"Kleinigkeiten bringen das Fass zum Überlaufen"
INNVIERTEL. Gewalt gegen Frauen als "Dauerbrenner" vieler Beratungen.
Die Kampagne "Orange the World" ist eine weltweite Initiative zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Mädchen und findet jedes Jahr zwischen dem 25. November (Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen) und dem 10. Dezember (Internationaler Tag der Menschenrechte) statt. Die Kampagne erstreckt sich also über 16 Tage, die als "16 Tage gegen Gewalt" bekannt sind. Für die Kampagne haben Schülerinnen der HBLW Ried mit Unterstützung der Soroptimistinnen Ried-Innviertel bei einem mehrtägigen Filmworkshop mit dem Verein FC Gloria vier Kurzfilme gedreht.
Dabei haben sich die Schülerinnen mithilfe professioneller Filmemacherinnen kreativ mit den Themen Gewalt und Gewaltprävention auseinandergesetzt. Unter dem Motto "Gemeinsam für Veränderung" werden die Kurzfilme am 27. November um 19 Uhr im Zuge des Frauenfilmabends des Frauennetzwerk3 im Starmovie präsentiert.
"Insbesondere der kreative Zugang zu diesem Thema fördert die Sensibilisierung. Es geht ums Hinschauen, damit gemeinsam Veränderungen passieren können", sagte Regina Barth, Präsidentin der Soroptimistinnen Ried-Innviertel, bei einem Pressegespräch.
"Es war toll für uns, dieses Projekt durchführen zu können. Das Thema ist an unserer Schule sehr wichtig", sagte Margit Parzer, Direktorin der HBLW Ried. In der Schule habe man ein sehr enges Netzwerk gespannt, um Schülerinnen beispielsweise bei Gewalt in der Familie helfen zu können. Immer mehr nehme die psychische Gewalt, vor allem über soziale Netzwerke, zu. "Die Mädchen leiden ganz besonders darunter", sagte Parzer. In von der Schule organisierten Selbstverteidigungskursen lernen die Schülerinnen, wie man sich bei körperlichen Angriffen zur Wehr setzen kann.
Zahl der Beratungen steigt
Das Thema "Gewalt" ist leider auch bei den vier Beraterinnen des Frauennetzwerk3 ein "Dauerbrenner". Bis Ende Oktober wurden laut Leiterin Anna Pucher bereits mehr als 1300 Beratungsgespräche mit rund 400 Klientinnen geführt. "So viel hatten wir im gesamten Jahr 2023." Bei einem Viertel der Gespräche geht es dabei um Erfahrungen mit Gewalt. "Dabei sind wir mit Gewalt in verschiedensten Formen konfrontiert. Neben direkter körperlicher Gewalt nimmt vor allem die psychische Gewalt und Cybergewalt immer mehr zu. Sogar Zwangsverheiratungen werden in unseren Beratungen thematisiert", sagte Pucher.
Hemmschwelle sinkt
Beängstigend sei die zunehmende Gewaltbereitschaft. "Kleinigkeiten bringen das Fass zum Überlaufen, die Hemmschwellen sinken immer mehr", sagte die Leiterin des Frauennetzwerk3, das Klientinnen in den Bezirken Ried, Schärding, Grieskirchen und Eferding betreut. Besorgt ist Pucher auch darüber, dass den Frauen beim Fortgehen offenbar immer häufiger K.o.-Tropfen in die Getränke gemischt werden. "Es ist ein Wahnsinn, was sich da tut, vor allem bei den Festen, das berichten auch Kolleginnen aus ganz Oberösterreich."
Primäres Ziel des Vereins Frauennetzwerk3 ist die Schaffung und Führung von Dienstleistungsangeboten für Frauen und Mädchen, die zur Verbesserung ihrer individuellen Lebenssituation in Beruf, Arbeit, Bildung, Partnerschaft, Kinder und Existenzsicherung dienen.
Autsch! Irrtümlich auf Absenden gedrückt. . . . konkrete Forderungen zu übermitteln. Ein Vorschlag von mir wäre, Betretungs- und Annäherungsverbote unbedingt mit Alarmfußfesseln zu kombinieren, wie sie in anderen Ländern schon üblich sind.
Naja, thematisieren - schön und gut. Hilft aber eher den Vortagenden im Börserl als den Betroffenen in der Realität. Einzig Selbstverteidigungskurse sehe ich in diesem Beitrag als aktive Hilfestellung gegen Gewalt bei Frauen. Den Rest des Artikels lese und höre ich schon Jahrzehnte. Und ! Genau nichts hat sich bisher verändert. Ich würde raten statt zu thematisieren, aktiv und in gewissen Abständen den verantwortlichen Ministerien