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Schutz vor Hochwasser – Pfudabach-Rückhaltebecken Angsüß bald fertig

04.September 2014

Nach gut vierjähriger Bauzeit ist das zweitgrößte Rückhaltebecken Oberösterreichs nahezu fertiggestellt. Vor einer Inbetriebnahme des Pfudabach-Rückhaltebeckens Angsüß in der Gemeinde Diersbach müssen allerdings noch die Hochwasserschutzmaßnahmen für die Ortschaft Kenading fertig werden.

Erste Planungen für ein Rückhaltebecken an der Pfuda in Angsüß reichen bis ins Jahr 1967 zurück. Die aktuelle Planung ist Teil des Schutzwasserwirtschaftlichen Grundsatzkonzeptes für die Pram, mit dessen Umsetzung 1997 begonnen wurde und dient dem Schutz der an der Pfuda und der Pram anliegenden Siedlungen. Auf diese Planungen abgestimmt ist auch das Projekt "Hochwasserschutz Kenading", der diese Ortschaft vor den Hochwassern des Kenadingerbaches schützen soll.

Positive Kosten-Nutzen-Analyse

Das Rückhaltebecken Angsüß verfügt über ein Rückhaltevolumen von 1,2 Millionen Kubikmeter, wobei der Vollstau bei einem rund sechzigjährigen Hochwasserereignis erreicht wird. Die Einstaufläche beträgt dann rund 35 Hektar und reicht am Pfudabach zurück bis kurz vor die Ortschaft Mitterndorf. Die Wirkung des Rückhaltebeckens wird auch an der Pram bis zur Mündung in den Inn spürbar sein. Bei einem großen Hochwasserereignis geht die Wirkung weit über den Bemessungswert hinaus. Dementsprechend positiv ist daher auch die in Auftrag gegebene Kosten-Nutzen-Analyse ausgefallen.

Gut Ding braucht Weile

Das nunmehrige Projekt wurde 1999 bei den Behörden eingereicht. Bis zum tatsächlichen Baubeginn sollten allerdings weitere elf Jahre vergehen. Vor allem die Grundeinlösungsverhandlungen gestalteten sich teilweise äußerst schwierig. Letztendlich wurden fast dreißig Hektar an landwirtschaftlichen Flächen vom Wasserverband Pramtal angekauft, die allerdings großteils weiterhin von Landwirten der Umgebung bewirtschaftet werden.

Der Hauptdamm am Pfudabach in Angsüß und der Abschlussdamm am Enzenkirchner Bach weisen zusammen eine Länge von achthundert Metern auf. Die maximale Höhe des Hauptdammes beträgt achteinhalb Meter. Insgesamt wurden 82.000 Kubikmeter Dammmaterial aufgeschüttet. Das Rückhaltebecken ist bis auf den Einbau einer Stahlblende zur Regelung des Abflusses fertiggestellt. Die Inbetriebnahme des Rückhaltebeckens kann erst nach Fertigstellung des Hochwasserschutzes Kenading erfolgen.

Kosten: Neun Millionen Euro

Das Tempo des Baufortschritts hing nicht zuletzt auch von der Mittelbereitstellung ab. Von den knapp neun Millionen Euro an Gesamtkosten kommen 49 Prozent vom Bund und 45 Prozent vom Land. Die verbleibenden sechs Prozent – immerhin mehr als eine halbe Million Euro – müssen vom Wasserverband finanziert werden. Die Aufbringung der Eigenmittel stellt, wie Verbandsgeschäftsführer Josef Peterbauer zu berichten weiß, eine nicht unbeträchtliche finanzielle Herausforderung dar.

Immerhin laufen beim Wasserverband Pramtal auch noch andere Vorhaben, wie die Pram-Renaturierung im Bereich Zell-Riedau, die Verbesserung der Gewässerökologie in der Pram und die Pflege von bestehenden Hochwasserschutzanlagen.

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