Plan für Museumsbau in Engelhartszell entzweit Gemüter in der Bevölkerung
ENGELHARTSZELL. Wiener Galerist will Werke von Schiele und Klimt ausstellen – Anrainer befürchten eine Besucherinvasion und Ortsbildveränderung – Bauverhandlung für heute angesetzt.
Hoch gehen die Wogen in der Donaugemeinde Engelhartszell, seit bekannt wurde, dass ein geplantes Privatmuseum höher gebaut werden soll, als es den Anrainern lieb ist. Auch eine Informationsveranstaltung vergangenen Freitag im Gemeindeamt konnte die Wogen nicht glätten. Deshalb könnte es heute, Freitag, bei der für 8 Uhr früh einberufenen Bauverhandlung heiß hergehen.
"So ein Riesending hat in einer Einfamilienhaussiedlung nichts verloren", sagt Peter Mühlböck, einer der Anrainer im Zweitwohnsitz, der seine Aussicht verlieren würde. Auch die künftige Museumsnachbarin Birgit Eder moniert die Ausmaße des Baus. "Dann müssen meine Kinder am Vormittag im Schatten spielen." Geplant sei ein Bau mit an die 28 Meter Breite und an die 18 Meter Höhe.
Das Vorhaben des Bauherren und Wiener Galeristen Josef Schütz ist schon seit langem bekannt. Bereits im Frühjahr wurde, wohlwollend beäugt von Tourismus und Ortspolitik, das Projekt der Öffentlichkeit präsentiert. Galerist Schütz, der bis 1998 auch in Linz in der Bischofstraße tätig war, will mit Gattin Irene in Engelhartszell mit einer Investition von drei Millionen Euro ein Museum hinstellen, in dem die umfangreiche Sammlung des Paares von Schiele über Albin Egger-Lienz bis Koloman Moser präsentiert werden soll. Dazu wurde ein seit Jahren zum Verkauf stehendes Grundstück erworben. Reizvoll ist die Nähe zur Schiffsanlegestelle, die im Sommer von Kreuzfahrtschiffen rege frequentiert wird.
"Kein zweites Hallstatt"
"Wir wollen kein zweites Hallstatt oder Dürnstein werden", heißt es aus Anrainerkreisen. "Ja, ich habe gute Kontakte nach Asien", sagt Galerist Schütz auf Anfrage. Doch ein Museum allein sei für einen Asiaten nicht die Attraktion.
Schütz rechnet mit Besuchern auch aus dem Radtourismus und aus dem bayrischen Bäderdreieck. Nicht gerade vertrauensbildend für die Engelhartszeller ist, dass Schütz beim Museum auch einen japanischen Garten plant. "Was ich in meinem Eigentum anpflanze, muss man schon mir überlassen", sagt Schütz dazu.
Die Causa zieht so weite Kreise, dass die Gemeinde nun auch Oberösterreichs Umweltanwalt Martin Donat eingeschaltet hat. Dieser äußert sich in einem Schreiben vom Mittwoch wohl positiv über die Absicht des Museumsbaus, jedoch negativ über das Ausmaß des Gebäudes. Der Baukörper würde sich auf Grund seiner Höhe, Kubatur und Farbgebung nicht in die umgebende örtliche Struktur einfügen.. sondern das örtliche Gefüge zerstören, heißt es in der Stellungnahme Donats.
Der Zug in Richtung Museum dürfte abgefahren sein. Die für den Bau erforderlichen Schritte gingen ihren korrekten Gang. Der Plan wurde eingereicht und ausgehängt. Es gab eine Umwidmung und ein positives Ortsbildgutachten. Obendrein sei der Bau "Zero-Energie" und "luftig", wie Galerist Schütz betont. Er hat dazu einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben und Thomas Blazek den Zuschlag gegeben.
"Glücksfall für Gemeinde"
Fällt heute bei der Bauverhandlung das Gutachten des bautechnischen Sachverständigen positiv aus, müsse er seine Zustimmung erteilen, sagt Bürgermeister Roland Pichler. Er sieht das Museum als "Glücksfall für die Gemeinde", der neue Impulse gebe. Was die Bedenken der Anrainer wegen Luftverschmutzung durch die Dieselaggregate der Kreuzfahrtschiffe zur Stromerzeugung anlangt, will Bürgermeister Pichler bald Entwarnung geben können. Alles sei für Stromanschlüsse in die Wege geleitet. "Ich hoffe, wir haben sie im Sommer 2020", so Pichler.
Was das Museum anlangt, will Galerist Schütz keine Abstriche bei der Höhe machen, zumal im dritten Geschoß neben einem Lager eine "Dienstwohnung" vorgesehen ist. Es wird die von Museumsdirektor Schütz mit Gattin Irene sein. Denn betreiben will der Galerist das Museum selbst.
Passt wie die Faust aufs Aug´ oder einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Da haben ja die Engelszeller Politiker den Vogel abgeschossen, den sie in Ottensheim nicht haben wollten. Ursprünglich war ja Ottensheim als Standort geplant. In der alten Schule. Jetzt diesen Neubau in Brutalismus Architektur mit Penthouse ins Donautal zu stellen als harmlosen Spielplatz für einen Schützling der Chinesen Verbindung liefert gewiss genügend Stoff für die Albträume der Anrainer.
Ok, wenn die Kinder am Vormittag im Schatten spielen müssen sollte man sich natürlich gut überlegen sowas hinzustellen. Wo kommen wir denn da hin? Was kommt als nächstes? Kinder die dann womöglich noch in das Museum gehen wollen? Sonnenallergien wegen der fehlenden Sonnenstunden am WE? Der Kleingeist hat wohl eine neue Heimat gefunden
Sie können schön geschwollen daherreden, weil Sie kein Anrainer sein werden.
Habe ich damit recht?