführer Otto Leodolter im Interview mit den Innviertler Nachrichten.

OÖN: Wie stellt sich die allgemeine Situation bei der Firma Löffler aktuell dar?
Otto Leodolter: Durch die Geschäftsschließungen im Sporthandel konnten wir nicht mehr alle Auslieferungen der Sommer- und Frühjahrsware durchführen. Zum Glück haben wir aber rund 80 Prozent noch ausgeliefert. Gut ist auch, dass wir 85 Prozent der Vororder für den kommenden Winter bereits in den Geschäftsbüchern haben. Aber dass die Situation alles andere als einfach ist, versteht sich von selber, zumal auch der vergangene Sommer und Winter nicht optimal gelaufen sind. Wir haben genügend Aufträge im Haus, allerdings sind wir auf unabsehbare Zeit auch von der Anlieferung unserer Materialien abhängig.

Hat die Firma Löffler auf Kurzarbeit umgestellt?

Ja, wir haben uns im Führungsteam sehr rasch entschlossen, diese Kurzarbeit für drei Monate anzumelden. Wir wollen damit auch unseren vielen fleißigen Mitarbeitern eine Absicherung geben. Das Modell der Kurzarbeit ist sehr variabel und für uns gut umsetzbar. Sobald wir sehen, dass die Aufträge wieder mehr werden, können wir wieder umstellen. Ich habe mit allen Mitarbeitern persönliche Gespräche geführt und kenne die Ängste und Bedenken. Für die vielen Mitarbeiterinnen mit Betreuungspflichten ist das Modell eine große Unterstützung. Die Maßnahmen der Regierung sehe ich sehr positiv. Es wurde rasch reagiert.

Wie sehen die Arbeitsbedingungen aus?
Grundsätzlich ist nur die halbe Belegschaft im Betrieb. Auf ältere Mitarbeiter oder welche mit familiären Verpflichtungen wird Rücksicht genommen. Das Arbeitsumfeld jedes Einzelnen ist sehr großzügig, wir halten uns strikt an die vorgegebenen Regeln der Regierung. Wir haben auch die Arbeitszeiten reduziert. Sollte es – was ich nicht hoffe – einen Corona-Fall im Betrieb geben, müssten wir sowieso den Betrieb einstellen.

Wie ist die Stimmung bei der Belegschaft in dieser schweren Zeit?
Positiv, viele sind froh, einer Tätigkeit nachgehen zu können, und zeigen ihre Solidarität mit dem Unternehmen.

Löffler näht seit einigen Tagen Schutzmasken für den Mund. Wie kam es dazu?
Es gab vor rund drei Wochen eine diesbezügliche Anfrage beziehungsweise Bitte des Landes Oberösterreich und des Roten Kreuzes. Daher geht rund die Hälfte unserer Produktionskapazität derzeit in die Produktion dieser Masken. Die genaue Zertifizierung der Prototypen, die genauestens getestet werden, dauert sicher noch ein paar Wochen. Wir werden die ersten Masken aber in den kommenden Tagen ausschicken. Sie entsprechen gewissen Standards, da wir hochwertige Materialien verwenden. Es geht darum, Masken für den sozialen Dienst – auch im Krankenhaus Ried – zu produzieren. Wir wollen damit in dieser schweren Zeit einen kleinen Beitrag für die Aufrechterhaltung des so wichtigen Gesundheits- und Pflegebereichs leisten.

Wie viele Stück werden von Löffler produziert?
Wir werden voraussichtlich pro Tag zwischen 700 und 1000 Stück schaffen. Daher ist ganz klar, dass wir hier nur einen sehr eingeschränkten Teil abdecken können. Im Moment konzentrieren wir uns verstärkt auf die Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich, ausgewählten Institutionen sowie dem Rieder Krankenhaus.

Der Löffler-Standort in Ried im Innkreis

 

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25. April 2024