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Feel your wish: Glücksmomente für viele schwerkranke Menschen

Von Astrid Aichinger   29.Dezember 2018

„Gehen muss jeder mal. Aber wenn, dann sollte man es mit einem Lächeln machen, weil man sich noch an schöne Momente erinnert.“ Johanna Schlosser weiß, wovon sie spricht. Vor 14 Jahren war sie selbst in einer solchen Situation. Ihr erster Gedanke nach der Diagnose: „Ich will noch etwas mit meinem Kind erleben, an das es sich immer erinnern kann und nicht an mich im Krankenhaus.“

Um alles in der Welt wollte sie sofort mit dem damals 4-Jährigen ins Disneyland nach Paris fahren. Der Wunsch war so intensiv, dass sie überhaupt nicht daran dachte, was alles passieren hätte können – alleine mit ihrem Kind in Frankreich. Heute lacht sie: „Gut, dass sie mich nicht fahren haben lassen, sonst wäre ich sicher nicht mehr da.“ Aber dadurch weiß sie heute, wie sehr so ein Wunsch einen schwerkranken Menschen motivieren kann und welche Kraft er freisetzen kann. Wie lange ein schönes Erlebnis noch nachwirkt und einem selbst gut tut – und die Zeit wertvoll macht, wenn man sie mit Dingen füllt, die glücklich machen.

Mit ihrem im Oktober gegründeten Verein „Feel your wish“ will die 41-Jährige schwerkranken Menschen jeden Alters kleine Glücksmomente ermöglichen. „Es gibt viele Vereine, die so etwas für Kinder und Jugendliche tun, aber für Erwachsene gibt’s da recht wenig. Das wollte ich ändern,“ erklärt Schlosser ihre Motivation für die Gründung.

Die Wünsche, die an den Verein herangetragen werden, sind manchmal nur Kleinigkeiten, die sich oft ohne großen Aufwand umsetzen lassen: Mit älteren Bewohnern eines Pflegeheims Eierschwammerl suchen zu gehen zum Beispiel. „Im ersten Moment waren die Eierschwammerl dann aber komplett unwichtig, weil die Bewohner so damit beschäftigt waren in Latschen zu steigen und sich darüber zu freuen“, erzählt die engagierte Frau aus Aurolzmünster lachend über ein besonderes Erlebnis.

Mitarbeiter erfüllen Wünsche

Oder auch eine totkranke Frau zur Hochzeit ihrer Tochter zu begleiten: „Das ist nur ein bisschen Organisation und kostet eigentlich nur Zeit“, so Schlosser.

Aber natürlich gibt es auch größere Wünsche, die sowohl organisatorisch als auch finanziell einiges an Aufwand bedürfen: noch einmal im Leben ein Rennauto zu fahren zum Beispiel. Hier stößt der junge Verein ohne die finanzielle Unterstützung von Firmen oder Privatpersonen rasch an seine Grenzen. Unterstützung, ob Rettungssanitäter, Tanzlehrer oder Physiotherapeuten, der Verein sucht laufend nach ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die dabei helfen, Wünsche zu erfüllen.

„Aber auch neue Ideen oder Menschen, die einfach nur ihre Zeit spenden, sind uns immer willkommen“ erzählt Schlosser. Im Innviertel arbeitet der Verein aktuell mit dem Pflegeheim Eberschwang, dem Pflegeheim Ried und der Palliativstation Ried zusammen.

Glücklichsein im Vordergrund

Ein weiterer Ausbau ist je nach Mitarbeiterzahl geplant. An Wünschen mangelt es nicht. „Es freut mich immer, wenn Angehörige die Wünsche ihrer schwerkranken Familienmitglieder ernst nehmen und ihnen offen gegenüber stehen“, erzählt sie über die Zusammenarbeit mit den Familien.
Damit ebnen sie den Weg, dass zumindest für eine kurze Zeit im Leben nicht das Krankheitsbild im Vordergrund steht, sondern das Glücklichsein.

Für 2019 hat sich der Verein ein großes Ziel gesetzt: „Wir hoffen im nächsten Jahr ein eigenes gebrauchtes Fahrzeug finanzieren zu können, um nicht immer auf die Krankentransporte angewiesen zu sein“, äußert Johanna Schlosser den großen Wunsch für das neue Jahr, für den sie jede Unterstützung brauchen kann.

 

Feel your wish – Verein zur Wunscherfüllung von schwer erkrankten Menschen,
A-4983 St. Georgen bei Obernberg, Nr. 13/2 Tel.: 0664 344 4270, www.facebook.com/feelyourwish, Mail: info@feel-your-wish.com, Spendenkonto: Raiffeisen Bank IBAN: AT45 3445 0000 0243 2490 BIC: RZOOAT2L450.

 

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24. April 2024