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Bald wieder Betrieb in ehemaligen Traditionswirtshäusern

Von Reinhard Burgstaller   22.August 2019

Das freut die Wirtshausgeher: In Zell und Riedau sperren demnächst Lokale auf. Ganz gegen den Landestrend, wonach immer mehr Gasthäuser – meist aus Personalmangel – zusperren. Es sind ehemalige Traditionswirtshäuser, in denen man sich demnächst wieder zuprostet – das Gasthaus Kienbauer in Zell sowie der Bahnwirt in Riedau.

Beim ehemaligen Kienbauer fliegen derzeit die Fetzen. "Schuld" daran sind Stefan und Larissa Weinbauer. Stefan ist ein kleiner Wunderwuzzi, der fast alles selbst macht. Während seine Larissa putzt und putzt. Die Mitarbeiter einer Reinigungsfirma wurden nämlich nach einem Tag wieder nach Hause geschickt, weil sie "nur so ein wenig drübergewischt haben". Diese Aussage der 36-Jährigen lässt erahnen, dass künftige Gäste mit einem absolut sauberen Lokal rechnen dürfen.

Dabei sind sowohl Stefan als auch Larissa Weinbauer Quereinsteiger in der Gastronomie. Er, gelernter Maurer, der es als Kaminsanierer zum selbstständigen Unternehmer geschafft hat, und "meine bessere Hälfte", eine ausgebildete Altenpflegerin. "Bessere Hälfte", nennt der 48-Jährige seine Larissa deshalb, "weil vor allem sie in Zukunft unser Lokal schaukeln soll." Stefan Weinbauer werde nach wie vor für sein Unternehmen unterwegs sein, an Wochenenden und Abenden seiner Frau jedoch gerne und tatkräftig zur Seite stehen. Derzeit ist aber noch der handwerkliche Totaleinsatz des neuen Hausherrn – "wir haben das Lokal gekauft" – gefragt.

Mitte September wird eröffnet

Die Toiletten waren bei unserem Besuch fast fertig, die Gaststube mit dem uralten Kachelofen strahlte bereits Gemütlichkeit aus, der Gastgarten war "bezugsfertig". Kein Wunder, hatte dieser doch am vergangenen Kirtags-Sonntag seine Feuertaufe. Unterstützt von einer Cateringfirma und vielen Verwandten wurde in "Weinbauers Jausenstation" erstmals Gästen eingeschenkt. Danach wieder geschlossen, um nach der finalen Bauphase Mitte September endgültig zu öffnen. Mit einem netten Salettl, der gemütlichen Gaststube und im Winter "eventuell" mit dem in dem ehemaligen Wirtshaus ebenfalls vorhandenen Café.

Ob das Café schon heuer aufgesperrt werde, hängt laut Larissa Weinbauer, die mit Mann und Kind – dem 15-jährigen Samuel – von Linz nach Zell an der Pram übersiedelt sind, unter anderem davon ab, "ob genug Gäste kommen und wir auch geeignetes Personal bekommen". Das mit dem Personal könnte vorübergehend "hausintern" gelöst werden – Stefan Weinbauer hat neun Geschwister, die aushelfen.

Angeboten werden sollen in Weinbauers Jausenstation vor allem bodenständige Gerichte. "Alles rund um den Schweinsbraten", sagt Stefan Weinbauer. "Aber nicht zu fett", ergänzt Larissa Weinbauer.

Nicos vierter Streich

Bereits Anfang September soll "Der Bahnwirt" in Riedau eröffnet werden. Besa Memaj, die Gattin eines in drei Gemeinden als "Nico" bereits bekannten Gastronomen, verriet der Volkszeitung, dass ein Bruder ihres Mannes den Bahnwirt in Riedau betreiben werde. Angeboten würden sowohl italienische als auch traditionelle Innviertler Küche.

Nico Memaj ist auf dem besten Weg, im Innviertel eine "Gastro-Kette" aufzubauen. Er hat dem Gasthaus Luger in Uttendorf neues Leben eingehaucht und die Kirchenwirte in Moosbach und Hohenzell übernommen. Der Bahnwirt in Riedau ist sein bereits viertes Lokal. Ob weitere folgen sollen, lässt Besa Memaj lachend unbeantwortet. Sie meinte nur: "Wer weiß? Wir Albaner sind halt tüchtige Leute."

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