In Rainbach müssen Freibadgäste auch heuer wieder keinen Eintritt bezahlen
RAINBACH. Bürgermeister hat Entscheidung nicht bereut - Freibad eröffnet bei Schönwetter am 17. Mai
"Wir machen genauso weiter wie bisher. Auch heuer können die Leute kostenlos bei uns ins Freibad gehen", sagt Bürgermeister Gerhard Harant (FP), auf Anfrage der OÖN. Seit dem Vorjahr gibt es weder Eintritt noch Bademeister in Rainbach. "Es hat letztes Jahr super funktioniert. Es gab keine nennenswerte Vorkommnisse oder Probleme", sagt das Gemeindeoberhaupt.
Besonders erfreulich sei der Gästezuwachs im Vorjahr gewesen. "Ich habe mehrmals die Woche im Freibad nachgeschaut, ob alles passt und dort Leute gesehen, die noch nie vorher dort waren", sagt Harant. Der Umsatz im Badebuffet sei 2018 um fast 50 Prozent angestiegen. Die Idee, das Freibad ohne Bademeister zu betreiben und dafür keinen Eintritt zu verlangen, sei laut dem Bürgermeister aus der Not heraus entstanden: "Wir haben zwei Gemeindebedienstete, die die notwendige Bademeister-Ausbildung haben. Unser Freibad hat aber zehn Stunden pro Tag, also 70 Stunden pro Woche, geöffnet. Und natürlich sind auch noch andere Arbeiten in der Gemeinde zu erledigen. Das geht sich also nicht aus", sagt Harant. Eine zusätzlich kurzzeitige Aushilfkraft in den Sommermonaten zu finden sei fast unmöglich und würde auch zusätzliche Personalkosten verursachen. "Außerdem funktioniert das Prinzip ja auch bei jedem Badesee. Wenn kein Eintritt bezahlt wird, geht man als Betreiber auch keinen Vertrag mit den Gästen ein und übernimmt keine Haftung. Rechtlich ist somit alles in Ordnung", sagt Harant. "Außerdem hat unser Freibad auch nur dann geöffnet, wenn das Buffet betrieben wird. Die Damen, die dort arbeiten, schauen auch immer auf die Gäste und würden sicherlich eingreifen, wenn etwas sein sollte. Aber bis jetzt gab es keinerlei Vorfälle", sagt der Bürgermeister.
Da es keinen Bademeister mehr gibt, hätte sich die Gemeinde rund 1.000 Euro an Personalkosten im Jahr 2018 gespart. "Die Einnahmen, die wir früher durch den Eintritt gemacht haben, decken wir nun locker durch die Mehreinnahmen im Buffet", sagt das Gemeindeoberhaupt.
Eine Schließung des Freibades in Rainbach steht laut Harant keinesfalls zur Debatte. "Die Finanzierung ist auch ohne Eintrittsgelder gesichert." Durch die Neuregelung im Vorjahr hätte das Freibad auch neue Zielgruppen angesprochen. "Bei meinen Besuchen ist mir aufgefallen, dass Senioren eine Art Stammtisch vormittags gebildet haben. Das freut mich sehr und bestätigt mich auch in meinem Entschluss", so der FP-Bürgermeister. Natürlich hätte es aber auch Kritiker gegeben. "Aber nur sehr vereinzelt. Der Großteil der Bevölkerung war von Anfang an begeistert. Nur ein paar Eltern hatten Bedenken, dass ihre Kinder nun nicht mehr beaufsichtigt werden. Aber das ist ja auch durch einen Bademeister nicht gewährleistet. Schließlich kann er nicht auf jeden achten und wie man sieht, hat alles bestens geklappt."
Offizieller Eröffnungstermin für die Freibadsaison in Rainbach ist morgen, Freitag, 17. Mai. "Natürlich nur, wenn es das Wetter zulässt", sagt Harant.
"Die Idee, das Freibad in Rainbach ohne Bademeister zu betreiben ist aus der Not heraus entstanden. Vorkommnisse hat es im Vorjahr keine gegeben, deshalb machen wir auch heuer genauso weiter. Das Freibad zu schließen, steht auf keinen Fall zur Debatte."
Gerhard Harant, FP, Bürgermeister der Gemeinde Rainbach im Innkreis