"Ich glaube, dass sich viele Leute nach der Natur und Urlaub sehnen"
GEINBERG/RIED. "s’Innviertel"-Geschäftsführer Gerald Hartl hofft auf ein starkes Tourismus-Comeback.
Am kommenden Freitag darf die Gastronomie wieder öffnen, am 29. Mai folgen die touristischen Betriebe, wie Hotels oder Pensionen. Gerald Hartl, Geschäftsführer des Tourismusverbandes s’Innviertel, der für 21 Gemeinden in den Bezirken Ried und Braunau verantwortlich ist, hofft auf eine positive Trendwende.
OÖN: Wie waren die vergangenen zwei Monate für Sie?
Gerald Hartl: Herausfordernd. Erst zwei Wochen vor Beginn der Ausgangsbeschränkungen haben wir unser neues Büro in Ried eröffnet. Leider gab es widersprüchliche Informationen, was die Kurzarbeit unserer Mitarbeiter angeht. Das uns die Situation nicht gerade erleichtert. Seit 1. Mai sind wir wieder vollzählig zurück. Das Büro in Ried wird am kommenden Freitag wieder geöffnet.
Wo liegen die besonderen Herausforderungen?
Die wichtigste Eigenschaft ist Flexibilität. Die Erlässe der Regierung kommen sehr kurzfristig und werden wohl auch für die Tourismusbetriebe erst eine Woche vor der Wiedereröffnung feststehen. Es gibt noch viele offene Fragen. Beispielsweise die Frage: Frühstücksbuffet ja oder nein? Für das Servieren der Speisen benötigt man wahrscheinlich mehr Mitarbeiter. Die Herausforderungen für die Tourismusbetriebe sind sehr groß. Ich habe das Gefühl, dass aber fast alle Wirtshäuser und Tourismusbetriebe aufsperren werden. Ich persönlich freue mich, wenn man wieder auf einen Kaffee oder ein Bier gehen kann.
Welche Entwicklung der Nächtigungszahlen erwarten Sie von 2019 auf 2020?
Vergangenes Jahr hatten wir, inklusive der Stadt Ried, rund 300.000 Nächtigungen. Wie sich das heuer entwickeln wird, kann man nicht seriös einschätzen. In den Monaten Jänner und Februar hatten wir ein Plus von 15 Prozent, dann kam leider die Corona-Krise.
Wie wichtig ist der Tourismus allgemein für das Innviertel?
In Oberösterreich sind es rund zehn Prozent, wie groß der Anteil im Innviertel ist, lässt sich nicht genau sagen. Ich glaube aber, dass vielen jetzt bewusster ist, dass viel mehr am Tourismus hängt. Beispielsweise Metzger oder Bäckereien, die ihre Waren täglich an die Wirte oder Hotels liefern. Bei uns im Innviertel sind die Übernachtungen von Geschäftsleuten oder Messeausstellern (Messe Ried) sehr wichtig. Auch hier hoffen wir auf eine rasche Erholung.
Wie sehr wäre man im Innviertel von einem möglicherweise großen Ausfall ausländischer, vor allem deutscher Gäste betroffen?
Bei unseren Betrieben im s’Innviertel entfallen rund 85 Prozent der Nächtigungen auf Österreicher. Grundsätzlich ist diese Situation für uns ein Vorteil, aber man darf nicht vergessen, dass jetzt große Tourismusregionen, die sonst fast ausschließlich von ausländischen Gästen leben, ebenfalls um heimische Urlauber werben. Die wichtigste Frage für die gesamte Tourismusbranche wird sein, wie sehr die Österreicher nach diesem Shutdown für Urlaube bereit sind. Ich persönlich glaube, dass sich viele Leute nach der Natur und Urlaub sehen. Hier haben wir beim s’Innviertel mit unseren Schwerpunkten Gesundheit, Radtourismus und Kulinarik sicher gute Voraussetzungen.
Die Therme Geinberg ist touristisch gesehen der wichtigste Leitbetrieb im Innviertel. Wie sieht es dort aus?
Die Therme Geinberg wird aus heutiger Sicht am 29. Mai öffnen, die Details sind noch nicht bekannt. Gewisse Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten wurden vorgezogen und erledigt. Die Verantwortlichen sind startbereit und freuen sich auf hoffentlich viele Gäste.
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Ich persönlich glaube, dass sich viele Leute nach der Natur und Urlaub sehnen.
Blanker Unsinn.
Zuerst auf Teufel komm raus die Natur manipulieren, und erst dann kann man die Vollkasko-Urlauber bedienen
Da bin ich völlig bei Ihnen.
Man braucht nur über das Innvirtler Landl radln.
Herrlich, wie es überall nach Spritzmittel und giftigen Chemikalien stinkt!
Obwohl das Land an sich schön ist, aber mit Natur hat das nicht mehr viel zu tun.
Wiesen und Wälder sind bis auf das Letzte ausgemergelt worden.
Ein Wunder, wenn es überhaupt noch Wild gibt.
Schade um dieses schöne Landl!
Dann sind sie völlig blind durchs Land geradelt. Es wimmelt nur so von Rehen, Hasen, Fasanen, ...
Beim zu Fuß gehen sieht man etwas mehr.
Ach ja?
Nur, dass die Jäger sagen, daß wild wird massiv weniger!