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Niklas Stummer ist der jüngste Zeugwart im österreichischen Profifußball

Von Thomas Streif, 27. Februar 2019, 00:04 Uhr
Niklas Stummer ist der jüngste Zeugwart im österreichischen Profifußball
Die beiden SV-Ried-Urgesteine Peter Grüblinger (links) und Peter Gebhartl mit NIklas Stummer Bild: Streif

RIED. Seit sechs Jahren hilft der 15-jährige Schüler jeden Tag bei der SV Guntamatic Ried mit.

"Schade, diese Partie hätten wir gewinnen sollen", sagt Niklas Stummer während er den Zeugwart-Bus des Rieder Zweitligisten einräumt. Kurz wurde das Spiel zwischen der SV Guntamatic Ried und Vorwärts Steyr abgepfiffen, Endstand: ein für die Rieder eher enttäuschendes 1:1.

Der 15-jährige Schüler ist in den vergangenen Jahren zu einem fixen Bestandteil des Betreuerteams des Zweitligisten geworden.

Begonnen hat alles vor etwa sechs Jahren. Niklas, damals neun Jahre alt, verbringt einen großen Teil seiner Freizeit im alten Rieder Stadion, wo er sich mit seinen Altersgenossen zum Kicken trifft, zudem spielt er auch in einer Nachwuchsmannschaft der SV Ried.

"Wenn ich mit meinen Freunden im Stadion war, haben wir oft beim Training der Kampfmannschaft zugeschaut", erzählt Niklas. Der damalige Trainer Paul Gludovatz schließt den Buben schnell in sein Herz und nennt ihn immer wieder "einen guten Freund."

Zu dieser Zeit beginnt der Schüler, der in der Nähe des Stadions wohnt, dem Zeugwart der SV Ried bei diversen Tätigkeiten zu helfen. Warum? "Das kann ich auch nicht genau beantworten, es hat mir halt einfach getaugt", sagt der 15-Jährige im OÖN-Gespräch. Darauf angesprochen, lächelt Zeugwart Rocky Artner und sagt: "Die Burschen waren alle außergewöhnlich brav. Niklas hat gerne mitgearbeitet und ist von Anfang an von den Spielern voll akzeptiert worden."

Niklas Stummer ist der jüngste Zeugwart im österreichischen Profifußball
Zeugwart aus Leidenschaft

Niklas Stummer und SV-Ried-Spieler Christian Schilling

Mittlerweile ist der Schüler als fixer Bestandteil des Betreuerteams nicht mehr wegzudenken. Wenn es der Schulstress zulässt, ist der 15-Jährige auch auswärts mit dabei, ehrenamtlich versteht sich. Die Ferien verbringt Niklas – wo auch sonst – fast ausschließlich im Stadion. Mit dem Kicken hat er mittlerweile aufgehört. "Ein Profi wäre aus mir wohl sowieso nicht geworden", sagt er und lacht. Bei der Frage, wie viele Stunden er pro Woche für die SV Ried opfert, zuckt er augenzwinkernd mit den Schultern. "Das ist verschieden, aber ich verbringe mehr oder weniger meine gesamte Freizeit hier." Egal, ob Bälle aufpumpen, Trainingsutensilien sortieren, Getränke herrichten, Rasenmähen oder den Bus ein- und ausräumen. Es gibt keine Tätigkeit, die der Schüler nicht macht. "Es hat noch keinen einzigen Tag gegeben, an dem ich mir gedacht hätte, dass ich heute nicht rüber ins Stadion gehen möchte." Trainer hat er in den vergangenen Jahren schon einige kommen und gehen gesehen. Für Niklas kein großes Thema. "Ich bin mit allen gut ausgekommen." Genauso wie mit den Kickern der SV Ried. "Ich mag die Spieler und werde von allen voll akzeptiert."

Lob von SV-Ried-Urgestein

Peter Grüblinger, seit mittlerweile fast drei Jahrzehnten Masseur bei der SV Ried, bezeichnet den Schüler "als Ruhepol", mit Lob spart er nicht. "Niklas weiß genau, was zu tun ist, das ist schon fast unglaublich. Ich bin von seinem Engagement und seiner Hilfsbereitschaft begeistert", sagt Grüblinger.

