Rasche Entscheidung für die Bezirkshauptmannschaft
BRAUNAU. Die Rieder Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer leitet die Behörde nach der unerwarteten Abberufung von Georg Wojak.
Es ging Schlag auf Schlag: Am Freitag wurde bekannt, dass Bezirkshauptmann Georg Wojak abberufen werden soll, die OÖNachrichten berichteten am Samstag exklusiv. Am Montag fand eine Dienststellenversammlung statt, ein paar Sympathisanten Wojaks und ein paar BH-Kunden standen vor verschlossenen Türen. Schon bei dieser Versammlung gab Landesamtsdirektor Erich Watzl bekannt, dass Yvonne Weidenholzer, seit zwei Jahren Bezirkshauptfrau von Ried, die Leitung vorübergehend übernimmt.
"Mit ihr sind Stabilität und Sicherheit gewährleistet", betont Watzl. "Sie hat Applaus von den rund hundert Mitarbeitern bekommen", beschreibt Peter Csar, oberster Dienstnehmervertreter des Landes, die Stimmung bei der Versammlung. Bis auf Widerruf, vorerst längstens bis 30. April, gilt die Bestellung Weidenholzers, die von 2004 bis 2013 juristische Referentin in der BH Braunau war und somit hier bekannt ist.
Gegen Wojak wurde ein Abberufungsverfahren eingeleitet, eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. Kritik gibt es vor allem am Führungsstil Wojaks und darüberhinaus Vorwürfe, dass er rechtswidrige Weisungen erteilt hat, etwa Strafen in Ermahnungen umzuwandeln. Wojak wurde in die Gesundheitsabteilung des Landes Oberösterreich versetzt. Er sagt: "Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen."
Noch diese Woche soll laut Watzl eine Begutachtungskommission bestellt werden, die die Fakten genau prüft und in der auch Wojak angehört wird. Bei der Dienststellenversammlung durfte er nicht anwesend sein. Bürgermeistersprecher Franz Zehentner kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Er, die Bürgermeister Johann Scharf (FPÖ, Moosbach), Gerhard Berger (SPÖ, St. Johann), Franz Wimmer (ÖVP, Lochen) und sein Vorgänger Johann Schweiberer sowie Amtsleiterin Maria Dorfinger, Diakon Anton Baumkirchner aus St. Johann und Pfarrer Stefan Hofer aus Braunau, waren am Montagmorgen zur BH gekommen. Nach der Dienststellenversammlung gab es ein gut eineinhalbstündiges Gespräch, das Watzl mit "sehr gut" und Zehentner mit "hart auf hart" charakterisierte. Dass sich Wojak überdurchschnittlich für den Bezirk eingesetzt habe, vor allem nach dem Zeltunglück in Frauschereck, betonen seine Befürworter. Auch ÖVP-intern kriselt es, weil die Landespartei Bürgermeister aufgefordert hat, sich Zehentners Protestaktion nicht anzuschließen.
Wie in der ehemaligen DDR - Stasi-Methoden eben .
"Auch ÖVP-intern kriselt es, weil die Landespartei Bürgermeister aufgefordert hat, sich Zehentners Protestaktion nicht anzuschließen".
Seltsames Demokratieverständnis der ÖVP, wenn hier Gegenmeinungen gezielt unterdrückt werden sollen…. Also schon jetzt keine freie Meinungsäußerung mehr?
Protestaktionen unterdrücken - einfach Wegschauen bei Unrecht.
Dieses Wegschauen gab es schon einmal. Nachher hat keiner etwas gewusst.
Warum meldet sich BH W. nicht? Hat man ihn auch "ruhiggestellt"?
Das macht ja Woginger auch bei den Arbeiter alle schaun zu!