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Sozialdemokraten fordern "mehr Tempo für die Bahn" im Innviertel

Von Thomas Streif, 14. August 2024, 08:04 Uhr
Sozialdemokraten fordern "mehr Tempo für die Bahn"
Karl Walch, Andreas Peterlechner, Alois Stöger und Petra Mies bei der Pressekonferenz in Altheim (Streif)

INNVIERTEL. Es brauche unabhängig von den Plänen für die "Neue Innkreisbahn 2040" rasche Verbesserungen für das Innviertel.

Rund 4,5 Milliarden Euro sind laut ÖBB im "Zielnetz 2040" für die Neue Innkreisbahn eingeplant. Zu Jahresbeginn wurden die Pläne für diese Schnellzugverbindung zwischen Wels und München präsentiert. Angekündigt wurde, dass die Strecke zwischen Wien und München dann in zweieinhalb Stunden zu bewältigen sein wird. Bis zu einer möglichen Umsetzung, geschweige denn einer Fertigstellung, werden noch Jahrzehnte vergehen. Es gibt keine Trasse, auch die Finanzierung steht in den Sternen.

Vertreter der SPÖ Innviertel mit Andreas Peterlechner (Bezirk Braunau), Karl Walch (Bezirk Schärding) und Petra Mies (Ried) befürworteten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ehemaligen Verkehrsminister und aktuellen Nationalratsabgeordneten Alois Stöger diese Pläne. "Die im ‚Zielnetz 2040‘ beinhaltete Neue Innkreisbahn betrifft uns direkt, da die Trasse voraussichtlich westlich von Wels abzweigt, südlich von Ried die Hausruckbahn und südlich von Braunau die Mattigtalbahn kreuzen wird", sagte Andreas Peterlechner, SPÖ-Spitzenkandidat des Wahlkreises Innviertel.

Es brauche aber, da bis 2040 keine Effekte für das Innviertel spürbar sein würden, auch kurz- bis mittelfristig eine deutliche Verbesserung der Bahnverbindung zwischen den Bezirkshauptstädten untereinander und nach Linz. Bundes- und Landesstraßen, wie zum Beispiel die viel befahrene B148 zwischen Braunau und der Autobahnauffahrt Ort oder die B137 zwischen Wels und Passau, würden sehr dringend eine Entlastung benötigen, fordert Peterlechner. "Jeder hat das Recht auf Mobilität, egal ob er einen Führerschein hat oder nicht", sagte Peterlechner. Stöger machte auf seinen Antrag auf ein Bundesverkehrszielegesetz aus dem Jahr 2021 aufmerksam. "Wir wollen, dass in jeder Gemeinde zwischen fünf Uhr früh und Mitternacht eine Halbstundentaktung des öffentlichen Verkehrs garantiert wird", bekräftigte der Ex-Minister. "Durch dieses Bundesverkehrszielegesetz soll gesichert werden, dass jede Bezirkshauptstadt an das höherrangige Bahnnetz oder an Schnellbuslinien angeschlossen ist. Bahnverbindungen sind so zu planen, dass eine Fahrt zwischen den Landeshauptstädten per Bahn um 20 Prozent kürzer dauert als eine Fahrt mit dem Auto", sagte Stöger.

"Das heißt, man soll von Braunau nach Linz innerhalb einer Stunde kommen, von Ried und Schärding innerhalb von 50 Minuten", konkretisierte Karl Walch, Schärdinger Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl. Die geplante Elektrifizierung der Strecke Neumarkt-Kallham–Ried–Braunau solle, so Walch, von 2025 bis 2029 umgesetzt werden. "Das Projekt ist eine große Chance, um rasch Verbesserungen der Bahnverbindungen im Innviertel zu erreichen. Wenn wir jetzt die Chance auf Beschleunigung des Bahnverkehrs nicht nutzen, ist sie auf Jahre verloren."

Im Rahmen der Elektrifizierung solle zweigleisig geplant werden. Zudem brauche es mehr Park-and-Ride-Parkplätze, damit das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel noch besser angenommen werde, sagte Gurtens Bürgermeisterin Petra Mies.

Man müsse aber erst einmal sehen, ob das Großprojekt Neue Innkreisbahn auch von der neuen Bundesregierung nach den Wahlen im Herbst intensiv weiterverfolgt werde, zeigte sich Mies doch etwas skeptisch.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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23  Kommentare
23  Kommentare
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Automobil (2.847 Kommentare)
am 15.08.2024 08:17

Die NIB wird nicht kommen.
Sie verliefe mitten in der Pampa vorbei an der Bevölkerung, der Hausruck und Kobernaußerwald müssten untertunnelt werden, das Umland dieser beiden Waldgebiete ist sehr hügelig und bei Burghausen müsste eine 60-100m tiefe Schlucht überwunden werden. Zudem muss erst mal jemand den Grund dafür hergeben, wenn Wälder und Felder "auseinandergeschnitten" werden würden. Das wird nicht kommen.

