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Nur auf der Bank sitzen? Das gibt es nicht mehr

Von Max Reiter und Elisabeth Ertl, 19. Mai 2022, 15:04 Uhr
Nur auf der Bank sitzen? Das gibt es nicht mehr
Trotz durchwachsenem Wetter: Spieler, Trainer, Eltern, Funktionäre und Regionsleiter waren vom neuen Turniersystem gleichermaßen angetan. Fotos: Nikolaus Reiter-Hirtenlehner Bild: Nikolaus Reiter-Hirtenlehner

MEHRNBACH. Dank der Neuausrichtung im Nachwuchsfußball gehören die Zeiten frustrierter Ersatzspieler der Vergangenheit an

Ein ungewohntes Bild bot sich Spielern und Fußballfans beim U8-Probeturnier Anfang Mai in Mehrnbach, das einen Ausblick auf die bundesweite Neuausrichtung im Nachwuchsfußball vor allem in den Altersstufen U6 bis U10 ab der Saison 2022/23 bot.

Auf dem Platz waren fünf kleine Fußballfelder abgesteckt, auf denen jeweils vier kleine Tore aufgestellt waren. Die Spielzeit betrug acht Minuten, ehe nach einer kurzen Pause ein neuer Gegner wartete. Insgesamt bestritt jede Mannschaft sieben Matches. Gespielt wurde drei gegen drei ohne Schiedsrichter (Letzteres gilt nur in den Altersklassen U6 bis U10), am Rand stand lediglich ein Spielfeldbetreuer, der für einen geordneten Ablauf sorgte. Die Entscheidungen im Spiel trafen die Kicker selbst. War der Ball im Out, gab es weder Abstoß noch Einwurf, sondern man konnte sich ins Feld hineindribbeln oder gleich zu einem Mitspieler passen. Kleinere Teams auf kleineren Spielfeldern führen zu mehr Ballkontakten, mehr Dribblings, mehr Toren und damit zu mehr Erfolgserlebnissen für die Youngsters.

Nur auf der Bank sitzen? Das gibt es nicht mehr
Trotz durchwachsenem Wetter: Spieler, Trainer, Eltern, Funktionäre und Regionsleiter waren vom neuen Turniersystem gleichermaßen angetan. Bild: Nikolaus Reiter-Hirtenlehner

Ein Novum ist außerdem die vorgeschriebene Rotation. Nach zwei Minuten erfolgt ein gemeinsamer Pfiff als Zeichen, dass gewechselt werden muss. Dadurch wird gewährleistet, dass jeder Nachwuchskicker zumindest ein Viertel der Spielzeit auf dem Platz steht. Die Zeiten, in denen frustrierte Ersatzspieler nur auf der Bank sitzen und damit die Freude am Fußball verlieren, sollten damit der Vergangenheit angehören.

Drei Vereine nahmen an diesem Probelauf teil: Mehrnbach mit fünf Teams, St. Johann am Walde mit drei und die SPG Gurten/Geinberg mit zwei. Bereits im Vorfeld mussten die Klubs bekannt geben, mit wie vielen Mannschaften sie am Bewerb teilnehmen. Danach richtete sich der Turnierraster. Im Gegensatz zu den bisherigen Turnieren ist es möglich, dass man mehrmals gegen denselben Gegner antritt. Die Chance, dass ein Team auf eine etwa gleichwertige Mannschaft trifft, ist bei diesem Modus sehr wahrscheinlich. Was noch auffiel: Zwischenrufe übermotivierter Eltern gab es kaum, da durch die kurzen Spielzeiten der Überblick über die Spielstände verloren geht.

Nur auf der Bank sitzen? Das gibt es nicht mehr
Trotz durchwachsenem Wetter: Spieler, Trainer, Eltern, Funktionäre und Regionsleiter waren vom neuen Turniersystem gleichermaßen angetan. Bild: Nikolaus Reiter-Hirtenlehner

Dass die neue Turnierform viel Zustimmung fand, lag auch an Veranstalter Union Mehrnbach. Nachwuchsleiter Raphael Wintersteiger hat mit seinem Team den Bewerb perfekt organisiert. "Wir haben uns einige Tage vorher zusammengesetzt, den Ablauf besprochen und am Matchtag alles rechtzeitig aufgebaut", so Wintersteiger, der dafür höchstes Lob von Regionsleiter Markus Glück ausgesprochen bekam: "Besser kann man ein Turnier nicht abwickeln!" Damit im Herbst alle Vereine für die neuen Bewerbe gerüstet sind, erhalten sie vom Fußballverband acht Kleintore.

Zusammengefasst kann man sagen: Diese Art von Fußball, die keine Erfindung des ÖFB ist, sondern ursprünglich aus Holland kommt, hat viele interessante Aspekte.

"So hält die Freude am Fußball an"
Markus Glück Bild: Gerald Badegruber

„So hält die Freude am Fußball an“

Viele Kinder, mehrere Spielfelder, Trainer als Betreuer, keine Schiedsrichter. Was im ersten Moment leicht chaotisch anmutet, scheint perfekt zu funktionieren. Zumindest in Mehrnbach war das so. Dort wurde das neue System im Nachwuchsfußball, das ab Herbst flächendeckend in ganz Österreich eingeführt wird, getestet. Wie gut es funktioniert, davon hat sich auch Markus Glück, Nachwuchsleiter der Region West, überzeugt. „Vor allem die Kinder waren begeistert. Alle kommen an die Reihe und können Fußball spielen. Genau darum geht es. So bleibt nicht nur die Freude am Fußball erhalten, sondern die Kinder auch den Vereinen“, sagt Glück.

Der Aufwand für die einzelnen Vereine, derartige Turniere künftig auszurichten, sei zwar größer geworden, „aber ich gehe fest davon aus, dass es sich lohnt. Mehrnbach hat vorgezeigt, was mit guter Organisation möglich ist. Außerdem ist es nur am Anfang etwas schwieriger, irgendwann ist auch das Routine“, glaubt Markus Glück, der gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen seit Anfang des Jahres in die Planungen des Oberösterreichischen Fußballverbandes eingebunden war. Positiv bewertet hat der Innviertler die Neuerung bereits vorher, restlos überzeugt hat ihn dann sein Besuch in Mehrnbach. „Ich bin mir sicher, dass diese Turnierform eine große Bereicherung für den Nachwuchsfußball ist.

Auch dass die Trainer nur mehr als Spielfeldbetreuer im Einsatz sind, gefällt mir. Die Kinder haben damit die Möglichkeit, ihr Spiel selbst zu organisieren. Eingegriffen wird nur, wenn sich zum Beispiel ein Kind wehtut. Ansonsten haben sie weitgehend freie Hand. Mein Eindruck war, dass die Spiele dadurch sogar fairer geführt wurden als sonst“, sagt Glück, der früher selbst für den SV Mauerkirchen gespielt hat.

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