Nach "Facebook-Verleumdung": Rieder Spital verzichtet auf Klage
RIED. Krankenhaus-Chef Oliver Rendel gibt sich mit Richtigstellung des Patienten zufrieden. Juristisch gesehen wären die Chancen bei einer zivilrechtlichen Klage aufgrund der bewussten Falschinformation durchaus gut gewesen.
Fast 5000 Mal wurde ein Posting einer Linzerin geteilt, in dem die Frau massive Anschuldigungen gegen das Spital Ried erhob. Das Krankenhaus Ried verzichtet auf eine Klage. Wichtig sei es gewesen, den Sachverhalt aufzuklären und die Vorwürfe richtigzustellen, so Oliver-Rendel-Geschäftsführer des Rieder Krankenhauses.
Groß ist die Aufregung nach wie vor über einen Facebook-Eintrag, in dem eine Linzerin gegen das Krankenhaus Ried hetzte und Ärzte beschuldigte, dass diese einem Patienten, der gefleht habe, behandelt zu werden, nicht geholfen hätten, die OÖN haben exklusiv berichtet. Außerdem soll es in den Gängen des Spitals nur so von "Asylanten gewimmelt haben und aus allen geöffneten Untersuchungszimmern seien unverständliche Stimmen und Geschrei zu hören gewesen".
Zahlreiche Medien haben über den Fall mittlerweile berichtet. Das Krankenhaus veröffentlichte am Montag eine Richtigstellung und dementierte die Vorfälle.
Mittlerweile hat sich auch der angesprochene Patient gemeldet. Richtig seien lediglich der Beruf und die Beschreibung seine Vorerkrankung gewesen. An den restlichen Behauptungen sei überhaupt nichts Wahres dran. Auch die Verfasserin des Postings dürfte dem jungen Mann nicht bekannt sein.
Wie die Frau, die das Facebook-Posting verfasste, auf den jungen Mann aufmerksam wurde, ist unklar. Klar hingegen ist, dass die Spitalsleitung auf eine Klage verzichten wird. "Uns war wichtig, dass wir den sich rasch verbreitenden Gerüchten entgegentreten. Durch die Richtigstellung des Patienten hat sich der Sachverhalt aufgeklärt und eine gerichtliche Klärung ist nicht notwendig", sagt Oliver Rendel, Geschäftsführer des Krankenhauses Ried.
Die Richtigstellung auf der Facebook-Seite des Spitals sei 450 Mal geteilt worden und habe 100.000 Personen erreicht, so Rendel auf OÖN-Anfrage.
Juristisch gesehen wären die Chancen bei einer zivilrechtlichen Klage aufgrund der bewussten Falschinformation durchaus gut gewesen. Unter Umständen wäre das "Hetz-Posting" der Frau wegen "Verleumdung" auch strafrechtlich relevant gewesen, so ein renommierter Rieder Jurist auf Anfrage der OÖN. Das Posting hat die Frau übrigens mittlerweile gelöscht, eine Entschuldigung oder Richtigstellung stand Donnerstag Abend noch aus.
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