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Rotmilan durch illegales Pflanzenschutzmittel verendet

Von Edith Haim   13.August 2019

Durch illegale Vergiftungsanschläge wurden heuer mindestens zwei Rotmilane und mehrere weitere Greifvögel in Oberösterreich getötet. Im April wurde ein vergifteter Rotmilan in Auerbach, Bezirk Braunau, und einer in Meggenhofen aufgefunden, in dessen Umfeld auch zahlreiche tote Mäusebussarde. Eine Untersuchung der Tiere ergab nun, dass das EU-weit verbotene Pflanzenschutzmittel Carbofuran eingesetzt worden war. Hans Uhl, Projektleiter des Artenschutzprojekts Rotmilan von BirdLife Österreich, warnt vor dem Gift, das auch für Menschen allein durch Einatmen gefährlich ist. "Carbofuran führt sehr schnell zur Lähmung und die Tiere bleiben oft in der Nähe der Köder liegen. Der Tod selbst kann sich aber über mehrere Stunden qualvoll ziehen. Hunde- und Katzenbesitzer im Umfeld dieser illegalen Aktionen fürchten zurecht um das Leben ihrer Haustiere."

Internationales Schutzprojekt

Die seit wenigen Jahren wieder einwandernden Rotmilane brüten in Oberösterreich mit nur rund 20 Paaren und zählen zu den gefährdetsten Greifvögeln. Die Organisation BirdLife stützt die regionale Ausbreitung des Rotmilans in einem internationalen Schutzprojekt mithilfe des Landes Österreich und vielen Jägern, welche den Bestand der Tiere erheben und Horste schützen. Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner äußert sich bestürzt über die Vorfälle. "Auch zahlreiche Jäger, die Rotmilane und andere seltenere Greifvogelsichtungen melden, sind zurecht über derartige Vorfälle verärgert", betont er. Giftanschläge auf Wildtiere werden wieder vermehrt zum Problem. In Niederösterreich wurden 2017 mehr als 40 Tiere im Bezirk Gänserndorf ebenfalls durch Carbofuran vergiftet. Obwohl der Täter nicht gefasst wurde, kamen die beiden Jagdaufseher des betroffenen Reviers wegen mangelhafter Jagdaufsicht vor Gericht. Nun bitten die Tierschutzorganisationen um Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. "Wenn einzelne Greifvogelhasser zu illegalen Methoden greifen, gehört ihnen mit allen rechtlichen Konsequenzen das Handwerk gelegt", meint Hans Uhl. "Durch geäußerte Verdachte können wir die Täter überführen und weitere Vergiftungsanschläge verhindern."

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