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Sie hilft Straßenkindern in Brasilien - Selbstverständlich ehrenamtlich!

Von Gerd Rabe   21.Juli 2011

Ein Arbeitsleben lang hat sie als Kindergärtnerin gearbeitet, sie hat Kindergärtnerinnen ausgebildet und auch seit ihrer Pensionierung vor 15 Jahren widmet sie sich Kindern. Sie ist von ihrer Idee besessen, Kindern ohne Zukunft eine Chance zu geben. Erika Weissenböck kennt die Not und das Elend von Straßenkindern in Brasilien.

„Sozialarbeit ist mir eine Herzensangelegenheit, mit 40 Jahren war ich dem Entwicklungsdienst zu alt, daher arbeite ich seit 16 Jahren auf eigene Faust“, erzählt Erika Weissenböck, die perfekt portugiesisch spricht. Ihre bisherige Bilanz kann sich sehen lassen: Sie baute 19 Brunnen, 34 Reihenhäuser, sie legte Gemüsegärten an, sie gründete ein Sozialzentrum, wo inzwischen 130 Kinder regelmäßig ein- und ausgehen, Lebenspraktisches, auch Aufklärung, und Schulisches lernen. Sie holte auch Straßenmädchen von der Straße.

Woher hat sie das Geld dafür? „Alles beruht auf privaten Spenden, ich halte Vorträge, gehe im wahrsten Sinn des Wortes betteln, kein Euro kommt von der öffentlichen Hand“, sagt sie. Sie ist regelmäßig in Brasilien, wo sie mit katholischen Orden zusammenarbeitet. Klar ist, dass sie ihre Flüge selbst bezahlt. „Jeder Euro wird ohne Umweg direkt eingesetzt“, sagt die Riederin.

Was bedeuten Not und Elend in Brasilien? „Kinderarbeit, Kinderprostitution, kein Dach über dem Kopf, Kriminalität, Alkohol- und Drogenmissbrauch, kein ordentliches Trinkwasser, keine Abwasserkanäle, Mangelernährung, hohe Geburtenraten, Analphabetismus, zu wenige Schulen, keine Arbeit“, es ist der helle Wahnsinn“, sagt sie. In Brasilien gibt es 36 Millionen Straßenkinder.

Weissenböck hat auch Erfahrung mit Kriminalität. Sie hat bei Überfällen schon Todesängste ausgestanden. Sie ist aber eine wehrhafte Frau und hat auch Mitleid mit den Tätern. „Wer nichts hat, hat nichts zu verlieren, der raubt auch einen Rucksack, in dem nur Badesachen verstaut sind“, sagt sie. Die Riederin ist stolz, dass sie schon vielen Kindern geholfen hat. Dennoch schaut sie nicht zuversichtlich in die Zukunft. Mit 70 Jahren muss sie sich nach jemandem umschauen, der ihr Projekt weiterführt. „Ich sehe derzeit niemanden auf weiter Flur, ich muss aber irgendwann die Verantwortung abgeben“, sagt sie. Vielleicht gelingt es mit Hilfe der Rieder Volkszeitung jemanden zu finden, der Weissenböcks Ehrenamt weiterführen möchte.

 

Firmkandidaten unterstützen Erika Weissenböcks Sozialprojekt in Brasilien.

Die Firmkandidaten der Pfarre Riedberg unterstützen das Sozialprojekt von Erika Weissenböck. In der Firmvorbereitung haben sie Brötchen gebacken und nach dem Ostergottesdienst gegen freiwillige Spenden verteilt. Auf diese Weise haben die Kinder 500 Euro gesammelt, das Geld übergaben sie an Erika Weissenböck zur Unterstützung ihres Hilfsprojektes im nordostbrasilianischen Ort Mundaù.

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