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Ried wird grüner: Mehr Bäume sollen Stadtklima verbessern

Von Roman Kloibhofer, 11. August 2019, 09:30 Uhr
Bild: Kloibhofer/OÖN

RIED. Neue Bäume im Stadtzentrum sollen das Stadtklima verbessern, es müssen aber auch mehr als 70 Bäume gefällt werden.

Ried soll grüner werden. Die ersten Versuche, dies zu erreichen, wurden mit dem Aufstellen von Containerbäumen gestartet. Wir haben im Rathaus um Details zu dieser Aktion nachgefragt und wollten auch wissen, wie es allgemein um den Klimaschutz in der Stadt aussieht. Aus dem Büro von Bürgermeister Albert Ortig erhielten wir folgende Informationen:

OÖNachrichten: Wie viele Containerbäume wurden aufgestellt?

Albert Ortig: Aufgestellt wurden insgesamt 15 Bäume, davon 13 am Hauptplatz und zwei am Stelzhamerplatz. Es handelt sich um vier Hahnendorne, vier Eisenholzbäume, vier französische Ahornbäume und drei großblütige Magnolien.

Wie lange können diese in den Containern bleiben?

Die Bäume haben laut Fachleuten eine Lebensdauer von mindestens 15 Jahren, sofern sie nicht – wie das auch bei freistehenden Bäumen vorkommen kann – von Schädlingen befallen werden oder von Schadensereignissen betroffen sind. Sie können während dieser Zeit in den Containern verbleiben. Diese sind nicht mit Erde, sondern mit einem dauerhaften Pflanzsubstrat auf biologischer Basis befüllt. Die Container stammen aus einer geschützten Werkstätte in Niederösterreich.

Sind die Bäume winterhart?

Ja, sämtliche Bäume sind winterhart. Die Pflanzencontainer sind außerdem mit einer fünf Zentimeter dicken Isolierschicht versehen und innen mit Lochmatten ausgekleidet. Diese verhindern die Bildung von Ringwurzeln, mit denen sich die Bäume sozusagen selbst strangulieren könnten. Weil manchmal die Frage gestellt wird, warum in der Innenstadt nicht einfach Bäume gepflanzt werden: Das ist wegen der dichten Infrastruktur-Leitungsnetze im Boden nicht möglich. Außerdem wären die Bäume wegen des feuchtnassen Erdreichs durch Wurzelfäule gefährdet.

Es werden nicht nur Bäume gepflanzt, sondern auch gefällt – wie viele?

Laut einem Gutachten von Sachverständigen der Österreichischen Bundesforste ist bei einer Reihe von Bäumen heuer eine Fällung unumgänglich. Das betrifft ca. 35 Bäume auf dem Friedhofsareal und rund 40 weitere in anderen Bereichen der Stadt. Darüber hinaus sind bei etlichen Bäumen Pflegemaßnahmen notwendig, allein am Friedhof sind es rund 40. Für jeden gefällten Baum wird als Ersatz ein neuer gepflanzt, bevorzugt heimische Laub- und Nadelhölzer. Insgesamt werden mehr Bäume gepflanzt als gefällt, der Baumbestand wird also wachsen und für die Zukunft nachhaltig gesichert.

Was kostet diese Aktion?

Aufgrund der umfangreichen Maßnahmen, die laut Gutachten nötig sind, werden dafür heuer rund 90.000 Euro aufzuwenden sein. Die endgültige Summe wird von der genauen Anzahl der gefällten bzw. nachgepflanzten Bäume abhängen. Das sind erhebliche Kosten, aber die Stadtgemeinde kann und wird sich nicht über das Gutachten von Sachverständigen hinwegsetzen. Bei Gefahr in Verzug nicht zu handeln, wäre ein strafrechtliches Delikt.

Hängt diese Aktion auch mit der Klimadebatte im Allgemeinen und den Fridays-for- Future-Aktionen im Speziellen zusammen?

