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Die Sonnenkinder des Innviertels

Von (burgstaller), 11. Dezember 2014, 00:04 Uhr
Die Sonnenkinder des Innviertels
Bild: OÖN/Burgstaller

FREINBERG. Freinbergs Bürgermeister residiert in einer der schönsten Amtsstuben des Landes.

Die meisten der 1.600 Einwohner Freinbergs haben es schön: Nicht nur, weil sie auf der einen Seite auf Passau und auf der anderen auf das Innviertel hinunter schauen - hoch oben scheint zudem auch dann die Sonne, wenn der Rest des Landes im Nebel versinkt. Kein Wunder, dass die Grenzgemeinde bei vielen als Ausflugs-, aber auch Wohnort höchst begehrt ist. Vor allem die Passauer sind "heiß" auf Freinberg. Von den 120 Zweitwohnsitzen fällt der überwiegende Teil auf Nachbarn aus Bayern. Wer auf die Homepage Freinbergs geht, der bekommt als erstes "Freie Baugründe" zu lesen. Warum das so ist, begründet Bürgermeister Anton Rüdiger Pretzl so: "Wir haben in Hinding Baugründe erschlossen, von denen einige noch zu haben sind." Ob sich den auch "Normalsterbliche" leisten könnten? "Jeder, der bereit ist, 41 Euro für den Quadratmeter zu zahlen, kann hier einen Grund haben", sagt Pretzl. Dass in Freinberg von betuchten Bayern auch horrende Preise für den Quadratmeter in Ideallage bezahlt würden, quittiert der 55-jährige Ortschef mit einem diplomatischen Lächeln.

Traumhafte Aussichten

Anton Pretzls Amtsstube gehört zu den schönsten im Innviertel. Kein Wunder, befindet sie sich doch in einem erst vor fünf Jahren gebauten Gemeindeamt. Große Fenster sorgen für helle, sympathisch wirkende Amtsstuben. In jener des Bürgermeisters befinden sich sogar zwei moderne Lederfauteuils - in kräftigem Rot. Und das im Büro des schwarzen Bürgermeisters? "So kleinlich sind wir nicht, uns hat halt rot am besten gefallen." Die moderne Einstellung des Bürgermeisters beweisen auch die zwei Bilder des Freinberger Künstlers Franz Blaas an der Wand. Den Weitblick der Freinberger untermauern zwei ebenfalls an die Wand genagelte Luftaufnahmen der Grenzgemeinde mit deren markantem Markenzeichen – der Donau. An schönen Tagen kommen Hunderte Passauer von "dort unten" herauf in die beliebten Gastgärten. Zum Maibaumfest beim "Weinbeißer" kommen bei Schönwetter weit mehr als tausend Bayern zu einer Brotzeit herauf in den beliebten Ausflugsort. Gefragt sind auch die Palatschinken im Gasthaus Blaas - Blick auf die Donau und die Dreiflüssestadt inklusive – und gratis! "Ja, bei ins is fei wirkli schen", sagt Anton Pretzl. Paradies sei freilich auch Freinberg leider keines: "Auch uns beschäftigen die kleinen und größeren Probleme des Alltags." Ein nicht gerade kleines sind die Quarzsandabbaupläne, die zu zahlreichen Protesten geführt hätten. Seitens der Gemeinde gäbe es diesbezüglich so gut wie kein Mitspracherecht. "Die Würfel fallen bei der BH beziehungsweise beim Land. Wir können nichts als unsere Einwände vorbringen", ist Pretzl alles andere als glücklich darüber. "Was wir halt vehement fordern und verlangen ist eine UVP", sagt der Bürgermeister und meint damit "Umweltverträglichkeitsprüfung". Geärgert hätte ihn diesbezüglich, dass ihn die Abbaugegner ursprünglich auf die Seite der Betreiber gestellt und behauptet hätten, er als Landwirt und Grundbesitzer profitiere sogar von dem Vorhaben. Das sei schlichtweg falsch, wie inzwischen die meisten auch erkannt hätten. Wie schätze er als Bürgermeister die Chancen der Realisierung des Vorhabens ein: "Da kann ich wirklich nichts Konkretes antworten. Kein Beamter lässt sich so weit hinaus und macht konkrete Angaben. Das kann noch Jahre dauern, bis eine konkrete Entscheidung getroffen wird." Er verstehe die Bedenken der Gegner nur zu gut, "alleine schon des zu erwartenden enormen Schwerverkehrs wegen."

Preußischer Vorname

Der Schreibtisch von Bürgermeister Anton Rüdiger Pretzl ist aufgeräumt. Lediglich ein vor ihm stehender, gefalteter blauer Karton mit goldenen Sternen darauf fällt auf: "Die Einladung zum Martinsfest des Kindergartens steht hier, erstens weil es nett gestaltet ist und zweitens, dass ich den Termin nicht vergesse."

Zum Schluss wollen wir von jenem Innviertler Bürgermeister mit den besten Kontakten zu den Bayern wissen, was das preußische "Rüdiger" in seinem Namen soll: "Das weiß ich selbst nicht, schließlich war ich bei der Namensauswahl nicht dabei", erklärt Pretzl lachend.

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