Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

79-jähriger Andorfer und seine große Liebe für das Motorradfahren

Von Omer Tarabic, 07. Oktober 2024, 11:31 Uhr
Karl Otto und seine große Liebe für das Motorradfahren
Karl Otto war heuer in den Alpen unterwegs.

ANDORF. Karl Otto aus Andorf spulte seit 2011 über 120.000 Kilometer auf zwei Rädern ab

Das Motorradfahren ist die große Leidenschaft des 79-jährigen Andorfers Karl Otto. Das erste Mal auf zwei Rädern saß er im Alter von 14 Jahren. "Ich bin als junger Bursche unheimlich gerne mit dem Moped unterwegs gewesen. Auch bevor ich damit überhaupt fahren durfte", sagt Otto mit einem Lächeln. Anfangs fuhr er "illegal", wie er sagt, im Gelände. Als er "offiziell" mit dem Moped fahren durfte, war der gebürtige Wilheringer (Bezirk Linz-Land) mit seinen Freunden in ganz Oberösterreich unterwegs. Mit 18 Jahren machte er neben seinem PKW-Führerschein auch jenen für das Motorrad. Auch wenn die Anschaffung eines Motorrades sein größter Wunsch war, konnte er sich diesen aus finanziellen Gründen nicht erfüllen.

Lange Pause

"Als Tischlerlehrling habe ich nicht viel verdient. Ich kaufte mir ein Auto. Dieses wurde mir aber gestohlen und so musste ein neues her. Geld für ein Motorrad fehlte mir dadurch", sagt Otto. Damit er seinem großen Hobby aber nachgehen konnte, hat er bei einem Getränkehändler in der Freizeit Kisten gewaschen und sortiert. Als Dank durfte er mit der Maschine des Besitzers einige Runden drehen. Obwohl er von Kindesbeinen an mit dem Motorrad-Virus infiziert war, saß er viele Jahre lang nicht auf einem zweispurigen Fahrzeug. Zum Teil aus finanziellen, zum Teil aus zeitlichen Gründen. Hausbau, Familiengründung und später der Schritt in die Selbstständigkeit als Tischler (Karl Otto war Inhaber der Tischlerei Otto in Eggerding) ließen keine Ausfahrten zu. "Ich hatte mir aber vorgenommen, dass ich nach meiner Pensionierung viel mit dem Motorrad fahren werde", sagt der Andorfer.

Ausflüge mit der Gattin

Zwei Jahre vor dem Pensionsantritt kaufte er sich eine Chopper, um wieder das Gefühl für das Motorradfahren zu bekommen, wie er sagt. Was folgte, sind zahlreiche Touren durch ganz Europa. So hat er seit 2011 auf zwei Rädern schon fast den ganzen Kontinent erkundet und dabei mehr als 120.000 Kilometer zurückgelegt.

Anfangs stets als Beifahrerin an seiner Seite war Gattin Rosina. Seit sechs Jahren fährt sie aber nicht mehr mit. "Mir ist das zu anstrengend geworden", sagt Rosina Otto. Um nicht alleine unterwegs zu sein, gründete er gemeinsam mit einigen befreundeten Motorradfahrern vor einigen Jahren die Pramtaler Pensi-Biker. "Wie der Name schon sagt, sind wir nicht mehr die Jüngsten, befinden uns alle schon im Ruhestand. Wir sind eine kleine, feine Gruppe, die einmal pro Jahr eine mehrtägige Tour unternimmt", berichtet Otto.

Unterwegs auf dem Balkan

Vergangenes Jahr waren die pensionierten Biker auf dem Balkan unterwegs. Dabei legten sie in zwei Wochen mehr als 4000 Kilometer zurück und erkundeten die Länder Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Serbien, Montenegro, Rumänien, Ungarn und Bulgarien.

Die Planung der Touren wird mithilfe Youtube zusammengestellt. "Wir schauen uns Videos von den jeweiligen Destinationen an und informieren uns über die Länder. Dann entscheiden wir gemeinsam, wohin die Reise geht."

Heuer stand eigentlich ein "Pässemarathon" auf dem Programm. Dabei wollten die Innviertler in sechs Tagen 16 Alpenpässe überqueren. Doch ein Zehenbruch von Otto verhinderte die gemeinsame Ausfahrt. Nachdem ein späterer Start aufgrund von Terminschwierigkeiten nicht zustande kam, machte sich der Andorfer, der im Jänner 80 Jahre alt wird, alleine auf den Weg und legte mit seiner 163-PS-starken BMW-Maschine täglich im Schnitt 320 Kilometer zurück. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war die Tour für ihn kein Problem. "Ich bin fit und fahre einfach unheimlich gerne mit dem Motorrad. Das ist für mich pure Lust", sagt Otto.

Gattin hat keine Angst

Dass er heuer alleine einen mehrtägigen Ausflug unternahm, war für seine Gattin kein Problem. Angst hatte sie keine. "Mein Mann ist ein erfahrener Motorradfahrer. Er hatte bisher zum Glück nie einen Unfall. Ich hoffe, dass das auch so bleibt", sagt Rosina Otto.

Ihre gemeinsame, jährliche Ausfahrt ließen sich die Pramtaler Pensi-Biker jedoch nicht nehmen und fuhren vergangene Woche nach Ostdeutschland. Weitere Touren sind bereits in Planung.

Otto will Motorradfahren, solange es seine Gesundheit zulässt. Ein großes Ziel hat er dabei: "Meine erste Tour führte mich nach Frankreich. Da will ich unbedingt wieder hin."

mehr aus Innviertel

Auerbach: Brand in Gartenhütte griff auf Wohnhaus über

Pkw überschlug sich nach Kollision auf B 137 in Teufenbach

Amtsleiter nahm offenbar auch in Österreich Kontakt zu jungen Mädchen auf

Nach 40 Jahren: Pattigham schließt Nahversorger-Lücke

Autor
Omer Tarabic
Lokalredakteur Innviertel
Omer Tarabic

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
espresso.perdue (811 Kommentare)
am 08.10.2024 08:55

Ich wünsche ihm dazu noch viele gesunde Jahre mit schönen Touren!

lädt ...
melden
antworten
fai1 (6.248 Kommentare)
am 07.10.2024 20:53

immer gute Fahrt und genug Gummi unterm Hosenboden.
Und da gibt es noch einen schönen Spruch:
"man hört mit dem Motorradfahren nicht auf, weil man alt wird - man wird alt, weil man mit dem Motorradfahren aufhört."
Und dieser Spruch hat seinen Sinn. Extreme Konzentration, richtige Scheitelpunkte bei den Kurven erwischen, richtig bremsen, auf alle anderen Verkehrsteilnehmer achten - denn man ist der Schwächste. Straße richtig lesen, richtiger Blick in die Kurve, richtige Kopfhaltung beim Kurvenfahren, richtiger Lenkimpulse - damit man in die Kurve nicht mehrmals Einlenken muss..... Und das einige Stunden pro Tag - permanent. Das hält die grauen Zellen im Uberstübchen aktiv.

lädt ...
melden
antworten
soistes (3.021 Kommentare)
am 07.10.2024 19:02

Spätsommerloch?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen