Innenministerium: Flüchtlings-Containerdorf in Schärding vom Tisch

SCHÄRDING. In einem Schreiben an die Stadtgemeinde gab das Ministerium bekannt, dass der potentielle Containerstandort in Schärding nicht näher verfolgt werde.
Das Thema rund um das geplante Containerdorf für Flüchtlinge hat in Schärding in den vergangenen Wochen viel Staub aufgewirbelt. Vor allem, da die lokale Politik erst in den Medien von den potenziellen Plänen des Bundes erfahren hatte – die OÖN haben berichtet. Die betroffenen Bürgermeister Günter Streicher (Schärding), Bernhard Brait (St. Florian am Inn) und Roland Wohlmuth (Brunnenthal) verfassten daraufhin gemeinsam einen offenen Brief an den oberösterreichischen Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, Innenminister Gerhard Karner und Bundeskanzler Karl Nehammer (alle VP).
In diesem Schreiben äußerten die drei Bürgermeister ihre großen Bedenken gegenüber dem geplanten Standort in der Schärdinger Neulandstraße. „ Zum einen ist es kein Bau-, sondern Ackerland, das bewirtschaftet wird. Zum anderen ist dort ein Hochwasserschutzgebiet. Hinzu kommt, dass sich in unmittelbarer Nähe zwei Nachtlokale befinden“, sagte Schärdings Bürgermeister Streicher bereits vor zwei Wochen im OÖN-Interview.

Suche geht weiter
Anfang der Woche erhielt die Stadtgemeinde Schärding schließlich eine Antwort des Innenministeriums. Darin heißt es, dass sich das Bundesministerium der besonderen Belastung einzelner Bundesländer und Gemeinden bewusst sei und die Sorgen sehr ernst genommen werden würden. Im Hinblick auf die schwierigen Entwicklungen hinsichtlich der zuletzt stark gestiegenen Asylanträge würden im Moment die Erweiterungen der Vorsorgekapazitäten an mehreren Standorten geprüft. Der Standort in der Neulandstraße werde aktuell aber nicht mehr näher verfolgt. „Wir sind froh, dass die Aktivitäten, die wir gemeinsam in allen drei Gemeinden gesetzt haben, Wirkung zeigen. Es wurde damit erreicht, dass Schärding als Containerstandort nicht weiter behandelt wird“, sagt Streicher.
Die Suche nach Alternativen in allen Gemeinden des Bezirks wird jedoch fortgesetzt. Es werden alle Gemeinden um die die Mithilfe für die Unterbringung von Flüchtlingen gebeten werden, heißt es in der Aussendung.