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Kann das Coronavirus durch Lebensmittel übertragen werden?

15.Mai 2020

Diese Frage beschäftigt die Menschen nach wie vor, auch wenn die Zahl der Infektionen zuletzt deutlich gesunken ist. Erwin Staudinger war jahrelang bei der Lebensmittel-Aufsichtsbehörde im Innviertel tätig. Er sagt: "Derzeit besteht aufgrund bisher ermittelter Übertragungswege und wegen relativ geringer Umweltstabilität dieses Virus laut Expertenmeinung kein Hinweis darauf, dass es zu einer Übertragung durch Lebensmittel kommt." Dies gelte auch für Trinkwasser (Leitungswasser).

Im Gegensatz zu Bakterien können sich Viren in Lebensmitteln nicht vermehren. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rate allerdings bei Zubereitung von Lebensmitteln, bekannte Hygieneregeln des Alltags wie regelmäßiges Händewaschen und erforderlichenfalls Händedesinfektion sowie hygienisches Zubereiten von Speisen zu beachten, damit Schmierinfektionen möglichst ausgeschlossen werden. Zusätzlich könne beispielsweise das Infektionsrisiko durch Erhitzung von Lebensmitteln weiter verringert werden, denn Viren sind hitzeempfindlich. "Aufgrund der aktuellen Situation ist jedenfalls vom Genuss rohen Fleisches (z. B. Beef Tatar) abzuraten", so Erwin Staudinger.

Virenanzahl maßgeblich

Auch die Frage, wie lange Viren auf Oberflächen "überleben", beschäftigt viele Menschen. "Nachdem Coronaviren auf trockenen Oberflächen wenig stabil sind, kann mit deren Inaktivierung meist innerhalb von Stunden bis maximal einigen Tagen gerechnet werden. Außerdem braucht es eine gewisse Virenanzahl, um eine pathogene Wirkung zu erzielen." Deswegen müssten Lebensmittel-Verpackungen normalerweise nicht abgewaschen oder gar desinfiziert werden. Coronaviren sind in der Umwelt empfindlich und bleiben unter diesen Umständen außerhalb des menschlichen Körpers lediglich kurzzeitig infektiös, so Staudinger.

"Da noch keine exakten Daten über Temperaturanfälligkeit von SARS-CoV-2 bei Lebensmitteln existieren, kann man vergleichsweise über andere Viren erfahren, dass diese beginnend ab einem Wert von über plus 60 Grad Celsius abgetötet und somit wirkungslos werden. Bei einer Gefriertemperatur von etwa minus 20 Grad Celsius bleiben sie zwar länger stabil, werden allerdings spätestens beim Auftauvorgang zerstört."

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20. April 2024