Über die Zukunft bei der SV Ried und darüber, ob er sich eine fixe Anstellung vorstellen könne, macht sich der 15-Jährige keine allzu großen Gedanken. "Die SV Ried ist mein Hobby und meine Leidenschaft, das wird sich auch nicht ändern, alles andere wird man sehen, vorstellbar ist vieles."

Wichtiger ist für den Schüler aktuell die sportliche Situation bei "seiner" SV Ried. Am Freitag geht es zum Spitzenspiel nach Wattens. "Ich weiß jetzt schon, dass ich da wieder nervös sein werde. Ich hoffe, dass wir den Aufstieg irgendwie noch schaffen. Mit Gerald Baumgartner haben wir auf alle Fälle einen guten Trainer. Ich bin optimistisch und freue mich auf das Spiel."

Niklas Stummer ist der jüngste Zeugwart im österreichischen Profifußball
Die beiden SV-Ried-Urgesteine Peter Grüblinger (links) und Peter Gebhartl mit NIklas Stummer
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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif

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11  Kommentare
11  Kommentare
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angerba (1.554 Kommentare)
am 27.02.2019 18:32

Super Sache ! Die SVR ist das auch wert. Sportlich wurden die Weichen gut gestellt. Über kurz oder lang wird sich das auch auszahlen!

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lentio (2.769 Kommentare)
am 27.02.2019 10:45

Dem Engagement sei Ehre gezollt. Ich hoffe der junge Mann wird anständig bezahlt und in der Schule läuft es auch spitzenmäßig. Ansonsten hätte man schon lange das Jugendamt informieren müssen...

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achso (48 Kommentare)
am 27.02.2019 11:12

@Lentio: Ich kenne den Buben und der junge Mann geht mittlerweile in eine höhere Schule und schreibt durchschnittliche bis gut Noten. Ausserdem hat er die NMS mit ausgezeichneten Erfolg abgeschlossen. Die SV Ried ist über die Jahre seine Leidenschaft geworden und der Verein hat es auch zugelassen dass er ein Teil davon werden kann. Ich finde es ausgesprochen löblich dass sich ein junger Mensch für eine Aufgabe begeistert und ein Profiverein dies auch zulässt.

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lentio (2.769 Kommentare)
am 27.02.2019 11:19

Prima. Und die Bezahlung ist auch profimäßig?

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snooker (4.426 Kommentare)
am 27.02.2019 15:50

Hallo Lentio, kannst du dir nicht vorstellen, dass es auch Leute gibt, die aus Freude helfen und nicht auf Geld aus sind.

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lentio (2.769 Kommentare)
am 27.02.2019 16:56

Ich hätte nur gerne gewußt, ob er anständig bezahlt wird. Aus reiner Neugierde. Das ist doch eine naheliegende Frage. Ob er bei seiner Tätigkeit versichert war/ist interessiert mich z.B. gar nicht.

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hepra66 (3.816 Kommentare)
am 27.02.2019 17:34

Naja, und was soll die Frage nach dem Jugendamt?

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Ludwigg3 (492 Kommentare)
am 27.02.2019 07:41

Können sie sich keinen Zeugwart mehr leisten, weit haben sie es gebracht.

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nordlicht (1.476 Kommentare)
am 27.02.2019 07:25

Ein toller junger Bursch, ein Vorbild für viele. Seine Freizeit sinnvoll im Sportverein verbringen, ist klasse. Und danke für den positiven Zeitungsbericht! Unsere Jugend ist sehr tüchtig!

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achso (48 Kommentare)
am 27.02.2019 07:44

Kann mich nordlicht nur anschließen.Ich bin auch der Meinung dass unsere Jugend sehr tüchtig ist.Vielen Dank für den positiven Bericht. Auch wenn es sportlich gerade nicht sonderlich gut für die SV Ried läuft, scheint die SVR Familie intakt zu sein.Liebe SV Ried zusammenhalten und das unmögliche möglich machen.

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 27.02.2019 06:15

im späteren Leben werden sich die feinen Herren anstatt im Kaffee zu sitzen und Würfeln auch selbst mal um die eigenen Sachen kümmern müssen.
weil im Fußball werden Sie es mit den Darbietungen nicht weit bringen

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