Alles riskiert und alles gewonnen – EM-Gold für Lukas Weißhaidinger

28.Juli 2011

 Lucky Luke hat seinem Spitznamen am Wochenende einmal mehr alle Ehre gemacht. Bei den Nachwuchs-Europameisterschaften in Tallin bewies der 19-jährige Innviertler Nervenstärke. Nach einem ungültigen ersten Versuch schaffte der Taufkirchner im zweiten Anlauf nur 55,11 Meter und lag damit an zehnter Stelle. An der Spitze hatten zu diesem Zeitpunkt bereits drei andere Athleten die 61-Meter-Marke übertroffen.

Angefeuert vom gesamten ÖLV-Team und seinem extra angereisten Fanklub schleuderte Lukas Weißhaidinger sein Sportgerät im dritten Versuch auf 63,83 Meter. Damit war dem Innviertler die Goldmedaille nicht mehr zu nehmen. Die Siegerweite bedeutet auch eine Verbesserung seines eigenen Rekordes um 1,5 Meter und die Führung in Europas U20-Jahresbestenliste.

Erster Titel nach 14 Jahren

14 Jahre musste Österreich auf einen Nachwuchs-EM-Titel warten. Zuletzt waren Günther Weidlinger (3000 Meter Hindernis) und Linda Horvath (Hochsprung) 1997 erfolgreich.

Dabei hatte die Europameisterschaft für den Taufkirchner nicht gerade vielversprechend begonnen. In seiner Paradedisziplin, dem Kugelstoß, reichte es für den 19-Jährigen nur für Rang fünf. Im Rahmen des Schleiferkirtages am Samstag, 30. Juli wird der Ausnahme-Athlet um 19 Uhr am Gemeindeplatz seiner Heimatgemeinde Taufkirchen empfangen.

Zu welchen Höchstleistungen Lukas Weißhaidinger vor heimischem Publikum fähig ist, kann er am Samstag, 20. August, in Andorf zeigen. Beim Internationalen Josko Laufmeeting kann sich der 19-Jährige mit der starken Konkurrenz messen. Erst vor kurzem schraubte er bei der DLV-Junioren-Gala in Mannheim seinen persönlichen Rekord im Kugelstoß auf 19,90 Meter hinauf. Das hat auch den Andorfer Bürgermeister Peter Pichler in Bedrängnis gebracht. „Ich werde die Kugelstoß-Anlage in Andorf noch verlängern lassen, damit Lukas Weißhaidinger auch Stöße jenseits der Zwanzig-Meter-Marke mit voller Freiheit ausführen kann.“

Ganz nah dran an den Kugelstoß-Stars können die Fans in Andorf sein. Dort sind die Zuschauer nur wenige Meter vom Geschehen entfernt. Mit Dennis Lewke und Christian Jagusch aus Neubrandenburg sind zwei Athleten am Start, die in Mannheim mit 20,10 und 19,91 Metern nur knapp vor dem Innviertler lagen.

Ganz schön schnell

Nicht nur ganz schön stark, sondern auch ganz schön schnell wird es beim Meeting in Andorf zugehen. Schließlich gehen bei der Leichtathletikveranstaltung der IGLA long life heimische Hochkaräter und Laufgrößen aus mehreren Nationen an den Start. Im Vorjahr siegte der Slowene Matic Osovnikar über 100 Meter in 10,38 Sekunden und machte damit Andorf zur Bühne für Österreichs schnellsten 100-Meter-Sprint 2010. (elha)