LEADER lässt mit einem bunten Strauß an Ideen die Region "dahoam aufblian"
BEZIRK. 2020 endet die Förderperiode, bisher wurden 70 Projekte mit EU-Geldern unterstützt.
Was haben das Landkaffee Rathmacherhof in Lochen, das Buchprojekt "Wasserkraft im Enknachtal" von Josef Bernroithner und der Hofladen in Lengau gemeinsam? All diese Projekte werden von LEADER Oberinnviertel-Mattigtal unter dem Motto "dahoam aufblian" gefördert. Sowie Initiativen, wie das Kinderbetreuungsnetzwerk, der Breitbandausbau und die Vernetzung der Direktvermarkter. Um nur einige regionale Projekte eines großen, bunten Straußes zu nennen, von denen alle Mitgliedsgemeinden profitieren.
Gefördert wird, was von der Bevölkerung kommt, Zukunft hat und nachhaltig ist, sagt Geschäftsführer Florian Reitsammer. Denn "LEADER" ist ein sogenanntes Bottom-Up Programm. Das heißt, nicht das Management oder die Politik bestimmt, was passiert, sondern die Bewohner einer Region selbst.
Über Riesen und Bergbahnen
"Es freut und erstaunt mich immer wieder, wie viel Herzblut die Leute in ihre Pläne stecken", sagt Projektmanagerin Ulrike Kappacher. Robert Tkauz zum Beispiel. Der Pontigoner hat in seinem Keller eine Ausstellung über das Bergwerk Trimmelkamm eingerichtet. Liebevoll und detailreich ein kleines Museum daraus gemacht. Oder das Riesenmuseum in Lengau, das ein Kinderbuch über Franz Winkelmeier herausgeben möchte. Mit kindgerechten Illustrationen, die die Geschichte des "großen Mannes" erzählen. Auch das Hofgenuss Woigartl Bräu, ein neues Braulokal in Schalchen, das kürzlich seine Türen öffnete, wird von LEADER gefördert. Sowie die wilden Gärten, ein Projekt, bei dem in Burgkirchen, Mauerkirchen und Helpfau-Uttendorf, drei der insgesamt 37 Mitgliedsgemeinden, gratis Blumensamen in den Gemeindeämtern verteilt werden.
Langsam neigt sich die zweite Förderperiode von LEADER Oberinnviertel-Mattigtal dem Ende zu. Nächstes Jahr geht das Programm der EU in eine neue Runde. Einige Projekte sind noch in der Pipeline oder schon in der Umsetzung.
Summe: 1,9 Millionen Euro
Der Fördertopf sei mit den Projekten, die bisher eingereicht wurden, ausgeschöpft, sagt Reitsammer. Für Kleinprojekte sei noch ein kleiner Topf reserviert.
In der aktuellen Periode wurden bis Ende 2018 70 Projekte vom regionalen Projektauswahlgremium für eine Förderung bewilligt. Die dabei aus EU-Töpfen angezapfte Fördersumme beträgt 1,9 Millionen Euro. Noch höher ist das von den LEADER-Projekten angestoßene Investitionsvolumen, das in der Region Oberinnviertel-Mattigtal eine Summe von 3,6 Millionen Euro ausmacht. "Das heißt, der durchschnittliche Fördersatz je Projekt liegt bei etwas mehr als 50 Prozent", sagt Reitsammer. Mit den Mitgliedsbeiträgen habe Leader außerdem verschiedene Initiativen, wie die Montagsakademie, die Lego-League oder auch die Hochwasserhilfe in Simbach und Weng unterstützt. Investiert wurden dabei laut Florian Reitsammer 30.000 Euro.