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"In unserem Waggon sind drei Kinder gestorben"

Von Marina Mayrböck   14.Mai 2019

"An einem Freitag zu Mittag sind deutsche Soldaten zu uns ins Dorf gekommen, innerhalb von zwei Stunden mussten wir das Notwendigste zusammensuchen. Essen, was zu Hause war, zwei Säcke Mehl von der Großmutter wurden noch auf den Wagen geschmissen …." – Sara Intscher hat viel zu erzählen. Die bald 85-Jährige ist eine von Tausenden Menschen aus Siebenbürgen, die nach dem Frontwechsel Rumäniens im August 1944 flüchten mussten.

Das war im September vor 75 Jahren. Die Erinnerung aus ihrer frühen Kindheit haben sieben Zeitzeugen aus Munderfing seither gespeichert. Die Vertreibung, Flucht und Heimatsuche der Banater und Siebenbürger ist bei der Langen Nacht der Kirche am Freitag, 24. Mai, in Mattighofen Thema.

Berührend genau schildern sie ihre Flucht, Tag für Tag ist abrufbar. "Tagsüber sind wir gefahren, nachts haben wir auf oder neben dem Pferdewagen geschlafen. Ab und zu hatten wir das Glück, einquartiert zu werden", erinnert sich Michael Lutsch. Sieben bis acht Wochen waren sie unterwegs, einige haben nicht überlebt. Intscher: "Wir waren 80 Personen aufeinandergepfercht in dem Waggon. Drei Kinder sind in unserem Waggon gestorben. Mein Vater hatte einen Spaten von daheim mit. Wenn der Zug gestanden ist, wurde ein Grab gemacht. Traurig." Auch Familie Lochner bangte um das Leben von Tochter Sophia, die während der Flucht schwer erkrankte. „Ich habe nur geweint und eine Frau sagen hören: ‚Das Dirndl lebt morgen nimmer‘“, sagt die heutige Sophia Adam.Das gesamte Zeitzeugeninterview ist am Donnerstag in der Braunauer Warte und auf nachrichten.at zu lesen.

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29. März 2024