Da wäre ein Ausbau der bestehenden Innkreisbahn zu einer 2-gleisigen Hochleistungsstrecke viel viel besser und sinnvoller. Sie führt durch Bezirksstädte, die Topographie ist viel besser und sie ist zum Teil auch schon für eine 2-Gleisigkeit vorbereitet (zum Bsp. bei der Brücke über dem Inn). Zudem führt sie genau in die gleiche Richtung wie die NIB.

Von Wels bis Ried könnte man eine Neubaustrecke andenken, der Rest wäre mit Begradigungen auf der bestehenden Trasse machbar.

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misterx (1.683 Kommentare)
am 15.08.2024 14:38

Dass sie an der Bevölkerung vorbei führt ist kein Argument, da für die ICE ohnehin kein direkter Halt im Innviertel geplant ist, lediglich ein Teil der bestehenden Regionalzüge würde künftige auf die die NIB biegen um sie nach Linz zu beschleunigen.

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Automobil (2.847 Kommentare)
am 16.08.2024 07:40

misterx

Oh doch, das ist sehr wohl ein Argument. Hier lohnt sich ein Blick zur Westbahn:
Es gibt die schnellen Verbindungen, wo die Züge nur in den Landeshauptstädten halten und es gibt etwas langsamere Verbindungen, wo die Züge neben den Landeshauptstädten auch noch in Wels, Attnang-Puchheim, Vöcklabruck und Neumarkt am Wallersee halten. Im Falle der Innkreisbahn wären diese Halte Ried und Braunau, ev. auch noch Simbach.

Hier könnten mehr Leute besser miteingebunden werden als bei der NIB, wo diese Haltepunkte anstelle von Ried und Braunau irgendwo in der Pampa wären...

Die NIB könnte nur für Fern- und Güterverkehr verwendet werden, die aktuelle Innkreisbahn hingegen zusätzlich noch für Nah- und beschleunigten Nahverkehr. Die Auslastung der Strecke wäre somit besser, was den Kosten-Nutzen-Faktor steigert. Und nein, die aktuelle Innkreisbahn wird mit 2 Gleise nich überfüllt sein, die Passauer-Bahn kommt zum Bsp +auch mit 2 Gleisen aus

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misterx (1.683 Kommentare)
am 16.08.2024 15:01

Die Anwohner würden halt nicht recht begeistert sein, wenn zehnteilige Züge ohne Halt mit 200 km/h durch Ried und Braunau donnern, auch wenn sich in Sachen Lärmschutz mit der neuen Technik schon einiges verbessert hat.

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Weltliner (595 Kommentare)
am 14.08.2024 20:20

hättens lieber seinerzeit die Autobahn bis nach Braunau gebaut. Autobahnknoten endet nach 2 km vor einem Feld und man wird auf eine Bezirksstraße abgeleitet.

Ebenso hätte es eine Autbahnverbindung Braunau zur A1 (Eugendorf Nähe ) geben müssen

Alles verschlafen

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il-capone (199 Kommentare)
am 14.08.2024 21:22

Fahren dann alle Blechkisten elektrifiziert?

Von Braunau nach Strasswalchen gehört eine schlagkräftige Schiene hin und kein überdimensionierter Blechkolonnen-Pfad.

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Automobil (2.847 Kommentare)
am 15.08.2024 08:09

il-capone

Was interessiert die ganzen Deutschen, Rumäner, Ungarn, Polaken usw. eine Bahn, welche ca. 75 Prozent des Verkehrs auf der B148 ausmachen?

Mit der S9 gäbe es das für die Anrainer unerträgliche Leiden mit dem internationalen Transitverkehr nicht!

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cyrill24 (735 Kommentare)
am 14.08.2024 19:54

Die Sozialdemokraten sollen lieber mal erklären wie es sein kann das wir jedes Jahr an die 10 Milliarden für die ÖBB beim Fenster hinauswerfen, und gleichzeitig verkommen unsere Straßen-Hallenbäder Freibäder Schulen und Krankenhäuser werden zugesperrt usw.

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flooh (1.275 Kommentare)
am 14.08.2024 21:42

Hm, im Bund sind die Roten schon ein paar Jahre in Opposition, im Land haben sie auch nicht wirklich was mitzureden.

Der letzte rote Verkehrsminister war Kern bis Ende 2017, der letzte Finanzminister war Edlinger bis Anfang 2000 => wie es also sein kann, dass jährlich 10 Milliarden deiner Meinung nach von den Roten für die ÖBB "hinausgeworfen" werden können, das musst du wohl zumindest für die letzten 5,5 Jahre bei anderen Parteien herausfinden versuchen und davor - ab 2000 - muss dies mit Zustimmung eines schwarzen Finanzministers passiert sein, also auch maximal eine rote Teilverantwortung...

