Polizei im Hitlerhaus: Für die Bürger ist damit "mehr Sicherheit" verbunden
Die Entscheidung ist gefallen, die künftige Nutzung des Geburtshauses von Hitler auf dem Braunauer Stadtplatz ist klar. Das Bezirkspolizeikommando und die Polizeiinspektion Braunau werden dort, wie ausführlich berichtet, einziehen.
Die OÖNachrichten wollten wissen, was die Bürger von dieser jüngsten Entscheidung des Innenministeriums halten, und horchten sich im Zentrum um. Der Tenor der Stimmen: Zufriedenheit.
Josef Kasinger aus Burgkirchen etwa hofft, dass der jahrelange Rechtsstreit damit endlich ein Ende hat und wieder Ruhe einkehrt. Dass die Polizei einziehen soll, gebe der Stadt eine gewisse Sicherheit, wie es Georg Spindler aus Altheim formuliert.
Es gibt aber auch kritische Stimmen. Sie kommen von jenen, die eine karitative Einrichtung wie die Lebenshilfe oder eine geschichtliche Aufarbeitung in dem historisch belasteten Gebäude bevorzugt hätten.
Wichtig ist aber allen befragten Bürgern, dass die Außenfassade erkennbar bleibt, als das, was es ist bzw. einmal war. "Das Haus darf nicht unkenntlich gemacht werden, denn man darf nicht verschweigen, was hier passiert ist", sagt eine Frau, die namentlich nicht genannt werden will. Die zukünftige Nutzung des Hauses sieht Innenminister Wolfgang Peschorn, wie berichtet, als unmissverständliches Zeichen dafür, "dass dieses Gebäude für immer einer Erinnerung an den Nationalsozialismus entzogen ist".
Bis es so weit ist, dauert es aber noch ein wenig. Das 500 Jahre alte Haus muss umgebaut werden. Jetzt wird ein EU-weiter Architektenwettbewerb ausgeschrieben, dessen Ergebnis bis Mitte 2020 vorliegen soll.
Katharina Forster, Braunau
Georg Spindler, Altheim
Monika Lada, Simbach