Wenn man nicht immer eine Erklärung finden muss

Von Von Roman Kloibhofer   11.Februar 2010

Wie stapelt man 247,1 Meter? Diese Überlegung sollte der Besucher anstellen, bevor dieser die Ausstellung „sicher“ von Roman Pfeffer in der Schärdinger Galerie am Stein besucht. Überlegungen dieser Art können durchaus helfen, den ironischen Zugang zu minimalistischen Werken des 1972 in Vöcklabruck geborenen und nun in Wien lebenden Künstlers zu finden.

Kunsthistoriker Lucas Cuturi (er eröffnete die Ausstellung am vergangenen Freitag) vergleicht Pfeffers Arbeiten mit den Arbeiten aus der Kunstströmung Minimal Art. Reduzierte Formensprache, Verwendung neuartiger Materialien, Nutzung industrieller Produktionsverfahren kennzeichnen die Minimal Art. Kennzeichen, die auch auf die Werke von Roman Pfeffer zutreffen. Diese sind allerdings erweitert um das Moment der Ironie.

Ein Beispiel gefällig? Wie bringt man seine Körpergröße von 1,81 Meter auf eine quadratische Holztafel? Pfeffers Antwort: Mittels eines Maßbandes, das man in Stücke schneidet und zu einem Quadrat anordnet. Dass sich das nur um wenige Zentimeter nicht ausgeht, löst der Künstler so: Die Übergröße ragt über den Rand der Holztafel hinaus.

Dass die Ausstellung mit „sicher“ betitelt ist, kommentiert Roman Pfeffer so: „Es wird überprüft, was man eh schon weiß, was sicher ist!“ Und dann sagt er: „Mich interessieren Dinge, wo man lange dabeibleiben kann und trotzdem keine Erklärung dafür findet!“

Wie stapelt man nun wirklich 247,1 Meter? Die Antwort ist einfach: Man zieht so viele Linien einer bestimmten Länge so oft übereinander, sodass am Ende eine Linie von 247,1 Metern auf Papier gebracht wurde – ist ja ganz simpel, oder?

Zu sehen bis 15. März.