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misterx (1.683 Kommentare)
am 14.08.2024 14:12

Es ist bereits die Elektrifizierung der bestehenden Innkreisbahn in den nächsten 5 Jahren projektiert und darüber hinaus gibt es die Vision einer zusätzlichen Innkreisbahn bis 2040 und trotzdem regen die sich auf? Die tun ja es hätte das Innviertel 4 Millionen Einwohner.

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hasta (2.932 Kommentare)
am 14.08.2024 12:53

Die neue "Innkreisbahn 2040" von Wels quer durch das Hausruck- und Innviertel ist die größte "Schnapsidee" die ich bisher von den Verkehrsplanern gehört habe.
Ein Ausbau der Innkreisbahn von Neumarkt-Kallham über Ried nach Braunau ist jedoch zu begrüßen und dringend notwendig.

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Floh1982 (2.448 Kommentare)
am 14.08.2024 13:51

Dann zeig mir bitte, wie du durch Ried in Innkreis zweigleisig und mit mehr als 80 km/h durchfahren willst! Ein Blick auf die Landkarte genügt!

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il-capone (199 Kommentare)
am 14.08.2024 17:52

Auf Stelzen kannst vieles stellen, siehst ua an jeder Brücke wo die Eisenbahn drüberfährt.
Und den Blick darf man auch ausserhalb der eigenen Insel wagen, wo ausserhalb lange Strecken aufgebockt sind.
Und dann hättens sogar noch viel Platz für Solaranlagen an den Pfeilern. Die Loks fahren schliesslich nicht mit Petroleum.
Und der Boden ist bei uns ohnehin fast nix wert, wie man am Versiegelungswahn unschwer feststellen kann.

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hasta (2.932 Kommentare)
am 14.08.2024 18:25

Ein durchgehender zweigleisiger Ausbau der Strecke Neumarkt-Kallham nach Braunau ist ohnehin nicht geplant und auch nicht notwendig. Seitens der ÖBB ist lediglich eine geringfügige Streckenbegradigung und die Elektrifizierung geplant. Außerdem wäre durch eine Verlegung des Streckenverlaufes und des Bahnhofes Ried/Innkr. in Richtung der Stadtgrenze zu Neuhofen/Innkr. denkbar. Sehe hiefür aber absolut keine Notwendigkeit.

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fischerfel (678 Kommentare)
am 14.08.2024 10:54

Also was fordern eigentlich die roten irgendwas bei der öbb. Die ist doch bis heute ihr Schrebergarten. Das ist doch alles ihre mache.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.628 Kommentare)
am 14.08.2024 09:49

Oberösterreich lässt zu, dass sich trotz wettbewerbsfeindlicher Direktbeauftragung die Öbb am wenigsten auf den Nebenbahnen engagiert und die ältesten Dieselstinker betrieben werden.

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Caesar-in (4.121 Kommentare)
am 14.08.2024 08:40

Schon Ende der 1980er Jahre gab es Aussagen, dass in ein paar Jahren die Strecke Wels - Neumarkt - Ried - Braunau elektrifiziert sein wird. Sogar von Untertunnelungen wurde geredet. Unsere Enkel werden unsere momentanen Bahnlinien erben, das ist sicher.

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angerba (2.066 Kommentare)
am 14.08.2024 08:37

Sind gute und sinnvolle Forderungen!

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2good4U (19.169 Kommentare)
am 14.08.2024 08:36

Wozu die Eile?
Wenn Tempo 100 auf der Autobahn reichen soll, da Zeit keine Rolle spielt, wieso dann so viel Geld, Energie und Rohstoffe investieren, nur damit der Zug schneller fährt 😉

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dobisam (1.086 Kommentare)
am 14.08.2024 08:31

Um ein populäres Flächenmaß zu benutzen. Wieviel Fußballfelder landwirtschaftlich genutzte Fläche oder Wälder müssten für die neue Innkreisbahn geopfert werden?

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.628 Kommentare)
am 14.08.2024 09:51

Wie breit müssten Autobahnen ausgebaut werden, um den überregionalen Güter- und Personenverkehr stattdessen ineffizient unterzubringen?

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Floh1982 (2.448 Kommentare)
am 14.08.2024 08:28

Reines Wahlkampftheater. Wie viele Verkehrsminister hat die SPÖ in den letzten Jahrzehnten gestellt, welche bei den Bahnlinien im Innviertel durch Untätigkeit geglänzt haben? Wie viele rote Verkehrslandesräte gab es zuvor in OÖ? Aber kaum sind die roten Bonzen aus der Regierungsverantwortung draußen, kann es plötzlich nicht schnell genug gehen!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.628 Kommentare)
am 14.08.2024 09:53

In OÖ haben wir schon zu lange blaue Retro-Kfz-Orientierung.

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