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Biobauer bittet Unkraut zur Totalrasur

Von Von Reinhard Burgstaller, 15. Juli 2010, 00:04 Uhr
Biobauer bittet Unkraut zur Totalrasur
Ob Strumpfen, Disteln oder sonstige Beikräuter – alles was über die gewünschte Erntefrucht wächst, wird von dem Unkrautbomber geköpft. Bild: burgstaller

SUBEN, ST. MARIENKIRCHEN. Man nehme einen schlauen Bauer und einen findigen Tüftler. Und fertig ist in gut einem halben Jahr ein Unkrautbomber allerbesten Bio-Zuschnittes.

Der Bauer ist einer, wie man ihn sich heute wünscht. Fortschrittlich bis ins kleinste Detail ist alles, was Hannes Liebl in Suben angeht. Sein Bauernhof ist deshalb immer wieder Treffpunkt von Exkursionen. Egal, ob es ums richtige Kompostieren oder die Stromgewinnung mit dem eigenen Kraftwerk im Keller geht. Egal, ob es um Rapsöl betriebene Gerätschaft oder – wie jüngst -– die Präsentation eines „Unkrautbombers“ geht. Wobei der Begriff „Unkrautbomber“ vom Verfasser deshalb gewählt wird, weil ihn das an einen Traktor gekoppelte, zwölf Meter Breite Schneidwerkzeug an die Flügel von „Rübenbombern“ erinnern.

Dabei liege ich schon mit der Bezeichnung Unkraut völlig daneben. Bauer Liebl spricht ausschließlich von „Beikäutern“, kein einziges Mal kommt ihm der Begriff Unkraut über die Lippen. Recht hat er, der liebe Gott hat auch dem Unkraut seinen Sinn gegeben – etwa bei der Verwendung als Heilkräuter.

Trotzdem sind es aber die Beikräuter die Liebl, der derzeit seinen gesamten Betrieb auf bio umstellt, das Leben zur Qual machen. Also suchte er schon im Herbst des Vorjahres einen findigen Tüftler, der ein Gerät zur Bekämpfung dieser Beikräuter bastelt. Mit Neffe Thomas Jell, einem technischen Zeichner, begab sich Liebl auf Suche. Um schnell fündig zu werden. „Wenn einer unser Ansinnen versteht und – was noch viel wichtiger ist – in Form eines Gerätes in die Tat umsetzen kann, dann der Karl Deschberger aus St. Marienkirchen“, waren sich Liebl-Jell schnell einig.

Ein Anruf genügte. Um im Kopfe Karl Deschbergers, des Seniors der weithin angesehenen Landmaschinenfirma, sämtliche Räder in Bewegung zu setzen. So nebenbei darf darauf verwiesen werden, dass dieser Karl Deschberger vor kurzem seinen Achtziger gefeiert hat. Der Herr Kommerzialrat ist aber immer noch höchst aktiv. Und als Löser selbst kniffligster Probleme bekannt.

Also begann Karl Deschberger senior im Herbst nachzudenken und zu planen. „Das zu schneidende Unkraut hat wenig Widerstand und ist daher sehr, sehr schwierig zu schneiden. Eine Voraussetzung für den praktischen Einsatz war, dass man das Unkraut-Schneidwerk in verschiedenen Höhen einsetzen kann“, erinnert sich Deschberger an die wichtigsten Vorgaben.

Schließlich sollen Beikräuter beispielsweise in Klee genau so geschnitten werden können wie in Hafer, Gerste oder Mais. Das kürzlich bei Liebl präsentierte Gerät ist tatsächlich von 20 bis rund 170 Zentimeter Höhe einsetzbar. Ein Problem, an dem lange herumgetüftelt werden musste, war, dass Unkraut sich nicht schoppen durfte, sondern nach unten wegfallen sollte. Auch dafür wusste Deschberger eine Lösung.

„Alle Funktionen wie Heben, Senken, Schwenken, Neigen, Messerantrieb ein- und ausschalten können bequem von der Kabine aus betätigt werden“, freut sich Karl „Düsentrieb“ Deschberger über seine Erfindung.

Logisch, dass Deschberger den Begriff „Unkrautbomber“ nicht gelten lässt, in einer ersten Broschüre ist von „DELA Bio-Schneidwerk US 120“ die Rede. Nun hoffen die Deschbergers, dass es nicht bei diesem einen Prototypen bleibt, sondern die Biolandwirtschaft in ganz Österreich auf dieses patentierte Gerät aufmerksam wird.

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