Regen und Sturm: Innviertel ist bisher mit "blauem Auge" davongekommen
INNVIERTEL. In Schärding wird Anfang der Woche der Pegel noch einmal etwas ansteigen.
"Bei uns ist die Lage derzeit ,zwischenentspannt‘", sagte Markus Furtner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schärding, Sonntag am frühen Nachmittag im Gespräch mit den OÖNachrichten. Die prognostizierten Werte des Innpegels seien bisher zum Glück noch nicht eingetreten. In der Nacht auf Sonntag hat der Innpegel einen Höchstwert von etwas weniger als sechs Metern erreicht. Allerdings rechnet man in der Barockstadt, wo der Hochwasserschutz weiterhin aufgebaut wurde und bei Bedarf erweitert werden kann, Anfang der Woche noch mit einer zweiten Hochwasserwelle.
Innviertelredakteur Thomas Streif meldet sich aus Ried
"Es ist sicher, dass der Pegel noch einmal ansteigen wird. Wie stark, das hängt stark vom Anstieg der Schneefallgrenze ab. Im Laufe des Montags wird es von der Einsatzleitung eine genauere Prognose geben", sagte Furtner. Der Hochwasserschutz könnte im Fall der Fälle noch von derzeit sieben Metern auf neun Meter im Bereich der Altstadt und sogar auf elf Meter im Bereich "Neustift" erweitert werden. Im Stadtgebiet von Schärding sind diverse Rad- und Wanderwege, die Innlände, der Sportplatzweg sowie der Leonhard-Kaiser-Weg und der Parkplatz Schiffsanlegestelle gesperrt.
Hilfe in Niederösterreich
Im Bezirk Braunau mussten am Wochenende, wie auch in den beiden anderen Innviertler Bezirken, zahlreiche Keller ausgepumpt werden. Laut Bezirksfeuerwehrkommandanten Franz Baier mussten beim Bezirksseniorenzentrum Mattighofen Sicherungsarbeiten beim Dach durchgeführt werden. Generell hätten sich ansonsten die Sturmschäden bis auf das Wegräumen vereinzelter Bäume in engen Grenzen gehalten. Am Sonntag wurde vom Bezirksfeuerwehrkommando Braunau ein technischer Zug mit rund 75 Einsatzkräften zur Unterstützung bei der Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich geschickt.
Die großen Regenmengen bringen auch das Rückhaltebecken Sonnleiten (Mauerkirchen) an die Kapazitätsgrenze. Laut Baier sei aber ein koordiniertes Ablaufen der Wassermassen möglich. Das Rückhaltebecken Teichstätt Ost (Lengau) war bis Sonntagmittag mit 780.000 Kubikmetern Wasser voll. "Im Becken West waren Mittag noch 400.000 Kubikmeter frei. Die Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft, die Lage bleibt angespannt. Ich glaube und hoffe aber, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen", sagte Lengaus Bürgermeister, Erich Rippl, am Sonntag.
"Wir hatten bisher nur kleinere Einsätze, wie Auspumpen von Kellern, abzuarbeiten. Ich bin guter Dinge, dass die Situation auch zu Beginn der Woche überschaubar bleibt", sagte Jürgen Hell, Rieds Bezirksfeuerwehrkommandant.