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Schulbildung für afrikanische Kinder, dank Unterstützung aus dem Innviertel

Von (burgstaller), 23. März 2019, 18:04 Uhr

KOPFING, QUELIMANE/MOSAMBIK. Ein Mädchen aus Kopfing legte den Grundstein für eine der größten Schulen in Afrika

Es sind besonders traurige Anlässe, die sie an diesem erfreulichen Projekt festhalten lassen. Seit nunmehr gut fünfzehn Jahren wird von Kopfing aus, namentlich Theresia Kainz, ein Schulprojekt in Mosambik unterstützt. Verloren hat die heutige Leiterin der Neuen Mittelschule in dieser Zeit ihren Mann und Tochter Claudia, die „Crianca paar Crianca“ eingefädelt hat, auf tragische Weise. Beide sind aus dem Leben geschieden. Über den Tod ihrer Liebsten will Theresia Kainz nicht reden, über das Hilfsprojekt umso lieber.

Begonnen hat alles 2003 mit Padre Miguel Moto aus Mosambik, der für ein paar Wochen den Pfarrer von Kopfing vertreten hatte. Claudia Kainz war damals Ministrantin. Das Mädchen hatte schon zuvor bei einem Familienbesuch in Afrika Not und Elend auf diesem Kontinent kennengelernt. Als Padre Miguel ein Jahr danach in Andorf „aushalf“, versprach Claudia, für die Ärmsten in seiner Heimat etwas zu tun. Nachdem sie sich vom Bürgermeister eine Sammelliste besorgt hatte, legte das Mädchen los. Von der Familie unterstützt, bekam Claudia auf Anhieb 2.000 Euro zusammen.

Eine Schule für 74 Kinder

Padre Miguel verriet der Familie Kainz eine „verlässliche Person“ in Quelimane, die mit dem Geld aus Kopfing ein baufälliges Haus renovieren und darin eine Schule einrichten könnte. Gesagt, getan, Schwester Justina Camilo wurde zur Vertrauten der Familie Kainz. „Sie ist ein Segen, mit ihr hatten wir wirklich Glück“, sagt Theresia Kainz, die von Beginn an das Vorhaben „Crianca para Crianca“ (Kinder für Kinder) ihrer Tochter tatkräftig unterstützt. Das baufällige Haus konnte tatsächlich mit den 2.000 Euro aus dem Innviertel schulgerecht umgebaut werden. „Da muss man wissen, dass ein Arbeiter in Mosambik nicht mehr als zwei Euro für die Arbeitsstunde bekommt“, sagt Kainz. 74 Kinder konnten in dem Provisorium unterrichtet werden: „Justina hat vor Ort wirklich ganze Arbeit geleistet“, ist Kainz dankbar.

2008 hat sich dann Schwester Justina gemeldet: „Was tun, das Interesse an unserer Schule wächst ständig?“ Indirekt meinte sie wohl, ob nicht ein weiterer Schulausbau aus dem fernen Innviertel finanziell unterstützt würde. Bei der Familie Kainz gab es kein langes Überlegen: „Wir machen das“, waren sich Mama Theresia und Tochter Claudia einig.

Kainz flog vor Ort nach Mosambik

Es begann eine hektische Zeit für die Kopfinger Familie. Das Land Oberösterreich wurde kontaktiert und von diesem 30.000 Euro, aufgeteilt auf drei Jahre, zugesagt. Natürlich nur gegen penibel genaues Nachweisen der Gelder. Auch Kopfinger signalisierten Hilfsbereitschaft. Also schnappte Theresia Kainz Tochter und Maßband und flog nach Mosambik. „Schwester Justina besorgte die Baubewilligungen vor Ort. Schnell war der Platz für die vierzig mal sechzehn Meter große Schule gefunden“, erinnert sich Theresia Kainz. Bereits ein Jahr nach Baubeginn wurden die ersten Schüler unterrichtet, obwohl sie noch kein Dach über ihren Köpfen hatten. 2011 war die Schule fertig. Weil schon damals 380 Kinder zu unterrichten waren, wurden sowohl vor- als auch nachmittags Lehrstunden abgehalten.

Als Schwester Justina 2016 vom Ableben Claudia Kainz’ erfuhr, ernannte sie das Mädchen posthum zur „Padrona“ der Schule.Trotz der traurigen Umstände entschloss sich 2017 Theresia Kainz, den notwendig gewordenen weiteren Ausbau der Schule erneut zu unterstützen. Natürlich nur, weil ihr ihr „guter Engel“ vor Ort erneut hilfreich zur Seite stand und noch immer steht.

Derzeit werden mehr als 1.000 Schüler dank „Crianca para Crianca“ in Quelimane unterrichtet. 30 davon befinden sich in der Abschlussklasse, „sie waren von Anfang an dabei“, freut sich Theresia Kainz, die in Kopfing die Neue Mittelschule mit insgesamt gut 60 Schülern leitet. Mehr als hunderttausend Euro hat die Familie Kainz für die Schule in Mosambik gesammelt. „Jeder Cent“ ist in den Schulbau geflossen, versichert Theresia Kainz. Sie bezahlt nicht nur ihre Flüge nach Mosambik aus der eigenen Tasche, sogar die Kosten für die Banküberweisungen übernimmt sie persönlich.

Über Spenden für den weiteren Ausbau der Schule in Quelimane freue sich Theresia Kainz natürlich: IBAN: AT04 3445 5000 3668 0411. Kontakt: theresia.kainz@gmail.com 

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