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Kohle-Abbau in der Region war einst ein großer wirtschaftlicher Faktor

18. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Kohle-Abbau in der Region war einst ein großer wirtschaftlicher Faktor
"Eingang" zu Stollen bei Hinterschlagen – 1934 bis 1995 in Betrieb

INNVIERTEL. Innviertler Kulturkreis mit den Hintergründen zum historischen Baunkohle-Abbau

Die Geschichte des Braunkohleabbaus im Innviertel und im angrenzenden Hausruckviertel ist im Visier des Innviertler Kulturkreises: Als Referent für einen Vortrag in Eggelsberg konnte Albert Ulbig aus Kirchdorf in der Nähe von Simbach gewonnen werden. Ulbig ist bei der Ziegelfirma Schlagmann im niederbayerischen Lanhofen bei Tann in der Rohstoffabteilung beschäftigt und befasst sich seit vielen Jahren zusammen mit seiner Ehefrau Isolde mit den Braunkohlelagern des Innviertels.

Auch wenn sich heute vor allem die jüngere Generation einen Abbau von Braunkohle in der Region nur noch schwer vorstellen kann, wurden doch bis in die 1990er Jahre viele Abbaugebiete aktiv betrieben. Geografisch könne das Vorkommen von Braunkohle entlang der Salzach zwischen St. Radegund und Trimmelkam und im Hausruck festgelegt werden. "Besonders im östlichen Hausruck wurde viel Braunkohle abgebaut", so Ulbig.

Vor rund sieben bis zehn Millionen Jahren entstanden diese Braunkohlelager. Durch die Bildung einer Mulde vor den Alpen entstand laut Ulbig ein Trog, im dem sich dann Sümpfe bildeten. Durch die hohen Grundwasserstände bildeten sich Torf- und Holzmoore, die von tonig-sandigen Schichten zugedeckt und aufgrund von Luftabschluss nicht mehr zersetzt werden konnten.

Durch den Druck der späteren Überlagerung mit Deckschotter und Alterungsprozesse entstand die Weichbraunkohle des Hausruck- und Salzachreviers. Die Geschichte des Bergbaus der oberösterreichischen Braunkohle begann in der Mitte des 18. Jahrhunderts. An der Salzach wurde ab 1756 Kohle gefördert und mit Flussschiffen abtransportiert.

Da in dieser Region teilweise Kiese die Flöze überlagern und massive Wassereinbrüche auftraten, ruhte der Bergbau von 1853 bis 1929. Nach 1947 wurde die Förderung wieder aufgenommen und zunehmend maschinell betrieben. 1977 wurde über eine Million Tonnen Kohle gefördert, wobei der Großteil seit 1969 im Kraftwerk Riedersbach zur Stromgewinnung genutzt wurde. Katastrophale Wassereinbrüche in St. Radegund (1971), günstige Weltmarktpreise und Transportkosten für Steinkohle aus Übersee führten schließlich 1990 zum Ende des Bergbaus im Salzachrevier.

Im Hausruck wurde Kohle als Baustein genutzt, bevor sie ab 1785 als Brennstoff mit Fuhrwerken zum Beispiel nach Gmunden transportiert wurde. Mit dem Bau der Eisenbahnen in Oberösterreich nahm der Kohleabbau im Hausruck enormen Aufschwung. Bereits 1872 wird über eine Kohleförderung von 200.000 Tonnen berichtet.

Früher wichtiger Energieträger

Nach dem Ersten Weltkrieg war die oberösterreichische Kohle in Österreich ein wichtiger Energieträger. So wurden 1922 bei Ampflwang eine Brecher- und Sortieranlage und eine Bahnlinie zur Versorgung des neu errichteten Kraftwerks Timelkam bei Vöcklamarkt gebaut. Nach Erschöpfung der Vorräte wurde 1967 der Abbau bei Wolfsegg und 1995 aus wirtschaftlichen Gründen auch der Bergbau bei Ampflwang geschlossen. Maßgeblich verantwortlich dafür war die günstige Steinkohle, die vornehmlich aus dem Ausland bezogen wurde. Der letzte Tagebau auf Hausruckkohle bei Lukasberg/Ampflwang wurde vor zwei Jahren rekultiviert. An den einstigen Bergbau erinnern noch der "Kohle und Dampf Weg" und nostalgische Bahnfahrten. Einige der alten Stollenmundlöcher und Bergbaumaschinen sind entlang dieser Route noch heute zu sehen. Empfehlenswert ist auch der Besuch des Eisenbahn- und Bergbaumuseums in Ampflwang. An die Bergbaugeschichte des Salzachreviers erinnert ein Themenweg bei St. Pantaleon und Trimmelkam.

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