HTL Braunau löste gleich acht Tickets für Halbfinale von "Jugend Innovativ"
BRAUNAU. Von Reinigungssystem für PV-Anlagen bis zur Personensuche mittels Atemluft-Messung
Beim Wettbewerb Jugend Innovativ wurden österreichweit 79 Halbfinaltickets vergeben, 17 davon gingen nach Oberösterreich – und die HTL Braunau hat unter allen teilnehmenden Schulen mit acht Tickets die meisten gezogen. Simon Schwaiger und Niklas Schweigerer von der HTL Braunau haben im Rahmen ihres Projekts "HUD System für Helme" einen Aufsatz für Motorradhelme entwickelt, der es möglich macht, dass der Blick nicht mehr von der Straße abgewendet werden muss, weil die Navigation direkt ins Blickfeld gerückt wird.
Caroline Patzak und Josef Reindl haben unter dem Titel "KNX Smart School 3" daran gearbeitet, den Stromverbrauch der HTL Braunau massiv zu senken, indem sie es schaffen, dass die Beleuchtung automatisiert an- und ausgeht bzw. unbenutzte PCs heruntergefahren und Bildschirme ausgeschaltet werden. Mit dem Projekt "Reinigungssystem Photovoltaikanlage" sind Anna Lena Maislinger und Philipp Roithmayr im Rennen, die ganzjährig eine optimale Nutzung von PV-Anlagen ermöglichen wollen. Ihr System, das sich selbstständig von Laub oder Schnee befreit, sei ideal zum Beispiel für Berghütten.
Auch Maximilian Gerner und Marcel Leitner haben ein Halbfinalticket in der Tasche: Mit der "Magic Cube Solving Machine" haben sie eine Möglichkeit geschaffen, dass ein Roboter einen Rubik’s Cube (Zauberwürfel) innerhalb von 30 Sekunden löst. Franziska Holzmann und Melissa Webersberger arbeiten am Projekt "Elektronische Spürnase", mit der es möglich ist, anhand der Atemluft Personen in Räumen aufzuspüren.
Damit könnte in Zukunft Menschenhandel, der oft mittels Transport in Lkws stattfindet, erschwert werden – oder es können damit auch verschüttete Personen besser aufgespürt werden. Jonas Schmidt und Sebastian Schulz erarbeiteten neuartige Metall-Luft-Akkumulatoren, mit denen eine höhere Energiedichte und eine höhere spezifische Energie erreicht werden kann. Larissa Oleniuc und Sarah Wartelsteiner, die bereits bei "Jugend forscht" erfolgreich waren, haben Untersuchungen zur Eignung aquatischer Mikroorganismen als Lebensmittel angestellt. Da Fleischersatzprodukte meist einen schlechten ökologischen Fußabdruck haben, hatten die beiden Maturantinnen die Idee, Fleisch mithilfe von Lebensmitteln aus Algen zu ersetzen.
Christian Eberherr und Alina Neuleitner haben ihr Projekt "Ammoniakerzeugung mittels modifizierter Mikroorganismen" ebenfalls für eine Verbesserung des ökologischen Fußabdruckes verwendet. Sie entwickelten einen Elektroporator, der es ermöglicht, DNA in Zellen einzuschleusen – und sie analysierten die Erhöhung der Ammoniakproduktion von Cyanobakterien.
Erfolge bei weiteren Bewerb
Dieses "Ammoniak-Vorhaben" holte zuletzt im Rahmen eines Maturaprojekt-Wettbewerbs der Fachhochschule Kärnten bereits den Sieg in der Kategorie "Engineering", verbunden mit 1000 Euro Preisgeld. Einen zweiten Platz in Kärnten und 500 Euro Preisgeld erreichte das System "Waste-Bin-Go" von Manuel Obermayr und Maximilian Zaglmayr. Die beiden Braunauer HTL-Schüler haben eine App entwickelt, die an das bekannte Spiel "Pokemon Go" angelehnt ist und Punkte vergibt, wenn man Müll zum Aufsammeln markiert bzw. richtig entsorgt.
Das Projekt "Biometric Universal Secured Identification" von Paula Schachinger und Hannah Weinberger schaffte in Kärnten einen dritten Platz. Die Maturantinnen ermöglichen eine Personalisierung von Eintrittskarten (z.B. Fahrkarten für Busse), ohne die eigenen Daten an Dritte weitergeben zu müssen. Manuela Forthuber und Stefanie Hager holten den Silicon-Alps-Sonderpreis "Smarte Systeme": für eine App zur Steuerung von Glashäusern. Tiefe Einblicke gibt die HTL Braunau am 20. Mai von 17 bis 23 Uhr bei der der "Langen Nacht der Forschung".