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Innviertel zählt zu Corona-Hotspots in Österreich

Von Thomas Streif   14.April 2021

Es sind aus Innviertler Sicht traurige Zahlen. Die drei Bezirke führen derzeit die oberösterreichische Corona-Statistik an. In Ried betrug die Sieben-Tage-Inzidenz mit Stand gestern, 14 Uhr, 332, in Schärding 293 und in Braunau 283. Ried liegt damit österreichweit hinter Lienz (Tirol) auf dem zweiten Rang, auch die beiden anderen Innviertler Bezirke sind unter den Top Zehn.

Bezirkshauptmann schlägt Alarm

214 Personen waren mit Stand gestern, 17 Uhr, im Bezirk Schärding mit Corona infiziert. "Die Zahl der Covid-19-Infizierten steigt wieder stark an. Hält diese negative Entwicklung an, könnten bald Maßnahmen wie die Erlassung einer Hochinzidenzverordnung die Folge sein", schreibt Schärdings Bezirkshauptmann Rudolf Greiner in einer Aussendung. Gemeint sind damit mögliche Ausreisebeschränkungen wie zuletzt im Bezirk Braunau, die am vergangenen Montag, wie berichtet, endeten.

Um das zu verhindern, sei ein gemeinsamer Weg nötig, so Greiner. Sollte der Fall einer Ausreisebeschränkung tatsächlich eintreten, werden die Testmöglichkeiten in Abstimmung mit den Bürgermeistern des Bezirks Schärding erweitert. Dazu seien zusätzlich zu den bestehenden Teststraßen (Krankenhaus Schärding, Pfarrheim Münzkirchen, Schloss Zell an der Pram sowie mehrere Apotheken) weitere Testeinrichtungen in Suben, Schardenberg, Andorf und Engelhartszell vorgesehen.

Greiner appelliert in der aktuellen Lage einmal mehr an die Eigenverantwortung der Bürger. "Auch die Wirtschaft wurde ersucht, auf die Betriebe einzuwirken, dass die Maßnahmen strikt eingehalten und die Testangebote erweitert werden", betont Schärdings Bezirkshauptmann. Nur so sei es möglich, die Zahlen so weit zu senken, dass Ausreisekontrollen verhindert werden können.

Ried droht Ausreisebeschränkung

Während die Zahl der Infizierten in Braunau nach Beendigung der Ausreisebeschränkungen langsam zurückgeht, ist die Situation im Bezirk Ried kritisch.

Ein offizielles Schreiben der Behörde wie in Schärding gibt es von der Bezirkshauptmannschaft Ried noch nicht. "Wir schnüren bereits ein Maßnahmenpaket wie jenes in Braunau, damit die Zahlen nicht noch weiter in die Höhe schnellen", sagte die Rieder Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer, wie berichtet, am Montag im OÖN-Gespräch. "Wenn es so weitergeht, könnte es sein, dass auch wir abgeschottet werden."

Lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Ried am Montag noch bei rund 318, stieg die Zahl gestern schon auf 332. Allzu viel fehlt nicht mehr auf eine Inzidenz von 400. Bei dieser Zahl würden dem Bezirk Ried Ausreisebeschränkungen wie zuletzt dem Nachbarn in Braunau drohen.

Appell von Rieds Stadtchef Ortig

"Bleiben Sie wenn irgendwie möglich zuhause. Reduzieren Sie Ihre persönlichen Kontakte zu anderen Menschen auf das absolut Notwendigste", appelliert Rieds Bürgermeister Albert Ortig in einem Schreiben, das diese Woche an die Rieder Haushalte geschickt wird. Die Zahl der Ansteckungsfälle in der Stadt sei wesentlich erhöht.

Covid-19-Patienten: Zahlen könnten noch steigen

Durchaus angespannt ist die Lage aufgrund der Covid-19-Pandemie in den drei Innviertler Spitälern. In Braunau wurden gestern 28 Covid-Patienten, fünf davon auf der Intensivstation behandelt. In Ried waren es 23, sechs davon im Intensivverbund. Im Klinikum Schärding wurden sechs Covid-Patienten behandelt, zwei intensivmedizinisch. Anzeichen einer Entspannung seien das aber noch nicht, warnt Thomas Meindl, Ärztlicher Direktor des Klinikums Schärding. „Wir müssen die (Familien-)Treffen zu Ostern und die Inkubationszeiten abwarten, der Anstieg in der Bevölkerung passt zu unseren Befürchtungen“, sagt Meindl.
„Seit Anfang März ist die Zahl der Patienten kontinuierlich gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen ist auf einem hohen Niveau, deshalb rechnen wir in absehbarer Zeit nicht mit sinkenden Covid-Patientenzahlen“, sagt Johannes Huber, Ärztlicher Direktor des Rieder Krankenhauses.
„Ein weiterer Anstieg der Covid-19-Patienten-Anzahl ist in den kommenden Tagen ist nicht auszuschließen“, sagt Johann Auer, Leiter der Intensivstation im Krankenhaus Braunau.
Von allen Verantwortlichen heißt es, dass man für einen möglichen weiteren Anstieg gut vorbereitet sei.  (tst)

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18. April 2024