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Laderoboter soll E-Autos auf großen Parkplätzen mit Strom versorgen

03.August 2021

Ein mobiler Roboter statt mehrerer Ladestationen in Siedlungsgaragen, Parkhäusern oder Kundenparkplätzen: Das ist das Konzept hinter dem Laderoboter, bei dessen Entwicklung das Institut für Fahrzeugtechnik der TU Graz eingebunden war. An den besagten Plätzen könnte es demnach künftig ausgewiesene Parkbereiche für E-Fahrzeuge geben, wo Roboter mit mobilen Speichern an Bord von Auto zu Auto fahren und die Fahrzeuge im Schnellladeverfahren mit Energie versorgen.

Hemmnisse abbauen

Österreichweit gebe es derzeit rund 8000 öffentlich verfügbare Ladestationen für E-Fahrzeuge. "Das ist ein echter Hemmschuh für die Verbreitung der E-Mobilität", so Bernhard Walzel vom Grazer Institut für Fahrzeugtechnik und sein Institutskollege Helmut Brunner. Wer ständig überlegen müsse, wie weit die nächste E-Tankstelle entfernt sei, fahre eher unentspannt.

Daher müsse bei der Ladeinfrastruktur aufgeholt werden. "Ein mobiler Laderoboter – zum Beispiel in Parkhäusern, auf Park-and-ride-Plätzen oder größeren Geschäftsparkflächen – kann dazu einen entscheidenden Beitrag leisten und die empfundene Sorge um Reichweite und Lademöglichkeiten nehmen", so die Techniker. Das Laden eines E-Fahrzeugs sei für den Menschen zeitraubend und daher lästig, aber keine große Herausforderung. "Für ein automatisiertes System ist das hingegen eine sehr komplexe, millimetergenaue Angelegenheit", sagt Walzel. Nun wurde zusammen mit den Partnerfirmen Alveri aus Ried und dem steirischen Robotik-Software-Spezialisten Arti Robots der Prototyp einer autonomen, mobilen Version erarbeitet.

"Demonstrator" aus Ried

Es handelt sich um eine mobile Plattform, die sich autonom im Raum orientieren und bewegen kann und einen automatisierten Roboterarm, der das Ladekabel am Auto ansteckt. Die Plattform bewegt sich mit bis zu 20 km/h. Nach dem Schnell-Ladevorgang steckt sich der Roboter wieder ab und fährt zum nächsten Fahrzeug. Man habe mit dem Laderoboter nicht nur gezeigt, was mit bestehendem Know-how in Österreich sinnvoll möglich ist, sondern auch den Startschuss für mehr Kooperationen zu Infrastruktur, Mobilitätsservices, Fahrzeugkonzepte gesetzt, so Ehsan Zadmard, CEO von Alveri aus Ried: Das Start-up hat den Demonstrator finanziert und bringt in das Projekt Erfahrung im Bereich Usability und Anwendungsszenarien ein.

Höchster Wert werde auf die Systemsicherheit gelegt. Im gesamten Laderoboter seien mehrere Sicherheitsmechanismen implementiert. Die mobile Plattform taste mit Laserscannern permanent die Umgebung nach möglichen Hindernissen ab und erkenne, wenn ein Objekt zu nahe kommt. Dann bleibe die Plattform sofort stehen.

Bevor der Laderoboter in Serie geht, stehen einige Verbesserungen an: Er hängt aktuell noch am Stromkabel, die Integration einer Antriebsbatterie sei bisher aus Gewichts- und Kostengründen und auch aus ökologischer Sichtweise nicht sinnvoll. Die Projektpartner arbeiten daher an einer Stromversorgung über Bodenkontakte. Bei der Forschungsförderungsgesellschaft FFG habe man ein weiteres Förderansuchen gestellt: Nun gehe es darum, das Ladesystem erstmals im öffentlichen Raum zu installieren und zu testen.

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