Hubert Kickinger: Ein Friseur, der jetzt auch Räder verkauft und repariert
RIED. Zweites berufliches Standbein für den 54-jährigen leidenschaftlichen Radfahrer
1984 begann Hubert Kickinger eine Lehre als Friseur. Seither hat der 54-Jährige Schere und Kamm nicht mehr aus den Händen gegeben. 1999 hat er sich selbstständig gemacht. "Es gab Zeiten, da hatte ich in zwei Friseurgeschäften zwölf Mitarbeiter. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie waren wir noch zu fünft, jetzt bin ich mittlerweile allein. Es wird generell immer mühsamer, Personal zu finden", sagt Kickinger.
Jetzt geht der Innviertler neue Wege. Direkt neben seinem Salon "Abschnitt" in der Brauhausgasse hat Kickinger am vergangenen Wochenende seine "Räderei" eröffnet. "Diese Idee schwirrte schon jahrelang in meinem Kopf herum. Der Katalysator, mein eigenes Fahrradgeschäft zu eröffnen, war die Corona-Zeit. Der Umsatz ist sicher um rund 25 Prozent zurückgegangen Daher ist die Idee eines zweiten beruflichen Standbeins für mich immer konkreter geworden", sagt Kickinger.
Seine Leidenschaft für das Fahrradfahren entdeckte er bereits in jungen Jahren. "Als Jugendlicher bin ich österreichweit bei Rennen angetreten. 1993 habe ich mir dann mein erstes Mountainbike gekauft und habe ebenfalls an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen."
Leidenschaft Vintage-Räder
Vor 20 Jahren begann Kickinger mit dem Sammeln von Vintage-Rädern, vor allem Modelle aus den 80er-Jahren haben es ihm angetan. "Ich habe aber auch Räder aus den 1950er-Jahren", sagt der Rieder Unternehmer. Mittlerweile ist die Sammlung der "Retro-Klassiker" auf mehr als 50 Räder angewachsen. "Das Lager dafür befindet sich in einem ehemaligen Stall auf einem Bauernhof", sagt Kickinger.
Video: Hubert Kickinger
In der "Räderei" werde es für alle Zielgruppen ein passendes Angebot geben. "Der Radboom wird immer größer. Mehr als 60 Prozent der verkauften Fahrräder sind E-Bikes. Bei mir stehen persönliche Beratung und Service an oberster Stelle. Egal, ob Rennräder, Kinderräder, Gravebikes oder E-Bikes: Ich biete alles an, natürlich auch Fahrradreparaturen", sagt Kickinger. Dass die rund 80 Quadratmeter große Geschäftsfläche, die direkt an seinen Friseursalon grenze, freigeworden sei, sei ein glücklicher Zufall gewesen.
Es geht los
Diese Woche ist für Kickinger die erste mit dem neuen "Arbeitsrhythmus". Mittwoch, Donnerstag und Freitag arbeitet er als Friseur. Die "Räderei" ist Dienstag und Samstag geöffnet. "Montag mache ich nach vorheriger Vereinbarung gerne auf", sagt Kickinger, der mit einem "extrem positiven Gefühl" die neuen Herausforderungen als selbstständiger Unternehmer angeht.