Einigung über Rieder Ärzte-Notdienst: Künftig zwei Mediziner im Einsatz

Der hausärztliche Notdienst – kurz: HÄND – wird in Ried ab Herbst neu organisiert. Zur Anwendung kommt ein Modell, das sich von jenen in Schärding, Perg und Rohrbach unterscheidet, wie Bezirks-Ärztevertreter Silvester Hutgrabner aus Eberschwang auf Anfrage der Rieder Volkszeitung berichtet.

Dieser Notdienst betrifft die hausärztliche Versorgung in der Nacht und an den Wochenenden. "Der Unterschied liegt darin, dass wir das Rote Kreuz nicht in Anspruch nehmen werden, sondern die Fahrten zu den Patienten selbst durchführen. Außerdem schlafen wir zu Hause, und haben dadurch die Ordinations-Infrastruktur zur Verfügung. Und: Es sind immer zwei Ärzte im Einsatz", sagt Silvester Hutgrabner.

In das Dienstrad, das mit 1. Oktober starten soll, werden auch die praktischen Ärzte der Stadt Ried eingebunden: "Somit ist jeden dritten Tag in Ried ein Arzt im Nachtdienst", so der Ärztesprecher. Unter der Woche beginnt der Nachtdienst um 19 Uhr und endet nächsten Tag um 7 Uhr. Die diensthabenden Ärzte sind an diesen Tagen ab 14 Uhr erreichbar, wie Hutgrabner ankündigt. An Wochenenden werden 24-Stunden-Dienste (von 7 bis 7 Uhr) geleistet.

Stadtgebiet wird zweigeteilt

Der Bezirk wird künftig in Ried-Nord und Ried-Süd gegliedert, wobei der Sprengel Süd den Bereich zwischen Eberschwang und Aspach (die Gemeinde soll vom Bezirk Ried aus mitversorgt werden) reicht, der Sprengel Nord umfasst etwa den Bereich zwischen Aurolzmünster und Geinberg. Das Rieder Stadtgebiet wird zweigeteilt, der Bereich südlich der Linie Renetshamer Weg – Lughofer Kreuzung – Krankenhaus – Haager Straße soll vom Sprengel Ried Süd, der Bereich nördlich davon vom Sprengel Ried-Nord betreut werden. "Das Modell dieser Teilung kommt auch bei der Feuerwehr zur Anwendung", erklärt Silvester Hutgrabner. Dadurch soll die Alarmierung erleichtert werden.

Diese wird übrigens weiterhin über die Leitstelle des Roten Kreuzes abgewickelt. "Die Leitstellen-Leistung bleibt, die Vermittlung des diensthabenden Arztes erfolgt weiterhin über die Nummer 141", sagt der Geschäftsführer des Roten Kreuzes Ried, Josef Frauscher. Zum HÄND-Modell "Variante Ried" sagt Frauscher: "Wir waren informiert über die Ideen der Rieder Ärzte, aber wie der hausärztliche Notdienst abgewickelt wird, ist schließlich Sache der Ärzte und nicht des Roten Kreuzes. Am wichtigsten ist es, dass ein Arzt kommt, wenn man ihn braucht. Die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz hebt auch Hutgrabner hervor: "Wir wollen natürlich auch weiterhin gemeinsam mit dem Roten Kreuz arbeiten!"

Einstimmige Entscheidung

Auch die Bezahlung dieser Dienste sei lukrativ, so Hutgrabner. "Damit soll die Nachfolge für die Landärzte gesichert sein, wenn wir ein finanziell attraktives Modell für junge Ärzte bieten können." Ein 12-Stunden-Dienst während der Woche soll künftig mit 950 Euro abgegolten werden, so Hutgrabner.

Die Einigung über die Rieder Variante des HÄND-Modelles sei in der jüngsten Bezirksärztetagung erfolgt, die Abstimmung sei ohne Gegenstimme erfolgt. Die Ärzteschaft der Stadt Ried habe sich ebenfalls einstimmig für das neue Notdienst-Modell ausgesprochen, so Bezirksärztevertreter Silvester Hutgrabner.