Mediziner warnt vor Risiken durch Handys

Von Von M. Hafeneder   21.Jänner 2010

Die „Gesunde Gemeinde“ veranstaltete am 13. Jänner einen Vortrag mit dem Frankenburger Gemeindearzt Franz Ottinger. Der Arzt sprach über die sinnvolle Nutzung von Handys sowie über deren mögliche Gesundheits-Schädigung im bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrsaal.

Laut Franz Ottinger sollte der Nutzen der modernen Kommunikationstechnologie nicht in Abrede gestellt werden. „Doch ist es nicht bedenklich, dass nur 6 Prozent der geführten Handygespräche für die Wirtschaft und Notfälle nötig sind?“

Der Arzt stellte wissenschaftlich anerkannte Studien zu den Auswirkungen von Handystrahlen vor. Und der Mediziner zieht als Resümee aus den Untersuchungen: Demnach ergebe sich eine 3,4-mal höhere Tumorrate bei Handybenutzern ab einer Nutzungsdauer von 10 Jahren und eine 1,2-mal höhere Tumorrate bei Anrainern von Sendeanlagen.

Die österreichische Studie der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) wies negative Auswirkungen auf das Gehirn, Nervensystem und Immunsystem nach.

„Handys sind möglicherweise gefährlich. Medizinische Vorsorge ist erforderlich, für Kinder ist sie unumgänglich notwendig“, sagte Öttinger und appellierte an die Anwesenden, ihren Handygebrauch zu überdenken und vor allem bei Kindern sehr vorsichtig zu sein.

Auch die Österreichische Ärztekammer hat schon reagiert und klärt seit 2005 mit den 10 Medizinischen Handyregeln auf: So kurz wie möglich telefonieren, das Handy beim Gesprächsaufbau vom Kopf fernhalten und nicht in Fahrzeugen telefonieren, da dort die Strahlung wesentlich höher ist. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten kein Handy benützen, da ihr Gewebe viel durchlässiger für die Strahlung ist.

Den Empfehlungen des Arztes zur Verminderung des Handygebrauchs stehen aber die großen wirtschaftlichen Interessen der Mobilfunkindustrie gegenüber. Dr. Ottinger verglich die Lockmittel der Betreiber – wie Gratishandys – mit einer Einstiegsdroge.

Neue Bürgerinitiative

Nach einer regen Diskussion nützte die Bürgerinitiative für ein „strahlungsarmes Hohenzell“ die Chance, um sich und ihre Anliegen vorzustellen. Um die Dauerbelastung der Bevölkerung durch die Strahlung von den vorhandenen Sendeanlagen zu reduzieren, will die Bürgerinitiative eine Senkung der Strahlungsleistung beziehungsweise Verlegung aller Handymasten in für die Bevölkerung ungefährdete Bereiche. Um ihre Anliegen zu unterstützen haben sie eine Unterschriftenaktion gestartet.