Die jungen Menschen, die sich um ihre Zukunft sorgen und ihre berechtigten Anliegen öffentlich zum Ausdruck bringen, verdienen unseren Respekt. Unabhängig davon besitzen alle Verantwortlichen in der Rieder Stadtpolitik seit jeher ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein hinsichtlich Ökologie und Nachhaltigkeit und stellen dies auch durch zukunftsweisende Projekte unter Beweis. An erster Stelle ist sicherlich die Geothermie zu nennen, wo nach der erfolgreichen dritten Bohrung nun beste Chancen bestehen, noch weitaus mehr Unternehmen und Haushalte als bisher mit dieser besonders nachhaltigen Wärme zu versorgen. Es gibt aber auch viele andere umwelt- und klimafreundliche Ideen, z. B. die Pflückgärten im Stadtpark oder das Urban Gardening, das nach der Försterstraße nun auf andere Stadtteile ausgeweitet wird. Da wird öffentlicher Grund nicht als Parkplatz verwendet, sondern für Gemeinschaftsgärten als wertvolle Biotope und beliebte Treffpunkte.

Die Aufstellung von Bienenstöcken in verschiedenen Stadtteilen gehört ebenfalls zu diesem bunten Mosaik. Leider wurde vor wenigen Tagen ein Bienenstock gestohlen – das ist kein Kavaliersdelikt, sondern Diebstahl am Bürger und wird entsprechend verfolgt. Und was das große Thema Mobilität betrifft, ergeben sich durch den neuen Busterminal sehr attraktive Möglichkeiten für den Umstieg auf Bahn, Bus und Citybus.

Diese Initiative löst die Problematik der Bodenversiegelung nicht - welche Maßnahmen zur Reduzierung der versiegelten Flächen sind da geplant?

Es wird gerade intensiv darüber diskutiert, zum Beispiel Parkplätze nicht mehr zu asphaltieren, sondern stattdessen auf offene, sickerfähige Pflasterungen zu setzen, wie dies etwa beim Freizeitbad-Parkplatz bereits großflächig erfolgt ist. Auch Sickermulden und Retentionsmaßnahmen sollen vermehrt zum Einsatz kommen. Letztlich geht es jedoch um ein grundsätzliches Umdenken. So lassen sich durch die verstärkte Belebung der Obergeschoße von Innenstadthäusern hochattraktive Wohnlagen schaffen, ohne dass weiteres wertvolles Grünland rund um die Stadt verbaut wird. Das Stadtmarketing ist bereits in diese Richtung aktiv.

 

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Autor
Roman Kloibhofer
Redaktion Innviertel
Roman Kloibhofer
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10  Kommentare
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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 11.08.2019 20:22

Der Beitrag hat mich köstlich amüsiert. Bäume in Containern*lol*
Komisch, dass in der Promenade eine wunderschöne Allee wächst und gedeiht. Die Reste der Rieder Kaufmannschaft willt halt lieber Parkplätze statt gutes (Kauf)-Klima - wird sich aber von selbst erledigen, wenn es in ein paar Jahren keine Innenstadtgeschäfte mehr gibt.

Schade, dass das Dim Eck und der obere Hauptplatz nicht endlich einmal für den Verkehr gesperrt werden und richtige Bäume gepflanzt werden 😟

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Fensterputzer (5.143 Kommentare)
am 11.08.2019 16:29

zum Beispiel Parkplätze nicht mehr zu asphaltieren, sondern stattdessen auf offene, sickerfähige Pflasterungen zu setzen, . . .

aha, aber den Gewerbebetrieben werden Asphaltierte od. Betonierte KFZ-Abstellplätze samt Ölabscheider vorgeschriebn. Bravo Herr Bürgermeister!

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Selten (13.716 Kommentare)
am 11.08.2019 16:11

Das ist ein Schilbürgermeister.

Zuerst plattelt er alles zu und dann stellt er häßliche schwarze <plastikpots auf mit Blumerl und Bäumchen drin.

Ried ist als Stadt tot und sieht auch so aus. Eine schön verplattete Gruft armselig beschmückt.

