Studenten verpassen verstaubtem Pflegeheim-Image neue Politur

Von Von Martina Weidenholzer   12.Februar 2009

Die Gesellschaft muss sich auf andere Zeiten einstellen. Laut Experten wird es 2040 im Bezirk um tausende Kinder und Jugendliche weniger geben (im gesamten Innviertel werden 500 Schulklassen zu schließen sein) und die Zahl der betagten Leute wird sich bis dahin verdreifacht haben, was auch ein Umdenken am Arbeitsmarkt und in der Konsumwirtschaft zur Folge haben wird. Der Senior wird ein starker Faktor, aber auch zu pflegen sein.

10-13 Millionen investiert

Zwei Leute wohnen derzeit im Haupttrakt des Alten- und Pflegeheims Schärding, sukzessive wurden die Plätze nicht mehr nachbelegt. Schließlich sollen die Leute nicht entwurzelt werden, wenn es darum geht, das Gebäude zu schleifen. Geplant sind verschiedene Varianten, einerseits kann es an Ort und Stelle zum Neubau kommen, anderseits steht ein anderes Grundstück im Raum. Möglich ist aber auch, dass beide Standorte in Frage kommen.

Fest steht jedenfalls, dass im nächsten Jahr die Bagger auffahren werden. Zehn bis 13 Millionen Euro werden investiert. Ein innovatives Heimkonzept - nach dem Wohngemeinschaftsprinzip - wurde von einer Studentengruppe rund um Professor Anton Konrad Riedl als Coach erarbeitetet.

Zu berücksichtigen waren heimgebundene Wohnungen. Wer nicht im Heim schlafen will, kann auf die Möglichkeit einer Tagesstruktur zurückgreifen, wo abends die alten Leute zu ihren Familien zurückkehren. Somit wird der jungen Generation die Chance gegeben, weiter der Arbeit nachkommen zu können.

Das Klischee „unpersönliches Pflegeheim“ ist überholt. Vielmehr wird es sich um einen Ort der Begegnung handeln: Wer fit genug ist und die Muße dazu hat, kann sich zum Beispiel am Kochgeschehen beteiligen.

Kooperationen mit dem Familienzentrum werden angedacht. Dem Vereinsamen wird mit einem munteren Seniorentreff gegengesteuert.