Kleine Geschäfte öffnen am Dienstag, Kaufleute nur vorsichtig optimistisch
INNVIERTEL. Den großen Andrang erwarten die Innviertler Händler nicht, Zeit bleibe herausfordernd.
Auch wenn ab Dienstag nach Ostern kleine Geschäfte und Handwerksbetriebe (bis 400 Quadratmeter Verkaufsfläche) sowie Bau- und Gartenmärkte wieder aufsperren dürfen, ist von Erleichterung bei den Innviertler Kaufleuten keine Rede. Natürlich freue man sich über die kleinen Lichtblicke – in Zeiten wie diesen besonders. Doch die Angst, dass die Zahl der Infizierten wieder steigen könnte und damit wieder Schließungen anstehen, schwinge mit.
Den großen Andrang erwartet sich keiner. Shopping-Braunau-Obmann Stefan Ammerer wird nur verkürzte Öffnungszeiten anbieten. "Es bleibt eine herausfordernde Zeit, nicht nur in den nächsten Wochen, sondern Monaten. Es ist gerade auch eine Zeit des Vermutens", so der Rieder. Denn man müsse es auf sich zukommen lassen. Auch in Schärding ist die Prognose ähnlich: "Eine schnelle Rückkehr zur Normalität halte ich für unrealistisch. Ich darf zwar mein Geschäft wieder aufsperren, werde aber im besten Fall die Hälfte meines normalen Umsatzes machen. Wahrscheinlich eher ein Drittel", sagt Mathias Herrmann, Schärding-innovativ-Obmann und Inhaber der Buchhandlung Heindl.
Es sei einfach Neuland für die Kaufleute, sagt Rudolf Dobler-Strehle, Obmann Verein Rieder Wirtschaft. Groß eingekauft werde wahrscheinlich nicht werden, das könnte aber in den Branchen unterschiedlich sein. "Bei Baumärkten kann ich mir das gut vorstellen, andere Branchen werden wohl nur spärlich von den Kunden besucht werden", vermutet er.
Bayerische Gäste fehlen
Für die Geschäftsleute in den Grenzstädten bricht eine ganze Kundensparte weg: "Die Geschäftsleute in Schärding profitieren von den vielen Besuchern aus Bayern. Die sind uns wegen der Grenzschließung weggefallen, das wird sich auch in den nächsten Wochen kaum ändern. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass viele Leute extra in die Stadt kommen, wenn nur ein paar Geschäfte aufsperren dürfen. Solange die Gastronomie noch nicht öffnen darf, fehlt das typische Schärding-Erlebnis, das normalerweise viele Touristen in die Barockstadt lockt", sagt Mathias Herrmann.
Findige Lösungen gefunden
Und trotz dieser wenig rosigen Prognosen für die kommende Zeit gibt es auch Positives zu berichten: "Diese Krise hat uns alle umgekrempelt. Viele Strukturen und Routinen, die vorher starr waren, mussten teilweise neu durchdacht werden. Es hat sich gezeigt, dass da viel Unternehmergeist ist", lobt Stefan Ammerer. Es wurden findige Lösungen gefunden, viele Initiativen gestartet, Lieferservices und Ähnliches angeboten. "Da ist viel Power dahinter, das sehe ich positiv. Die Zukunft wird dann zeigen, was sich durchsetzt und was nicht", sagt Stefan Ammerer. (mala, elha, jsz)
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