Ringen um Erhalt von nötigen Assistenzstunden für Schülerin
LENGAU / INNVIERTEL. Vorgesehene Mittel reichen offenbar nicht mehr für Bedeckung aus.
Einer Schülerin mit Down-Syndrom an der Neuen Mittelschule Lengau drohen im neuen Schuljahr fast die Hälfte der Assistenzstunden gestrichen zu werden, so Lengaus Bürgermeister Erich Rippl, der sich zusammen mit Schule und Eltern dagegen wehren.
Bedarf für 36 statt für 15 Schüler
Die finanziellen Ressourcen des Bundes für sonderpädagogischen Förderbedarf sind in einer 15a-Bund-Länder-Vereinbarung gedeckelt. Auf Basis dieser Vereinbarung bekam der Bezirk Braunau laut Auskunft der Bildungsregion Innviertel bisher immer die nötigen Assistenzstunden für 15 nachrückende Schulkinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, so Rippl. "Damit wurde offenbar in den vergangenen Jahren das Auslangen gefunden. Aber heuer geht das nicht, wenn insgesamt 36 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf nachrücken", so Rippl, der zusätzliche Ressourcen einfordert. Im Bundesland Salzburg habe es zuletzt ähnliche Probleme gegeben, die vom Land mit einer Million Euro für zusätzliche Assistenzstunden ausgeglichen wurden.
"Wenn immer mehr Kinder mit Förderbedarf ins Schulsystem kommen, dann müssen auch die nötigen Stunden gewährt werden. Da kann man nicht einfach mit dem Rasenmäher bei allen die Assistenzstunden kürzen. So wie in Salzburg muss auch das Land eingreifen und die zusätzlichen Assistenzstunden bezahlen", so Bürgermeister und SP-Landtagsabgeordneter Erich Rippl.
Mitschüler appellieren
Sina Pointinger ist seit zwei Jahren Integrationsschülerin an der Neuen Mittelschule Lengau-Friedburg. Ihre Mitschüler, ihre Klassenlehrerin und der Direktor schätzen sie sehr als wertvolles Mitglied der Schulgemeinschaft, so Rippl. "Deshalb treten alle gemeinsam gegen die Kürzung der Assistenzstunden von bisher 19 auf nunmehr nur noch 11 ein." Die Mitschüler haben bereits einen Brief an die Klassenlehrerin geschrieben, in dem sie aufzeigen, wie wertvoll Sina für die Klasse sei.
"Sie wollen ihre Mitschülerin keinesfalls verlieren. Damit aber der Schulalltag gelingt, müssen die notwendigen 19 Assistenzstunden – wie bisher – beibehalten werden."
Wie aktuell ist dieser Bericht? Bereits am Wochenende wurde in einer anderen Tageszeitung zum gleichen Thema berichtet seitens der Bildungsdirektion (Herwig Kerschbaumer) berichtet, dass die notwendigen Förderstunden für diese Schülerin bereitstehen werden.
Warum ist das für Sie so wichtig, wie alt der Bericht ist?
Für mich ist es traurig, wenn Sie sich um sowas Sorgen machen.
Wie Sie sehen, haben die betroffenen Menschen ganz andere Sorgen als das, wie alt dieser Bericht ist!