Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Krapfen mit Thunfischfüllung? "Die Japaner greifen da gern zu!"

Von Magdalena Lagetar, 02. März 2019, 08:04 Uhr
Krapfen mit Thunfischfüllung? "Die Japaner greifen da gern zu!"
Adolf Sailer von der Bäcker-Familie Sailer ist vor 35 Jahren nach Japan ausgewandert und bäckt dort. Bild: privat

MAUERKIRCHEN, FUKOKA. Ausgewandert: Adolf Sailer, Innviertler Bäcker in Fukoka, fühlt sich in Japan schon längst heimisch. Kürzlich traf er die österreichische Regierungsspitze

"Moshimoshi" – Adolf Sailer meldet sich am Telefon. Schnell switcht er in den Innviertler Dialekt, als er hört, dass es ein Anruf aus seiner alten Heimat ist.

Vor 35 Jahren verließ er diese, um nach Asien zu gehen. Er blieb. Heute leitet er dort eine Bäckerei mit Konditorei, drei Filialen, eine Franchising-Filiale und 85 Arbeiter. Gemeinsam mit ihnen bäckt er Innviertler Brotspezialitäten, aber auch köstliche österreichische Mehlspeisen. Diese essen die Japaner gerne, Adolf Sailer versucht, immer wieder Neues auszuprobieren, um seine Kunden auch zufriedenzustellen. "So ist das in Japan. Hier muss man ganz genau arbeiten, die Glasur der Sachertorte muss perfekt sein. Und man muss sich immer wieder Neues einfallen lassen", sagt er. Hunderte kleine Handwerksunternehmen – auch in der Bäckerei- und Konditorei-Branche – gebe es, mit immer wieder neuen Ideen. "Die Japaner, die erfinden das Rad doch immer neu!", sagt er und lacht.

Seine Waren sind jetzt schon konstant beliebt, er liefert in ganz Japan aus. "Aber man muss schon am Ball bleiben. Ich habe jetzt viele Snacks zu den klassischen Broten", erzählt Sailer. Das Handwerk hat er zu Hause gelernt, in der Bäckerei Sailer, die sein Bruder Rudolf weiterhin erfolgreich führt. "Mein Bruder liefert großteils aus, bei mir kommen die Einnahmen zu 80 Prozent aus den Läden. Aber kein Wunder, ich lebe ja in einer Zwei Millionen Einwohner-Stadt", sagt Sailer. Regelmäßig kommt er zurück ins Innviertel – mit seiner japanischen Familie (fünf Söhne aus zwei Ehen). Ob einer seiner Söhne sein Unternehmen übernehmen wird, steht noch nicht fest. Einer jedenfalls, ist derzeit bei ihm beschäftigt. "Ich hoffe schon, dass der Name Sailer in Japan nicht einfach so verschwindet", wünscht sich der 55-Jährige. In der Heimat tankt er wieder auf, bleibt meistens gleich für ein paar Wochen. "Je älter ich werde, umso öfter sind die Besuche", sagt er. Zwischen Japan und Österreich, speziell dem Leben in einer Großstadt und Mauerkirchen liegen nicht nur ein paar Tausend Kilometer, sondern auch Welten. "Hier sind alle ja schon in der Schule so unglaublich diszipliniert", erzählt er. Manchmal aber, da habe er schon Heimweh, gibt er zu.

Einen besonderen Gruß aus Österreich erhielt er von der Regierungsspitze. Diese war kürzlich anlässlich des 150. Jahrestages diplomatischer Beziehungen von Österreich und Japan in Asien. Bei einer exklusiven Veranstaltung durfte Adolf Sailer unter anderem Bundeskanzler Sebastian Kurz treffen. "Das war eine Ehre für mich. Ich habe ihn schon einmal getroffen, da war er Außenminister. Ob er sich an mich erinnert hat, das bezweifle ich aber", sagt er und lacht.

Geduldig und eifrig erzählt er am Telefon über sein Leben in Japan, man spürt seine Verbundenheit mit Österreich. Ob er jemals für immer zurückkehrt, weiß er nicht. Erstmal muss weitergearbeitet werden. Und der Bub vom Turnunterricht abgeholt werden – das Telefongespräch beendet Adolf Sailer dann übrigens klassisch österreichisch: "Wiederschaun!"

mehr aus Innviertel

Pflege: Anzahl der Heim-Mitarbeiter im Bezirk Schärding steigt

Anmeldung für "City-Run" noch bis morgen möglich

Ex-UVC-Coach Leitgeb: "Ich habe lange mit mir gerungen"

"Jene, die offenbar versucht haben, uns zu schaden, sind gescheitert"

Autorin
Magdalena Lagetar
Redaktion Innviertel
Magdalena Lagetar

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen