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Amtsstube ist gleichzeitig Trauungssaal

Von Josef Schuldenzucker, 15. Jänner 2015, 00:04 Uhr
Amtsstube ist gleichzeitig Trauungssaal
In diesem schönen Büro geht Hohenzells Bürgermeister Johann Zweimüller seinen Amtsgeschäften nach.

HOHENZELL. Die Volkszeitung zu Besuch bei Hohenzells Bürgermeister Johann Zweimüller.

Helle Schrankmöbel, der Schreib- und Besprechungstisch ist in mokka gehalten, die Sessel mit rotem Samt überzogen. Vier große Fenster verleihen dem Raum eine helle und angenehme Atmosphäre. Dazu trägt auch die ausgeklügelte Beleuchtung der Amtsstube von Hohenzells Bürgermeister Johann Zweimüller bei. Das Büro des Gemeindeoberhauptes wird auch als Trauungssaal bei kleineren Hochzeitsgesellschaften gerne genutzt. Der Raum strahlt einen gewissen "Wohlfühleffekt" aus.

Sofort ins Auge sticht eine zirka drei Meter lange Fotografie von Hohenzell und den Nachbarorten, das von einem Grafiker angefertigt wurde, ein Blickfang in der Hohenzeller Gemeindestube. Die schöne Vitrine neben dem Schreibtisch ist gefüllt mit Heimatbüchern aus den Nachbargemeinden und von Hohenzell. Und mit Kochbüchern der Hohenzeller Bäuerinnen, auch die Gedichtbände von Josef Kettl in gesammelter Form und alle 17 Bände der Reihe "Bundschuh" sind darin aufbewahrt. Und auch Werke des Gurtner Amtskollegen Karl Pumberger.

Sofort ins Auge sticht auch eine große Holzfigur. Der heilige Michael (Pfarrpatron) ist eine Spende von Herrgottschnitzer Karl Gruber. Auf der Fensterbank daneben steht eine große Fahne der Partnergemeinde Polling (Bayern). Seit 1981 wird diese Partnerschaft eifrig gepflegt.

Johann Zweimüller ist im Hauptberuf Landwirt. "Das bin ich wirklich gerne. Für mich ist das sozusagen ein Ausgleich zum Bürgermeisterjob. Obwohl das Amt eigentlich schon fast ein Fulltime-Job ist", erklärt das Gemeindeoberhaupt.

Geschäftsführender Ortschef

Offiziell im Amt ist Johann Zweimüller seit April 2005. Vorher war er "geschäftsführender" Bürgermeister. "Bei der Wahl 2003 ist Regierungsrat Josef Wöllinger als Spitzenkandidat angetreten. Er hat die Wahl auch souverän gewonnen. Zwei Monate später ereilte ihn dann aber eine schwere Krankheit und er ist nicht mehr ins Amt zurückgekommen und leider im Februar 2015 verstorben. Wir haben sozusagen die Gehaltszettel getauscht. Er war offiziell weiter Bürgermeister, ich habe die Geschäfte geführt", erinnert sich Johann Zweimüller an seinen Einstieg in die Ortspolitik. Von 1997 bis 2003 war er eine Periode lang im Gemeinderat. Danach trat er bereits als "Vize" an.

Stolz ist der Hohenzeller Bürgermeister auch auf die Gemeindefinanzen. "Das Budget beträgt rund 3,8 Millionen Euro. Wir haben einen ausgeglichenen Haushalt, finanziell schaut es nicht so schlecht aus. Wir haben in den vergangenen drei Jahren positiv gewirtschaftet. Nur in den Krisenjahren waren wir ein Jahr lang Abgangsgemeinde. Auch 2015 werden wir ausgeglichen bilanzieren".

2014 hat sich die Gemeinde einem "Agenda-Prozess" unterzogen. "Vor allem der Verkehr war ein großes Thema. Viele Autos, hohe Geschwindigkeiten, mehr Sicherheit für Fußgeher, wie lässt sich das umsetzen. Maturanten der HTL Enns haben in einem Maturaprojekt zehn Vorschläge ausgearbeitet. Die liegen jetzt vor. Da gibt es noch sehr viel gutes Gedankengut für die Zukunft", so Bürgermeister Zweimüller.

Einige Vorschläge werden bereits 2015 umgesetzt. Der Verkehr durch Hohenzell soll "entschleunigt werden". Die Straßenführung wird etwas eingeengt, um den Schwung aus dem Durchzugsverkehr zu nehmen. Die Verkehrsinsel kommt weg, die Busbucht und das Bushäuschen werden verlegt.

Auch der Bau eines neuen Musikheimes, das hinter dem Gemeindeamt entstehen wird, wird noch heuer in Angriff genommen. Der Baubeginn des zirka 1,4 Millionen teuren Projektes ist für Sommer des heurigen Jahres geplant.

"Damit wird auch ein schöner Vorplatz geschaffen. Das Gebäude wird sehr modern. Mit viel Glas und einem großen Vordach. Der Platz kann dann auch für einen Frühschoppen, Open-Air-Konzerte und kleinere Feste genutzt werden. Bei Schlechtwetter stehen Hochzeitsgäste nicht mehr im Regen. Die Fertigstellung ist für Frühjahr/Sommer 2016 geplant. Dieses Gebäude wird den Gemeindeplatz sicher aufwerten und zu einem schöneren Ortsbild beitragen", freut sich Johann Zweimüller schon auf die Eröffnung.

 

Hohenzell

Einwohner: 2100, zirka 60 Zweitwohnsitze.

Gemeindeamt: Mitten in der Hofmark, an der Straße nach Eberschwang. Das Gebäude wurde im Jahr 1928 erbaut. Früher waren darin auch die Post und die Gendarmerie untergebracht. Die letzte große Renovierung fand im Jahr 2008 statt.

Mandatsverteilung: ÖVP 17, FPÖ 3, Grüne 3, SPÖ 2.

Johann Zweimüller (ÖVP) ist offiziell Bürgermeister seit April 2005. Vorher war er „geschäftsführender“ Bürgermeister. Er ist am 27. Juni 1957 geboren, verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern.

 

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