Stadferste sollte man künftig am Allerseelentag abhalten.

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Walther1 (3 Kommentare)
am 11.08.2019 15:09

Ein schöner Artikel! Nur interessant, dass das Thema Spange 3 im Zusammenhang mit dem Thema Bodenversiegelung nicht vorkommt. Da geht es ja nur um 40 000qm Biogrünflache! Ried nennt sich Klimanotstands- & Bodenschutzgemeinde, vernichtet gleichzeitig wertvollen Boden, zieht noch mehr Verkehr an und die OÖN fragt mit keinem Wort nach!
Das nenn ich knallharten Investigativjournalismus!

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baumbach (125 Kommentare)
am 11.08.2019 18:21

Stimmt, die OÖN vermeiden es tunlichst über die Spange3 zu berichten. Während andere Medien über die Petition gegen die Spange3 "Stoppt Spange 3 - Ried in Not" berichten, ist seitens der Nachrichten Totenstille. Will man es sich mit Ortig und Co nicht vertun?

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 11.08.2019 20:26

Wieso sollten die OÖN groß über Spange 3 berichten. Wird doch eh gebaut und ist auch gescheit so - Gemeinwohl geht vor Eigennutz☝️in der Demokratie zählt eben die Mehrheit.

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baumbach (125 Kommentare)
am 11.08.2019 20:33

Die Spange 3 wurde seit 40 Jahren nicht gebaut und auch bei der Bauverhandlung gab es eklatante Mängel, die erst ausgeräumt werden müssen. Und was hat das mit Gemeinwohl zu tun, wenn 40.000m² zubetoniert werden und mehr als 17 Mio Steuergelder verschlingt und das für eine Strasse, die nur rund 1.5km lang ist und der Nutzen gar nicht gegeben ist. Darum ist das Aufstellen von Bäumchen im Zentrum eine Farce sondergleichen.

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 11.08.2019 20:51

Der Bürgermeister ist von der Mehrheit der Bürger gewählt und vertritt damit die Meinung der Mehrheit - das ist das Grundprinzip von Demokratie.

Ob jetzt 40.000 qm mit Chemikalien und RoundUp vollgepumpt Boden versiegelt wird - mein Gott. Es gibt sicher Kompensationsflächen. Es wurde in Ried ja auch extra ein Fussballstadion gebaut. Auch beim neuen Maximarkt hat sich keiner aufgeregt - so what !?

Ob jetzt soundso viele Millionen in den Stassenbau und damit in die Zukunft investiert werden, sieht die Mehrheit sicherlich in Anberacht der enormen Agrarsubentionen in einem anderen Licht - das ist wirkliche Verschwendung von Steuergeldern!!!

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baumbach (125 Kommentare)
am 12.08.2019 17:43

Oje, Siebenschlaefer: Thema komplett verfehlt. Es handelt sich um 40.000m² BIOlandwirtschaft. Da braucht es keine Chemikalien, nur so zur Info. Und eine Investition in Strassen bei unserem dichten Wegenetz hat nix mit Zukunft zu tun. Und auch wenn der Bürgermeister - wie in diesem Fall vom Gemeinderat gewählt wurde, heißt das nicht, alles und jeder muss nach seiner Pfeife tanzen. Und vor allem dann nicht, wenn der Hausverstand auslässt.

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 12.08.2019 18:18

Wo soll da bitte BIO Landwirtschaftsfläche sein. Kenne nur das "Bio" Erdbeerfeld neben der stark befahrenen Bundesstraße (NOx, Feinstaub, etc). Der Acker war bis vor ein paar Jahren intensiver, industrieller Kartoffelacker (Industriestärke). Nach all den Herbiziden, Insektiziden, Kunstdünger etc. kann ich mir nicht vorstellen, wie sich dort eine natürlicher Boden eingestellt hat. Ist da etwa Zauberei im Spiel ??

Für mich kann das kein echtes Bio sein und ich ☝️achte auf BIO.

Die Spange 3 reduziert jedenfalls Umwege und damit CO2.

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